Ludwigshafen Wo schon die Kleinsten trällern

«Altrip.»Montagnachmittag im Altriper Reginozentrum: Chorleiterin Christiane Schmidt sitzt am Klavier und stimmt mit den Kindern, die in zwei Reihen vor ihr sitzen, das „Altrip-Lied“ an. Sie proben für die Jubiläumsfeier am 4. März. Dabei wird musikalisch auf 40 Jahre Kinder- und Jugendchor Altriper Rheinfinken zurückgeblickt.

Die Rheinfinken wurden 1978 von Annemarie Staubitz als Kinderchor der evangelischen Kirchengemeinde gegründet. „Sie sangen Geburtstagslieder, Ständchen, Cantaten – was damals eben so üblich war“, sagt Helga Schmidt, die seit 1992 Vorsitzende des Vereins ist. Seit 1983 ist der Chor ein eingetragener Verein. In den Folgejahren gab es mehrere Chorleiter, darunter elf Jahre lang Alexander Marx – bis 2004 Christiane Schmidt, Helga Schmidts Tochter, die Leitung der Chöre übernahm. Sie ist ein Rheinfinken-Eigengewächs, hat als Kind einige Jahre im Chor gesungen. Inzwischen ist die 47-Jährige Diplom-Sängerin mit Opernerfahrung, Diplom-Gesangslehrerin und hat die C-Prüfung als Chordirigentin abgelegt. Sie leitet mehrere Chöre in Westheim und Schwegenheim und hat den Projektchor „Prochoro“ ins Leben gerufen. „Christiane ist Vollblutmusikerin. Sie fordert und fördert die Kinder und kann auf alle Altersgruppen gut eingehen“, erzählt Helga Schmidt stolz. Die ganz Kleinen sind im Mini-Chor. Es sind Kinder ab zweieinhalb Jahren, die mit den Eltern Bewegungslieder singen und Spiele machen. „Es geht darum, sich an das gemeinsame Singen zu gewöhnen“, erklärt Helga Schmidt. Christiane Schmidt hat diesen Chor vor rund zwei Jahren gegründet, weil beim Vorchor immer kleine Geschwister dabei waren. Die sollten auch eine eigene Singstunde bekommen. Die ersten Mini-Chor-Sänger sind inzwischen schon im Vorchor, dann ohne Eltern. Zurzeit sind es 15 Kinder. Ab dem Lesealter bis Ende der fünften Klasse geht’s für die kleinen Sänger in den Hauptchor, dem mit 30 Kindern größten Chor des Vereins. Christiane Schmidt hat auch den Jugendchor wieder belebt. Im Moment singen dort 14 Jugendliche und junge Erwachsene. Sie sind vergangenes Jahr auf große Tour gegangen – die Chorreise führte nach Schweden. Eine wunderbare Erfahrung, fanden die Sänger und beschlossen, nächstes Jahr wieder zu verreisen. Dann soll es nach England gehen. Zur Vorbereitung und auch zur Finanzierung geben die Jugendlichen eigene Konzerte und singen in Gottesdiensten mit. Aber auch die Jüngeren sind zusammen unterwegs, nur nicht so weit weg. Vor den Sommerferien gibt es einen Ausflug in die Region für alle, dieses Jahr geht es ins Technoseum nach Mannheim. Vor jedem großen Konzert finden Chorfreizeiten statt, in denen intensiv geprobt wird, aber auch noch genug Zeit für gemeinsame Aktionen wie Spieleabende oder Nachtwanderungen bleibt. Am 22. September führt der Hauptchor dann das Musical „Max und die Zaubertrommel“ im Reginozentrum in Altrip auf. Die anderen Chöre singen im Vorprogramm. „Regelmäßige Konzerte, ein- bis zweimal im Jahr, sind wichtig. Die Kinder brauchen ein Ziel“, sagt die Vereinsvorsitzende. Viele der Musicals hat Chorleiterin Christiane Schmidt selbst komponiert. Die Konzerte kommen immer gut an, sind sehr gut besucht, manchmal sogar ausverkauft. In den letzten Jahren sei das Publikum sehr anspruchsvoll geworden. „Es wird erwartet, dass sie etwas Gutes können“, sagt Helga Schmidt. Da braucht das Publikum bei der Jubiläumsfeier keine Sorgen zu haben, denn die Proben im Reginozentrum klingen vielversprechend. Proben und Termine —Der Mini-Chor (ab zweieinhalb Jahre) probt montags von 15.30 bis 16 Uhr. Der Vorchor (Kinder zwischen vier und sechs Jahren) übt danach von 16 bis 16.30 Uhr. Dann, von 16.30 bis 17.30 Uhr, probt der Hauptchor (Lesealter bis Ende der fünften Klasse). Der Jugendchor ist anschließend von 17.30 bis 18.30 Uhr dran. Alle Proben sind im Reginozetrum. —Jubiläumskonzert am Sonntag, 4. März, 15 Uhr, im Reginozentrum. Alle Chöre der Rheinfinken singen und es gibt eine Rückschau auf 40 Jahre Vereinsgeschichte.