Neustadt Anschauungsunterricht vom Nationalteam

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Hassloch. Ein Blick auf die Tabelle der Dritten Handball-Liga Süd reicht aus, um die Bedeutung der morgigen Auswärtsbegegnung der Haßlocher Handballer zu erfassen. Denn mit dem SV Salamander Kornwestheim und der TSG treffen der Dreizehnte und der Vierzehnte des Rankings um 20 Uhr in der Sporthalle Ost in Kornwestheim aufeinander.

Auf Kornwestheimer Seite sieht man dies ähnlich und spricht von einem „Endspiel“. „Wir müssen gewinnen, egal wie“, zeigt sich Hans Christensen, der dänische Coach der Gastgeber, kämpferisch und lässt durchblicken, dass er einen Kraftakt von seiner Mannschaft erwartet. Die beiden jüngsten Heimpartien gingen gegen direkte Abstiegskonkurrenten verloren. Haßlochs Coach Admir Kalabic betont ebenfalls die Bedeutung dieser Begegnung. „Für uns geht es vorwiegend darum, den Anschluss nicht zu verlieren. Wir brauchen ein Erfolgserlebnis“, wählt er deutliche Worte. Das Kornwestheimer Team um Ex-Bundesligaspieler Peter Jungwirth, der nach Jahren beim SC Magdeburg und der HSG Wetzlar wieder zu seinem Stammverein zurückgekehrt ist, sah sich zum Jahresende auf einem Mittelfeldplatz. Doch ein holpriger Start nach der Weihnachtspause brachte die Kornwestheimer in der ausgeglichenen Liga wieder in die Nähe der Abstiegsplätze. Hierbei schmerzte vor allen Dingen die Heimpleite gegen den Tabellennachbarn HC Oppenweiler/Backnang empfindlich. Laut Coach Christensen fehlen somit „zwei fest eingeplante Punkte“, die man nun woanders holen müsse. Auch die TSG Haßloch muss nach der verpassten Heimsensation gegen Tabellenführer HSG Konstanz die Punkte anderorts holen. Ein Sieg in Kornwestheim könnte zudem neue Kräfte freisetzen, weil das Team am morgigen Gastgeber vorbeiziehen und ihm somit den ersten Abstiegsplatz überlassen könnte. In Anbetracht der beiden nachfolgenden Heimspiele wäre dies von enormer Bedeutung. Die Vorbereitung auf das Spiel verlief allerdings nicht optimal, da laut Trainer Kalabic nicht nur der am Rücken verletzte Thomas Zellmer, sondern auch zahlreiche beruflich verhinderte Akteure vermisst wurden. Kalabic: „Wir haben versucht, uns in Kleingruppen bestmöglich auf das Spiel vorzubereiten und aus der Situation das Beste zu machen.“ Sicher gilt es unter anderem die Anzahl der technischen Unzulänglichkeiten zu senken. In den vergangenen Begegnungen leistete sich die Haßlocher Mannschaft Spielphasen, in denen die Fehlerquote extrem anstieg. Somit gab man den Gegnern immer wieder die Gelegenheit, zu einfachen Tempogegenstoßtreffern zu kommen. Auch Kornwestheims Coach Hans Christensen bemängelte dieses Manko in den jüngsten Begegnungen häufiger und sprach von „weggeworfenen Bällen“. So könnte am morgigen Abend diejenige Mannschaft als Sieger aus dem Abstiegsduell hervorgehen, die es schafft, bedingungslose Einsatzbereitschaft in die Waagschale zu werfen, ohne in engen Spielphasen den Kopf und somit die spielerische Linie zu verlieren. Guten Anschauungsunterricht hierin erhielten beide Teams unter der Woche beim erfolgreichen Auftritt der deutschen Nationalmannschaft gegen Dänemark. Ein besonderes Augenmerk muss die Haßlocher Defensive auf Rechts- außen Peter Jungwirth legen, der am vergangenen Spieltag sein Team mit zwölf Treffern phasenweise im Alleingang im Spiel hielt und immer in der Lage ist, auch aus ungünstigen Winkeln zu treffen. „Peter hat mir auch im vergangenen Jahr das Leben schwer gemacht. Egal ob von der Siebenmeterlinie, im Tempogegenstoß oder aus spitzem Winkel, er hat zumeist die richtige Lösung parat“, unterstreicht auch Admir Kalabic die Gefährlichkeit des Kornwestheimer Ausnahmekönners. Aufgrund der moderaten Entfernung zum Spielort hoffen Mannschaft und Trainer auf die Unterstützung zahlreicher Fans, zumal auch ein Doppeldeckerbus eingesetzt wird, um Mannschaft und Anhänger nach Kornwestheim zu bringen. (erab)

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