Haßloch Andechser Bierfest: Neues Konzept hat sich bewährt

Rund 300 Hektoliter Bier wurden gezapft.
Rund 300 Hektoliter Bier wurden gezapft.

„Überwiegend ruhig und friedlich“ ist das 35. Andechser Bierfest laut Polizei und Verwaltung am Wochenende in Haßloch über die Bühne gegangen. Rund 60.000 Besucher lockte die dreitägige Veranstaltung an. Eine Neuheit ist bei jungen Besuchern gut angekommen.

Beim diesjährigen Andechser Bierfest habe man, wie Gemeinde-Pressesprecher Julius Weiß auf Anfrage mitteilt, den früheren Verbrauch von etwa 300 Hektolitern Bier wieder erreicht. Die Vereine und Ausschankstellen seien mit den drei Festtagen zufrieden gewesen, ebenso mit dem mit 900 Tickets ausverkauften Krönungsabend der Bierfesthoheiten am Donnerstag im Festzelt des neuen Betreibers DS-Promotion aus Neuhofen.

In den Jahren zuvor hatten nicht nur die Corona-Zeit, sondern 2022 auch eine einmalige Eintrittsregelung den Bierkonsum einknicken lassen. Mit dem Obolus fürs Fest sollten die Kosten für die Umsetzung der Vorgaben des rheinland-pfälzischen Polizei- und Ordnungsbehördengesetzes (POG) aufgefangen werden. Die wenig erfreuten und nicht mehr ganz so vielen Besucher tranken dann aber auch mit rund 150 Hektolitern nur noch etwa die Hälfte der früheren Biermenge. Im Folgejahr 2023 flossen – dann wieder ohne Festeintritt – laut Verwaltung rund 200 Hektoliter Bier in die Andechser Glaskrüge.

Polizei: Kaum Zwischenfälle

„Trotz des hohen Besucheraufkommens bei dem guten Wetter“ enden die Einsatzberichte der Polizei für das Andechser Bierfest 2024 mit überwiegend positiver Zusammenfassung, bestätigt Markus Sicius, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Haßloch, auf Nachfrage. „Einige Fälle von Körperverletzung“ habe es zwar wie immer gegeben, die man aber unter dem Begriff „Geschubse“ und kleinere Auseinandersetzungen zusammenfassen könne, wie sie auf Festen eben passierten. Lediglich ein einzelner Besucher habe größeren Widerstand geleistet, als er aufgefordert worden sei, das Festgelände zu verlassen, so Sicius. Dabei sei die Polizisten aber nicht vor Ort erforderlich gewesen. Die kommunalen Vollzugsbeamten hätten die Situation allein gelöst, und die Polizei habe später lediglich noch die strafrechtlichen Vorgänge eingeleitet.

Auf dem Gelände der Feuerwehr in unmittelbarer Nachbarschaft des Jahnplatzes mit dem Festzelt sei am Donnerstagabend ein faustgroßer Stein über die Mauer geworfen worden und habe dabei einen Funkstreifenwagen getroffen, so Sicius: „Da dieser aber hinter der Mauer nicht zu sehen war, ist hier nicht von gezielter Absicht auszugehen.“

Besucherstrom entzerrt

Am Freitag habe ein spezieller Jugendschutztrupp aus Polizei und Vertretern des Kreisjugendamts kontrolliert. Dabei ging es laut Sicius nicht nur um Alkohol und Zigaretten, sondern auch um die für unter 18-Jährige komplett verbotenen „Vapes“. Die Zahl der Verstöße sei aber „einstellig und moderat“ geblieben. Die gewollte Entzerrung des Besucherstroms durch das neue Konzept der Verwaltung bewertet die Polizei als „sehr angenehm“ für ihre fußläufigen Einsätze. Bereits am Donnerstag wurden demnach die Wege gemeinsam zur Vorbereitung abgelaufen. Das Konzept bewertet Sicius daher auch aus Sicht der Polizei als „gut aufgegangen“. Die Verwaltung betont ihrerseits außerdem, dass „kein Krankenhausaufenthalt durch Fremdeinwirkung“ vorgekommen sei.

Partyzone als Publikumsmagnet

Auch in Sachen Programm und Bands scheint die Rückmeldung durchaus gut zu sein. Der Stand „No97“ (ehemals „Hof 97“) und die neue Andechser-Partyzone der im Haßlocher Gewerbegebiet Nord ansässigen Rooftop-Bar „The Space“, die auf dem Andechser Bierfest im Bereich Langgasse/Leo-Loeb-Straße/Alte Schulstraße zu finden waren, seien vor allem von den jungen Festbesuchern sehr gut besucht worden, meint Gunther Metz vom Bereich Veranstaltungen der Gemeindeverwaltung. Beim „Nachmittag für Junggebliebene“ am Donnerstag durfte sich das Seniorenbüro laut Metz zur Musik der „Wonderfrolleins“ über ein „fast voll besetztes Festzelt“ freuen. Und der neue Zeltbetreiber habe während des gesamten Bierfests – bis auf den mit 5,50 Euro um 50 Cent etwas teureren Andechser- Halbliter-Schoppen – die Bier- und Getränkepreise „erstmals auf dem Niveau der Außenstände“ gehalten.

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