MANNHEIM Messerattacke auf Marktplatz: Ermittlungen dauern an

Die Tat auf dem Mannheimer Marktplatz, bei der ein Polizist getötet wurde, löste Bestürzung und Trauer aus.
Die Tat auf dem Mannheimer Marktplatz, bei der ein Polizist getötet wurde, löste Bestürzung und Trauer aus.

Derzeit ist nicht absehbar, ob und wann der Generalbundesanwalt Anklage gegen den 25 Jahre alten Afghanen erhebt, der Ende Mai auf dem Marktplatz erst einen Infostand der islamfeindlichen Organisation Pax Euro angegriffen und dann einen jungen Polizisten mit Messerstichen tödlich verletzt hat. Die Ermittlungen wegen des Verdachts auf Mord, versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung dauerten an, teilte eine Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe am Dienstag auf RHEINPFALZ-Anfrage mit. Der Haftbefehl gegen den Mann, der mutmaßlich aus religiösen Motiven gehandelt und bis zu der Tat mit seiner Familie im südhessischen Heppenheim gelebt hatte, war Ende Juni ergangen. Zu weiteren Einzelheiten – wie dem Tatmotiv – will sich die Behörde nicht äußern. „Über eine Anklage wird mit Abschluss der Ermittlungen entschieden“, so die Sprecherin. Eine zeitliche Prognose, wann das der Fall sein werde, sei nicht möglich. Der Afghane sitzt derzeit in Untersuchungshaft. Die darf maximal sechs Monate dauern – also im konkreten Fall bis in den Dezember hinein. Der 25-Jährige war bei der Tat auf dem Marktplatz von Polizeibeamten mit Schüssen gestoppt und verletzt worden, sodass er einige Wochen im Krankenhaus lag und nach Darstellung der Ermittler auch zunächst nicht ansprechbar war. Der gewaltsame Tod des 29 Jahre alten Polizisten hatte bundesweit Trauer und Bestürzung ausgelöst: Zu Gedenkveranstaltungen kamen auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) nach Mannheim gereist.

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