Neustadt Debatte um Weinkönigin: Weinbruderschaft fordert Rücktritte bei Pfalzwein

Das Thema Weinkönigin – im Bild die entsprechende Ampel in Neustadt – polarisiert weiterhin.
Das Thema Weinkönigin – im Bild die entsprechende Ampel in Neustadt – polarisiert weiterhin.

Die 870 Mitglieder starke Weinbruderschaft der Pfalz mit Sitz in Neustadt bleibt im Zusammenhang mit der Diskussion um den Titel Weinkönigin bei ihrer scharfen Kritik am Verein Pfalzwein. Dieser hatte mitgeteilt, dass der Titel Pfälzische Weinkönigin abgeschafft werden soll. Stattdessen soll es künftig Pfalzweinbotschafter geben. Auch aus der Politik gibt es scharfe Kritik – an der Entscheidung als solcher, aber auch an der Vorgehensweise der Pfalzwein. Ein Krisengespräch am Dienstagabend brachte keine neuen Erkenntnisse. Dass dies so ist und sich die Pfalzwein nicht zum aktuellen Stand äußert, findet Oliver Stiess, Ordensmeister der Weinbruderschaft, empörend: „Dies zeigt, wie dilettantisch und mit welcher Arroganz der Verein Pfalzwein mit seinen Vorständen Kranz und Libelli sowie dem Geschäftsführer der Pfalzweinwerbung Greilinger die Transformation zur Weiterentwicklung der Pfälzischen Weinkönigin angestoßen haben.“ Er sei froh über den „Aufschrei in der Pfalz“ und dass viele Akteure über die „Methoden der Pfalzwein“ empört seien. Stiess: „Es geht nicht darum, dass man über den Erfolg der Weinwerbung nachdenken muss. Es geht darum, wie der Verein Pfalzwein den Transformationsprozess eingefädelt hat, ohne alle Beteiligte an einen Tisch zu holen, die Neuorientierung vorzustellen und das Für und Wider auszuloten. Das wäre der richtige Weg gewesen.“ Man hätte auch die Winzer fragen müssen, die pro Hektar 77 Euro an die Weinwerbung abführen müssen. Stiess kann zudem nicht verstehen, dass die Pfalzwein bisher nicht auf die Einwände und Kritik von Neustadts Oberbürgermeister Marc Weigel sowie der Landräte Hans-Ulrich Ihlenfeld (Bad Dürkheim) und Dietmar Seefeldt (Südliche Weinstraße) reagiert habe. Das sei „dreist und respektlos“. Stiess fordert aufgrund all dieser Entwicklungen „den Rücktritt des Vorstands des Vereins Pfalzwein sowie die Freistellung des Geschäftsführers Greilinger“. Danach hoffe er auf einen „zukunftsweisenden Neuanfang für die Weinwerbung mit demokratischer Ausprägung“.

x