Ludwigshafen Zu viele Karten

«LUDWIGSHAFEN.» Die Anzahl der Verwarnungen und Platzverweise, die in der vergangenen Runde in der Fußball-A-Klasse Rhein-Pfalz ausgesprochen wurden, war Staffelleiter Bernd Schäfer (Freinsheim) viel zu hoch. Bei der Vorrundenbesprechung der Liga fand Schäfer deutliche Worte der Kritik.

„Als wir uns in der Winterpause getroffen haben, war ich sehr zufrieden. Aber in der Rückrunde hat es viel zu viele Karten gegeben. Das ist nicht akzeptabel“, sagte der Klassenleiter. Die Gelben Karten stiegen von 994 in der Saison 2016/17 auf 1037, die Gelb-Roten von 46 auf 60. Lediglich bei den Roten Karten blieb ein Anstieg aus. 36 Akteure mussten so vom Feld, 37 waren es ein Jahr zuvor. Die fairste Ludwigshafener Mannschaft war der ESV mit 64 Gelben, vier Gelb-Roten und einer Roten Karte. Das reichte zu Rang fünf in der Fair-Play-Tabelle. Dahinter folgen der FC Arminia II (64/1/3) und der VfR Friesenheim (63/4/2) als Siebter und Achter. Aufsteiger ASV Edigheim (86/3/3) belegte gemeinsam mit Alemannia Maudach (71/8/3) Rang Zwölf. Der SV Maudach (55/9/1) wurde deshalb Vorletzter, weil der Klub zweimal wegen Nichtantretens und dreimal wegen unsportlichen Zuschauerverhaltens bestraft wurde. Schiedsrichter-Obmann Roland Schäfer (Frankenthal) verlas ein an ihn gerichtetes Schreiben eines Unparteiischen. Darin klagt der Referee über den Zustand der Schiedsrichterkabine eines Klubs aus der A-Klasse. Er schreibt von einem verdreckten, mit Spinnweben übersäten Umkleideraum und einer schmutzigen Dusche mit ausschließlich kaltem Wasser. „Das sind unzumutbare Zustände. Bitte sorgen Sie dafür, dass die Kabinen sauber und aufgeräumt sind“, forderte Schäfer. Auch eine andere Sache ist dem Obmann ein Dorn im Auge: Nicht nur Spieler wechseln häufig den Verein, auch bei Schiedsrichtern ist dies immer öfter festzustellen. „Diese Fluktuation ist riesig. Wir haben deswegen leider aber keinen Unparteiischen mehr aufzuweisen“, sagte der Obmann. Oft würden Referees von Klubs mit Ausrüstungen oder sonstigen Vergünstigungen geködert. Der Hintergrund: Die Vereine, die keine oder zu wenige Schiedsrichter haben, werden vom Verband mit einer Geldbuße belegt. Der abgebende Klub kann sich zumindest etwas helfen. Er kann die Freigabe des Unparteiischen verweigern und 250 Euro verlangen. Ein Vereinswechsel eines Schiedsrichters muss bis zum 30. Juni über die Bühne gegangen sein.

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