Neustadt 38 Minuten in Unterzahl

Neustadt. Am sechsten Spieltag der Fußball-Verbandsliga Südwest gelang es dem VfL Neustadt erstmals in dieser Saison, das abzurufen, wodurch er sich in der Rückrunde der vergangenen Saison den Klassenverbleib gesichert hatte. Die Elf von Trainer Demir Hotic zeigte eine großartige kämpferische Leistung und siegte im Heimspiel gegen TuS Hohenecken trotz der letzten 38 Minuten in Unterzahl mit 3:2.

VfL-Trainer Demir Hotic nahm gegenüber den vergangenen Spielen einige Änderungen vor, von denen man mit zweien nicht unbedingt rechnen konnte: Dass Fabian Ortlieb nach auskurierter Verletzung sein Comeback in der Abwehr gab, erschien wahrscheinlich. Aber dass Andreas Marx im Mittelfeld und Christian Rebres im Angriff spielten, war überraschend. „Andreas war verletzt, weshalb ich mit Miguel Carvalho hinten weniger Risiko sah. Dass Christian Torgefahr ausstrahlt und deshalb vorne spielen kann, ist bekannt“, meinte Hotic. Überhaupt war Rebres neben dem dreifachen Torschützen Saban Sabani der überragende Spieler, über den nicht zum ersten Mal alles lief und der auch von den Westpfälzern nie zu kontrollieren war. Die Neustadter erspielten sich gestern jedenfalls mehr Torchancen als in den vier vorangegangenen Punktspielen zusammen. Von Anfang an agierte der VfL mit viel Tempo. In der dritten Minute verpasste zunächst Rebres eine Rechtsflanke von Sabani knapp. Drei Minuten später strich der Ball nach einem Schuss von Gino Padberg nach Rebres-Vorlage nur wenige Zentimeter über die Latte des TuS-Tores. Eine Unachtsamkeit führte zum 0:1. Nach einem kurzen Abstoß von VfL-Keeper Reiner Schwartz landete die Kugel bei den Gästen, denen ein Abspiel genügte, damit Florian Cordier alleine aufs VfL-Tor zulief und Schwartz überwand. Doch auch nach dem Rückstand dominierten die Neustadter. Nachdem TuS-Schlussmann Dominik Wolf einen Freistoß aus spitzem Winkel noch abgewehrt hatte (29.), verwerte Sabani ein Zuspiel von Noel Rapp fünf Minuten danach zum 1:1. Rebres (39.) und Sabani (43.) hatten noch vor der Pause Chancen zur Führung, vergaben diese jedoch. Ardijan Dullaj scheiterte mit dem nächsten gefährlichen VfL-Schuss an Wolf (50.) und leitete damit eine dramatische Phase ein: Nach Foul eines Gästespielers ließ sich Yvan Doum Choubdie zu einer Revancheaktion hinreißen und sah die Rote Karte (52.). Den anschließenden Freistoß schlug Rebres nach rechts zu Ortlieb, der den Ball direkt zu Sabani weiterleitete. Letzterer traf zum 2:1 (54.). Auch vom Hoheneckener Ausgleichstor, das Danny Strohm mit einem Schuss von der Strafraumgrenze erzielte (69.), blieb der VfL unbeeindruckt. Sabani gelang nach Vorarbeit von Shkodran Rexhaj noch das 3:2 (88.). „Was wir geboten haben, war nicht verbandsligawürdig“, schimpfte TuS-Trainer Ralf Naßhan. Hotic war zufrieden. „Für meine Nerven ist das aber nichts mehr“, gab er zu. Auf Antrag des FC Speyer 09 ist übrigens das für Mittwoch geplante Verbandspokalspiel gegen den VfL Neustadt auf 17. September, 19.30 Uhr, verlegt worden.

x