Neustadt 22 Leckstellen im Gasnetz beseitigt

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Im ersten Jahr des Einstiegs in die Gasversorgung hat das Energiewerk Meckenheim den eingeplanten Jahresgewinn von 35.000 Euro nicht ganz erreicht und im Jahr 2015 mit einem Plus von 17.600 Euro abgeschlossen. Bürgermeister Heiner Dopp (FWG) ist aber zuversichtlich, dass sich die Situation verbessern wird. Im ersten Halbjahr 2016 habe sich die Gewinnsituation positiv entwickelt, berichtete er dem Ortsgemeinderat am Mittwochabend.

Der Abschluss des Energiewerks setzt sich aus einem Gewinn in der Sparte Strom von 134.875 Euro und einem Verlust beim Gas von 117.194 Euro zusammen. Beim Gas habe es höhere Ausgaben gegeben als erwartet, erklärte Dopp. So seien bei einer Überprüfung des Gasnetzes 22 Leckstellen entdeckt worden und hätten beseitigt werden müssen - mit entsprechend hohem Materialaufwand. „Sechs bis acht sind normal“, sagte der Ortsbürgermeister. Warum die Zahl so hoch gewesen sei, könne er nicht sagen. Das sei im neuen Jahr aber anders. Eine erneute Prüfung habe lediglich vier Leckstellen ergeben. Außerdem mussten im Jahr 2015 viele Gaszähler gewechselt werden; der Aufwand werde künftig deutlich geringer sein. Die Werke hätten inzwischen stabil um die 170 Gaskunden; da viele sich bei anderen Anbietern vertraglich länger gebunden hätten, rechne man in der Folge mit neuen Kunden. Das gemeindeeigene Werk hatte zum Jahr 2015 das Meckenheimer Gasnetz von der Thüga übernommen und war im gleichen Jahr auch erstmals als Gasversorger aufgetreten. Aus dem Elektrizitätswerk wurde damit das Energiewerk mit zwei Sparten. „Wir wussten, dass diese Aktivitäten der Werke ein Risiko beinhalten. Das ist jetzt eingetroffen, war aber vorauszusehen“, kommentierte Heiner Schwartz (SPD) diese Bilanz. Friedrich Müller (FWG) erwähnte beträchtliche Kosten, die durch den Neueinstieg in die Sparte Gas entstanden seien. Aber er zeigte sich zuversichtlich: „Die Zahl der Abnehmer wird wachsen, Wir können mit jedem seriösen Konkurrenten mithalten.“ Maria Engelhart (CDU) verwies auf die Netzverluste, die im Jahr 2015 bei 5,7 Prozent gelegen hatten, und einen leicht gesunkenen Stromabsatz. Drei bis vier Prozent Netzverlust seien schon aus physikalischen Gründen normal, sagte Dopp. Schwankungen könne es auch durch unterschiedliche Ablesetermin der Gaszähler geben. Der Gemeinde kommt zugute, dass das Energiewerk ihr im Jahr 2015 eine Konzessionsabgabe von 85.710 Euro zahlte. Der Jahresgewinn von 17.680 Euro verbleibt hingegen laut einstimmigem Beschluss des Gemeinderats bei den Werken. Neben den Kosten des Einstiegs in die Gasversorgung (unter anderem hatten die Werke einen Kredit aufnehmen müssen, um das Gasnetz zu kaufen) gebe es aber auch positive Aspekte. So ergäben sich Synergieeffekte, beispielsweise, weil der gleiche Wirtschaftsprüfer für beide Sparten tätig sei, sagte Dopp, und weiter: „Wir bieten gute Preise, die Werke sind für die Zukunft sehr gut aufgestellt.“ Neben dem Gasverkauf erhalten die Werke auch Netzentgelte dafür, dass andere Anbieter ihr Gas durch das Netz des E-Werks leiten. Der Ortsbürgermeister ist ehrenamtlicher Werkleiter des Energiewerks. Die technischen und kaufmännischen Geschäfte werden von den Stadtwerken Neustadt geführt. Das Energiewerk wirbt auf seiner Internetseite damit, dass es nicht kommerziell ausgerichtet sei, sondern alle Gewinne zu 100 Prozent wieder in das gemeindeeigene Werk und die Ortsgemeinde zurückfließen, Einstimmig beschlossen hat der Ortsgemeinderat auch den Jahresabschluss der Gemeinde für das Jahr 2015. Die Ergebnisrechnung weist einen Überschuss von 467 Euro aus. Eingeplant waren 30.700 Euro. Das Ergebnis hat sich wegen erhöhter Abschreibungen durch die Fertigstellung der Straße „Grabenstätter Weg“ verschlechtert. Die Gemeinde hatte am Ende des Jahres einen positiven Kassenbestand von 127.477 Euro. Die Gemeinde habe, wie in den Jahren zuvor, keine Schulden für Investitionen gemacht, sagte Heiner Dopp. Sie habe ein Rekordergebnis bei de Gewerbesteuer erzielt. Aber die Einnahmen aus Gewerbesteuer und Einkommensteueranteilen würden über die zu zahlenden Umlagen an Kreis und Verbandsgemeinde fast komplett wieder aufgezehrt. |ff

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