Ludwigshafen Wochenspiegel:

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Was für eine Woche! Erst die Sondersitzung zu Amazon in Ruchheim, dann der Stellenabbau bei der BASF und als „Krönung“ die Erklärung von Oberbürgermeisterin Eva Lohse (CDU), nicht für eine dritte Amtszeit anzutreten. Im Januar 2018 wird Ludwigshafen nach 16 Jahren also ein neues Stadtoberhaupt bekommen. Und bald auch einen neu zusammengewürfelten Stadtvorstand: Denn es verdichten sich die Anzeichen, dass Sozialdezernent Wolfgang van Vliet (SPD, bis Juli 2019 gewählt) bereits Ende 2017 Ernst Merkel (CDU) als Chef der Wohnungsbaugesellschaft GAG ablöst. Kultur- und Schuldezernentin Cornelia Reifenberg (CDU, bis Juli 2019 gewählt) wird sich vermutlich verabschieden. Und wie’s mit Bau- und Umweltdezernent Klaus Dillinger (CDU, bis Juni 2018) und Kämmerer Dieter Feid (SPD, bis Juli 2019) weitergeht, wird davon abhängen, wer Lohses Platz einnimmt. Die BASF ist momentan in schwierigem Fahrwasser: Die Geschäfte sind schon besser gelaufen, eine Pannenserie kratzt am Image, und dann hat sich mit der Explosion im Hafen auch noch das schlimmste Unglück der vergangenen Jahrzehnte ereignet. Die Folge war eine Debatte, ob das Unternehmen BASF zu Lasten der Sicherheit spart. Es herrscht Verunsicherung und Unmut – auch unter den Anilinern. Diese Woche verkündete der Konzern nun eine schon länger geplante „Umstrukturierung“ – hinter dem Wort verbergen sich Stellenabbau und Verlagerung von Jobs. 170 Stellen im Stammwerk Ludwigshafen fallen weg. Ziel sei es, „die Zusammenarbeit im Unternehmen agiler und einfacher zu machen und stärker auf Kunden und Märkte auszurichten“. Klingt ganz schön verschwurbelt. Man könnte den BASF-Sprech auch so übersetzen: Es läuft nicht gut und wir streichen deshalb Jobs. Viele Menschen waren bei der Sondersitzung des Ortsbeirats Ruchheim. Darunter etwa sechsmal so viele Zuhörer wie gewöhnlich. Nur von der Stadt Frankenthal war niemand anwesend. Dabei stehen dort die diskutierte Amazon-Halle. Nach Informationen der Frankenthaler RHEINPFALZ-Kollegen ist allerdings nie eine Einladung im dortigen Rathaus angekommen. Die Vermutung liegt nahe, dass nie eine abgeschickt wurde. Auch, ob bei der nächsten Sondersitzung Besuch aus Frankenthal ansteht, ließ Ortsvorsteherin Heike Scharfenberger (SPD) offen. Dabei wären Zusammenarbeit und Austausch ratsam. Auch wegen der Bauarbeiten, die anstehen. Eine Kreuzung soll hin, wo ein Kreisel ist. Bleibt zu hoffen, dass der Landesbetrieb Mobilität fristgerecht liefert. Sonst könnte Ludwigshafen es ja per Amazon-Bestellung probieren, finden

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