Hassloch Bronze-Skulptur „Feldhandballer“ offiziell eingeweiht

Zur Einweihung des Denkmals, das an den Sieg der TSG Haßloch bei der deutschen Feldhandballmeisterschaft erinnert, kamen fast al
Zur Einweihung des Denkmals, das an den Sieg der TSG Haßloch bei der deutschen Feldhandballmeisterschaft erinnert, kamen fast alle Spieler der damaligen Mannschaft. Rechts von der Skulptur Künstlerin Gabriele Köbler.

Seit Ende März zieht die Bronze-Skulptur „Feldhandballer“ in der Haßlocher Schillerstraße die Blicke der Passanten auf sich. Mit der offiziellen Einweihung ist nun eine 15-jährige Entstehungsgeschichte zu Ende gegangen.

Menschen verweilen, die Älteren erinnern sich noch an die Jahnhalle und den früheren Handballplatz in der Schillerstraße an der Einfahrt zum Jahnplatz: die Bronze-Skulptur „Feldhandballer“ sorgt für Aufmerksamkeit und Gesprächsstoff. Bei der offiziellen Einweihung des Handballerdenkmals stellte Bürgermeister Tobias Meyer (CDU) fest, dass die Idee zum Handballerdenkmal schon lange vor seiner Zeit in Haßloch geboren wurde. Dennoch ist er stolz: „Das Projekt hat uns lange beschäftigt, aber wir haben es zum Abschluss gebracht.“

1975 hatte die TSG Haßloch die letzte deutsche Feldhandballmeisterschaft gewonnen, ein sensationeller Erfolg in der Sportgeschichte des Vereins. Nach fast 50 Jahren waren jetzt fast alle Spieler der damaligen Mannschaft gekommen. Viele Erinnerungen wurden unter den Gästen ausgetauscht. Meyer blickte auf die „Handballhochburg“ Haßloch, auch wenn es mit Blick auf die aktuellen Ergebnisse „schon bessere Zeiten gab“. Handball gehöre zur Haßlocher Geschichte, aber die Bronze-Skulptur bedeute weit mehr: Sie sei ein Symbol für den Sport insgesamt und würdige das ehrenamtliche Engagement, das Haßloch mit seinen unzähligen Vereinen präge.

Erster Entwurf abgelehnt

Bereits 2009 war eine Skulptur auf dem Jahnplatz in der Diskussion, doch dann passierte lange Zeit nichts. Rund zehn Jahre später wurde der Gedanke aus Anlass des damaligen Jubiläums „100 Jahre Handball in Haßloch“ wieder aufgegriffen. Der Mannheimer Bildhauer Mátyás G. Terebesi, legte auf Anfrage einen Entwurf vor. Dieser jedoch wurde, ebenso wie eine Überarbeitung, im Bauausschuss abgelehnt.

Die Vorstellungen des Künstlers und die des Gremiums stellten sich als unvereinbar heraus. Im Frühjahr 2022 wurden drei neue Ideen vorgestellt, der Vorschlag einer Bronzeplastik der Haßlocher Künstlerin Gabriele Köbler überzeugte: eine realistisch gestaltete Feldhandballer-Figur in einem für Handball typischen, dynamischen Bewegungsablauf. Die Skulptur aus Bronze sollte mit dem „Aniliner“ in der Bahnhofstraße und der Radfahrergruppe am Rathausplatz, die ebenfalls aus Bronze gegossen sind, einen künstlerischen Dreiklang bilden.

Nicht schwer war es, einen jungen Haßlocher Sportler zu finden, der als Modell fungierte. Köbler fotografierte den Handballer in den typischen Posen, studierte dabei Haltung, Körper- oder Muskelanspannung. Die Gesichtszüge sind frei gestaltet. Alte Fotos und ein historischer Lederhandball, beides wurde von Mitgliedern der damaligen Meistermannschaft zur Verfügung gestellt, ermöglichten eine original- und detailgetreue Gestaltung des Trikots, der Hose oder der Schuhe.

150 Kilo Gewicht

In Köblers Atelier entstanden in vielen Arbeitsschritten zunächst ein Tonmodell, danach die Abformung, anschließend ein Wachsmodell, das in die Bronzegießerei Kunstguss Kastel nach Mainz-Kastel kam. In einem aufwendigen Verfahren, an dessen Ende flüssige Bronze mit einer Temperatur von 1150 Grad Celsius in die Gussform geleitet wird, und durch das Patinieren mit Schwefelleber (Kaliumsulfid) bekam die Skulptur ihr endgültiges Erscheinungsbild. Etwa zwei Wochen haben Kunstgießer Bernd Hettinger und Modellbauerin Isabell Kneip in der Gießerei am Handballer gearbeitet. Dieser bringt ein Gewicht von rund 150 Kilogramm auf die Waage. Die verwendete Bronzelegierung besteht zu 90 Prozent aus Kupfer, zu zehn Prozent aus Zinn.

Ende März war es dann so weit: Der Betonsockel war von Mitarbeitern des Bauhofs vorbereitet worden, und der Handballer wurde mit den aus den Beinen herausragenden Edelstahl-Kantrohren vorsichtig in zwei hohle Rohre des Sockels gestellt. Anschließend wurde das Fundament mit Schnellbeton gefüllt. Nachdem alles ausgehärtet war, wurden die Stützen entfernt und auf der Plattform Granitpflaster verlegt.

Gabriele Köbler zeigte sich glücklich, dass sie das Denkmal schaffen durfte. „Es hat auf mich gewartet“, kommentierte sie scherzend den Umstand, dass es so lange gedauert hat, bis das Projekt realisiert wurde.

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