Neustadt Alle loben Torwart Daniel Schlingmann

Haßlochs Lars Hannes kann sie die Ecke aussuchen.
Haßlochs Lars Hannes kann sie die Ecke aussuchen.

«Hassloch.» Für die Heimmannschaft und deren Anhänger passte an diesem mit Spannung erwarteten Handballabend alles. Das ausverkaufte TSG-Sportzentrum gab dem Pfalzschlager einen stimmungsvollen Rahmen. Die Gastgeber fanden zum Leidwesen der zahlreichen Dansenberger Fans nahezu perfekt ins Spiel und kontrollierten, nach einem kleinen Durchhänger Mitte der ersten Halbzeit, die Partie fast nach Belieben. Schon in den ersten Spielminuten war zu erkennen, dass man sich auf Haßlocher Seite viel vorgenommen hatte. Tobias Job dazu: „In so einem Spiel und vor so einem Publikum musst du einfach brennen. Als Trainer, der die Sache von außen beobachtet, bin ich einfach nur glücklich über die gezeigten Leistungen und den verdienten Sieg.“ Die Seinen wirkten zu Beginn deutlich entschlossener. Vor allem in der Defensive war man hellwach und ließ den Gästen nur wenige Möglichkeiten. Der körperlich robuste Ex-Haßlocher Kreisläufer Sebastian Bösing kam durch diese aufmerksame Deckungsarbeit kaum über eine Statistenrolle hinaus. Zudem zeigte Torhüter Daniel Schlingmann eine tadellose Leistung, entschärfte Würfe von Dansenbergs Rückraumspielern Claussen und Munzinger und hielt zudem einen Strafwurf. So gelang es der Job-Truppe, sich durch einen Doppelschlag von Dominik Hartstern und dem stark aufspielenden Elvijs Borodovskis auf 7:3 (11.) abzusetzen. Im Anschluss leistete man sich jedoch nach einer Auszeit von Gästetrainer Marco Sliwa einen Durchhänger. Der Innenblock ließ nun Claussen zu viele Freiheiten, welche er zu nutzen wusste. Zudem steigerte sich Ex-Bundesligatorwart Kevin Klier erheblich. Spätestens nach dem sehenswerten Ausgleichstreffer des sprunggewaltigen Linksaußen Alexander Schulze zum 9:9 schien alles auf das erwartete enge Derby hinzudeuten. Und doch kam in der Folge alles anders. Tobias Job bat in der 21. Spielminute beim Stande von 11:10 seine Mannschaft zur Auszeit und fand die richtigen Worte. Bis zum Pausenpfiff gelang dem TuS lediglich noch ein Tor, während die Gastgeber durch Treffer des effizienten Linksaußen Florian Kern, Dennis Gregori und Lars Hannes die Führung auf drei Tore ausbauen konnten. „Glücklicherweise haben wir unseren Hänger in der ersten Hälfte schnell überwunden und dann einfach super weitergespielt“, sah Torhüter Daniel Schlingmann diese Phase als wegweisend. Zumal er selbst immer mehr über sich hinauswuchs und die Bälle förmlich anzog. Dabei stellte er gar sein keinesfalls schlecht haltenden, erstligaerprobten Gegenüber deutlich in den Schatten und ermöglichte den Vorderleuten mit präzisen Tempogegenstoßpässen einfache Tore, was letztendlich spielentscheidend sein sollte. Dies sah auch TuS-Coach Marco Sliwa so. „Daniel hat überragend gehalten. Ich denke, er hat 80 Prozent des TSG-Sieges ausgemacht“, lobte der Gästetrainer den Mann des Abends. Nach der Pause knüpfte Haßloch nahtlos an die starke Schlussphase vor dem Pausenpfiff an und führte zeitweise mit sieben Toren. Der Gästetrainer zog alle Register, indem er offensiver decken ließ und auch den siebten Feldspieler vermehrt einsetzte. Doch die Einheimischen waren nicht mehr aufzuhalten. Bezeichnenderweise blieb es in der Schlussphase Torhüter Schlingmann vorbehalten, seinen Galaabend abzurunden. Vier Minuten vor Ende entschärfte er einen Siebenmeterwurf von Alexander Schulze, um dann in der letzten Spielminute selbst ins verwaiste Dansenberger Tor zum 31:26 zu treffen. SO SPIELTEN SIE TSG Haßloch: Schlingmann (1), Pfaffmann (n.e.) - Hartstern (2), Zeller (3), Borodovskis (6) - Job (2) - Kern (8), Gregori (4) – Hannes (3/2), Schmieder, Muhovec, Seelos (2), Zech, Freitag TuS Dansenberg: Klier (1.-43./52.-60.), Huber (43.-52.), – Clausen (6), Eisel, Egelhof (1) – Bösing (1) – Schulze (5/1), Serwinski (3/2) – Kiefer (1), Megalooiknomou (3), Seitz, C. (5), Munzinger (1) Spielfilm: 5:2 (7.), 7:3 (11.), 8:8 (20.), 12:10 (25.), 14:11 (30.), 16:13 (37.), 20:14 (41.), 24:17 (47.), 28:24 (57.), 31:26 (60.) - Zeitstrafen: 3:5 - Siebenmeter: 3/2 - 6/3 - Beste Spieler: Schlingmann, Borodovskis, Kern - Schulze - Zuschauer: 600 - Schiedsrichter: Bendel/Schulte-Coerne (Wickede).

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