Neustadt „Den Gegner, der tot war, bauen wir wieder auf“

Der Haßlocher Dominic Hartstern hatte in der ersten Hälfte eine gute Trefferquote.
Der Haßlocher Dominic Hartstern hatte in der ersten Hälfte eine gute Trefferquote.

«Hassloch.»Handball-Drittligist TSG Haßloch ist der Saisonstart missglückt: Mit 21:22 (12:11) unterlag die Mannschaft von TSG-Trainer Tobias Job dem Zweitliga-Absteiger HG Saarlouis. Auf beiden Seiten dominierten die Abwehrreihen. Doch taten sich die Haßlocher Rückraumschützen schwer gegen die defensive 6:0-Gästeabwehr.

Ein enttäuschter Tobias Job sprach von „einer neuen Situation“: „Das ist das erste Mal, dass wir mit einer Niederlage starten.“ Zumindest war es das erste Mal unter seiner Leitung. Denn in der Saison 2015/2016, damals war Admir Kalabic TSG-Coach, war Haßloch mit 29:30 beim VfL Pfullingen zu Rundenbeginn unterlegen. Die Gäste aus dem Saarland hatten zunächst leichte Vorteile, waren im Angriff eine Idee aggressiver gegen eine offensive Haßlocher Abwehr. „Wir sind schleppend reingekommen“, stellte Job später fest. Vor allem Rückraumspieler Dominic Hartstern war es in dieser Phase, der die TSG ins Spiel brachte. Er traf zum 3:5 (10.) von Linksaußen und zum 6:7 (18.). Er leitete den Konter über Kevin Seelos und Stefan Job ein, nachdem HG-Spieler Toms Lielais nicht getroffen hatte (17.), glich zum 9:9 und 10:10 (24., 26.) aus. Auch nach der Pause blieb der Gastgeber am Ball. Gegen einen nun offensive 3:2:1-Gästeabwehr brachten Kreisläufer Stefan Job (31.), der konternde Dennis Gregori nach einer Parade von Tormann Daniel Schlingmann und Linkshänder Elvijs Borodovskis (35.) die TSG mit 15:11 in Front. Als dann innerhalb von zehn Sekunden die Saarländer Philipp Leist und Peter Walz Zeitstrafen erhielten, schien einem TSG-Heimsieg nichts mehr im Weg zu stehen. „Knackpunkt in der Partie war unsere 15:11-Führung: Wir haben doppelte Überzahl und verlieren die 0:1“, hatte Tobias Job den entscheidenden Moment für die Niederlage schnell ausgemacht. Statt die Führung auszubauen, verloren erst Seelos (36., 38.), dann Hartstern (40.) den Ball im Angriff. Seelos’ Wurf wurde vom guten HG-Schlussmann Patrick Schulz entschärft (40.). Dennis Götz, der krank ins Spiel gegangen war, verwarf einen Siebenmeter (37.). Der Gast kam auf 14:15 (39.) heran und war voller Selbstvertrauen ob der gelungenen Aufholjagd. „Man unterschätzt das Psychische in einem solchen Spiel – den Gegner, der tot war, bauen wir wieder auf“, meinte Job, dessen Schützlinge mehr und mehr die Köpfe hängen ließen. Elvijs Borodovskis, der im rechten Rückraum einen rabenschwarzen Tag erwischte, führte die Niederlage auch darauf zurück, dass im Haßlocher Aufbauspiel Oliver Zeller aus beruflichen Gründen nicht dabei war. „Er hat uns in Abwehr und Angriff gefehlt – er zieht immer ein paar Spieler auf sich“, meinte der Linkshänder. „Wir haben Überzahl und wissen nicht, was wir machen sollen“, klagte er über die entscheidende Situation kurz nach der Pause. Er selbst habe die Bälle nicht so fliegen lassen, wie sie sollten, sagte er zu seiner schlechten Trefferquote. Ein verletzter Finger an seiner Wurfhand sei ein Grund dafür gewesen. So spielten sie TSG Haßloch: Schlingmann, Pfaffmann (bei einem Siebenmeter) - Borodovskis (1), Hartstern (4), Götz (2/2) - Gregori (2), Kern (2), Job (3) - Leibnitz, Seelos (6/1), Schmieder, Zech, Freitag, Hannes (1). Spielfilm: 1:4 (6.), 6:7 (18.), 7:7 (20.), 8:8 (22), 10:11 (27.), 12:11 (30.), 15:11 35.), 15:14 (39.), 16:14 (41.), 18:17 (49.), 18:18 (51.), 19:20 (54.), 20:21 (58.), 21:21 (58.). Beste Spieler: -/Schulz, Hartz. Zeitstrafen: 2/3. Siebenmeter: 4/3 - 5/4. Zuschauer: 500. Schiedsrichter: Frankholz/Frankholz (Wuppertal/Essen).

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