Weidenthal Bahnübergang Weißenbachstraße: Endspurt bei Bauarbeiten

Mitte Oktober sollen als letzte Arbeiten die Brücke asphaltiert und die Markierungen aufgebracht werden.
Mitte Oktober sollen als letzte Arbeiten die Brücke asphaltiert und die Markierungen aufgebracht werden.

Die Brücke, die den Bahnübergang in der Weißenbachstraße in Weidenthal ersetzt, wird wahrscheinlich wie geplant Ende Oktober fertig sein. Warum die Schranken entgegen früherer Pläne erst 2026 abgebaut werden.

Die Brücke, die die Weißenbachstraße mit der Bundesstraße 39 verbinden wird, besteht aus zwei Teilen, wie erklärt Karl-Heinz Faber, Ingenieur beim Kaiserslauterer Büro Schönhofen, erklärt. Das Büro ist für Planung und Bau verantwortlich. Von der Weißenbachstraße führt eine Stahlträgerbrücke über die Bahnschienen und noch einige Meter weiter. Bei dem folgenden Teilstück handelt es sich um eine Spannbetonbrücke.

Diese werde vor Ort gebaut. Wenn eine solche über den Schienen errichtet worden wäre, hätte der Zugverkehr für mehrere Wochen eingestellt werden müssen, erklären Faber und Andreas Lang, Bauleiter der Firma Schleith, die als Generalunternehmerin die Überführung baut. Die Stahlträger werden als Fertigteile angeliefert und vor Ort mit den zuvor errichteten Brückenpfeilern verbunden. Eine durchgehende Stahlträgerbrücke wiederum wäre zu teuer geworden, denn sie koste um einiges mehr als eine Spannbetonbrücke, erläutert Faber.

Etwa dort, wo die Bahnhofstraße nach links abzweigt, wurden die beiden Brückenteile miteinander verbunden und verschweißt. Dafür wurde eine fertig angelieferte Übergangskonstruktion aus Stahl verwendet, die in einen Betonpfeiler eingelassen ist. „Die Verbindung darf aber nicht zu fest sein“, sagt Faber. Denn große Brücken dürfen nicht starr sein, sondern müssen immer leicht schwingen.

50 Tonnen schwer

Zwei der drei jeweils 50 Tonnen schweren Stahlträger waren im vergangenen Jahr auf die zuvor errichteten Brückenpfeiler gesetzt worden, der dritte im Januar. Danach seien die Stahlträger mit Fertigbetonplatten verbunden worden, so Faber. Diese Platten hätten eines der wenigen Probleme beim Bau der Brücke verursacht. „Sie waren durchgebogen“, berichtet Faber. Die Platten seien saniert und gestrichen worden, so Lang. Gestrichen deshalb, weil man sie von unten sieht und die reparierten Platten nicht das Bild der stattlichen Brücke beeinträchtigen sollen. Oben wurde auf die Stahlbetonträger eine 30 Zentimeter dicke Betonschicht aufgebracht.

Gleichzeitig mit den Pfeilern für die Stahlträgerbrücke waren die Pfeiler für Spannbetonbrücke gebaut worden. Im Anschluss wurde die Auflage aus Beton aufgebracht und versiegelt. Derzeit werden die Brückenkappen, das sind die Ränder, betoniert, der Gehweg aus Beton angelegt sowie Gitter, Glasschutz und Handläufe angebracht. Das Schutzelement „oberhalb der Bahnschienen muss 1,80 Meter hoch sein, damit niemand etwas auf die Schienen werfen kann“, so Faber. „Hier hat man eine tolle Aussicht, auf der Brücke könnte man Urlaub machen“, sagt Faber scherzhaft beim Gang über die Brücke.

Gearbeitet wird an den Zu- und Abfahrten von und zur Weißenbachstraße und zur Bundesstraße 39. Die Weißenbachstraße wurde in Höhe des vierten Hauses von unten verschwenkt, so dass der Verlauf der Straße direkt auf die neue Brücke zuführt. Es wird aber weiterhin möglich sein, nicht auf die Brücke, sondern noch ein Stück weiter auf der Weißenbachstraße zu fahren. „Sonst kämen die Bewohner der unteren drei Gebäude nicht mehr an ihre Häuser“, erklärt Faber. Zu Beginn der Arbeiten waren verschiedene Leitungen verlegt worden. Dadurch und durch die sonstigen Arbeiten wurde der untere Teil der Weißenbachstraße ziemlich in Mitleidenschaft gezogen. Wenn auf die Brücke Asphalt aufgebracht wird, werde auch der untere Teil der Straße neu asphaltiert, kündigt Faber an.

Anwohner sehr kooperativ

Die andere Seite der Brücke wird derzeit an die Bundesstraße angebunden. Im vergangenen Jahr war die B39 auf der Seite gegenüber der Brücke verbreitert und zur Absicherung des Hangs eine Gabionenwand gebaut worden. Sonst hätte die Breite der Straße nicht ausgereicht, um aus Richtung Neidenfels eine Linksabbiegerspur zur Brücke und damit zur Weißenbachstraße anzulegen, sagen Lang und Faber.

Die häufig geschlossene Schranke sei bei den Bauarbeiten das größte Problem gewesen, denn Baufahrzeuge hätten oft ihren Weg nicht fortsetzen können, sagt Lang. Etwas erschwert worden seien die Arbeiten durch den häufigen Regen in den vergangenen Monaten. Das habe aber nicht zu Verzögerungen geführt. Die Anwohner der Weißenbachstraße seien sehr kooperativ, lobt Lang.

Etwa Mitte Oktober sollen als letzte Arbeiten die Brücke asphaltiert und danach die Markierungen aufgebracht werden. Danach stünden nur noch einige kleine Restarbeiten und eine Bepflanzung in einigen Bereichen unterhalb der Brücke an, so Faber.

Die Bahnschranken würden geschlossen, sobald die Brücke befahren werden darf. Eigentlich habe die Bahn AG Anfang kommenden Jahres den Bahnübergang beseitigen und die Fußgängerunterführung schließen wollen, berichtet Faber. Inzwischen habe die Bahn AG mitgeteilt, dass die Arbeiten auf 2026 verschoben werden.

Der Bau der Überführung kostet rund 15 Millionen Euro.

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