Fussball Womit Torhüterin Lena Kurz in den USA Maßstäbe gesetzt hat

Lena Kurz ist ein großes Torwarttalent. Sie beschränkt sich jedoch nicht auf den Sport, sondern bringt sich in sozialen Projekte
Lena Kurz ist ein großes Torwarttalent. Sie beschränkt sich jedoch nicht auf den Sport, sondern bringt sich in sozialen Projekten ein. Dieser Einsatz ist belohnt worden.

Die aus Ludwigshafen stammende Studentin Lena Kurz ist 2019 zur besten Uni-Torhüterin in ihrer Liga im Umland Chicagos gewählt worden. Diesen Erfolg übertraf sie in der abgeschlossenen Runde. Sie erhielt den „Senior Class Award“. Dieser Titel ist viel mehr als nur eine Auszeichnung für den sportlichen Erfolg.

Die Erfolgsgeschichte der Ludwigshafenerin Lena Kurz geht weiter. Seit 2019 spielt die 23-Jährige bereits in den Vereinigten Staaten Fußball. Mehrere Universitäten hatten zuvor ihr Interesse bekundet, sie zu verpflichten. Kurz entschied sich damals für die UIC (Universität von Illinois, Chicago). Es sollte sich als richtige Entscheidung erweisen. Nicht nur sportlich, sondern auch schulisch verlief die bisherige Zeit für sie mehr als gut.

Mittlerweile hat Kurz einen Masterabschluss im Fach Erziehungswissenschaft, den sie innerhalb von nur drei Semestern mit Bestnoten erwarb, in der Tasche. Trotz ihres Abschlusses wird sie noch ein weiteres Jahr in den Staaten verbringen. Aus gutem Grund. „Ich habe beschlossen den zweiten Master abzuschließen“, berichtet sie. Der soll dann, in „Measurement Evaluation Assessment and Statistics“, also dem Analysieren von Studien, folgen.

Doch auch abseits des Klassenzimmers und des Fußballplatzes ist die Sportlerin aktiv und ein wichtiges Mitglied der Gesellschaft. So war sie bei den sogenannten „Summer Camps“ dabei. „Wir haben Camps veranstaltet, bei denen wir mit sozial schwächeren Jugendlicheren ein Fußballtraining absolviert haben und sie unterstützten“, berichtet sie. Im vergangenen Winter war sie mit Mitspielerinnen auf den Straßen der Stadt und schippte Schnee.

All diese Dinge waren für den Gewinn der Trophäe wichtige Punkte. Denn beim „Senior Class Award“ handelt es sich nicht um einen rein sportlichen Preis. Er wird an die herausragendste Sportlerin vergeben, die sich durch besondere Leistungen im sportlichen Wettbewerb, im akademischen und im charakterlichen Bereich sowie mit gesellschaftlichem Engagement ausgezeichnet hat.

Ehrung macht Lena Kurz stolz

„Menschen wie Lena machen die Welt zu einem besseren Ort“, schwärmt Co-Trainer Dusin Downey von seinem Schützling. Für ihn scheint es kein Wunder zu sein, dass die Wahl auf Kurz fiel.

Dass die Torfrau für den Award vorgeschlagen wurde, wusste die 23-Jährige nicht. „Meine Mitspielerinnen erzählten mir, dass es etwas ganz Großes sei“, berichtet die Torfrau. Ein Komitee wählte sie mit neun anderen Sportlerinnen in die Top Ten. Im Anschluss daran standen diese zehn Sportler zur Wahl für Fans, Freunde, Trainer und die Medien.

Die entschieden sich für die Ludwigshafenerin. „Ich war perplex und stolz darüber, meine Uni zu repräsentieren“, sagt sie. Doch auch die UIC dürfte sich über den Titel freuen. Kurz ist nicht nur die erste Deutsche, die diesen Award gewinnt, sondern die erste Sportlerin überhaupt, die den „Senior Class Award“ – egal in welcher Sportart − für die UIC geholt hat.

Obwohl sie eine wunderschöne Zeit in den USA verbracht und sich an das Land gewöhnt hat, möchte Kurz zurück nach Deutschland. „Die Heimat fehlt mir einfach sehr“, gibt sie unumwunden zu. Dann möchte sie in die Arbeitswelt einsteigen. Was genau sie tun wird, weiß sie noch nicht. Ihr Ziel sei es, mit Kindern und Jugendlichen zu arbeiten. „Ich habe da keinen bestimmten Bereich – mal schauen was sich ergibt.“

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