Neustadt Den Kunden glücklich machen

Gina Schneider.
Gina Schneider.

Mit 25 eine Ausbildung anfangen? Eigentlich eher untypisch, sagt Gina Schneider und meint damit sich selbst. Vor drei Jahren hat sie sich bei Fielmann in Neustadt für den Beruf der Augenoptikerin entschieden. Von der Augenoptiker-Innung Rheinland-Pfalz/Saarland ist die heute 28-Jährige jetzt als Jahrgangsbeste ausgezeichnet worden.

Bereut hat sie diesen Schritt nicht. Auch wenn der eine oder andere sich wahrscheinlich darüber gewundert haben mag. Nach ihrer ersten Ausbildung im Bereich Technisches Zeichnen merkte Gina Schneider schnell: „Das ist nicht das Richtige für mich.“ Also ergriff sie die Initiative, erinnerte sich an Berichte einer Bekannten, die sie schon immer interessant fand, und wagte den Neuanfang. Gelungen ist der Kaiserslautererin dieser Schritt in Neustadt. Der Betrieb habe ihr hier viel Abwechslung ermöglicht. Handwerklich waren und sind etwa Bohren, Sägen, Feilen und Gläser schleifen von ihr gefragt. Daneben hat Schneider aber auch auf dem Gebiet der Anatomie, sprich der Augenbeschaffenheit, sowie der Kundenbetreuung Erfahrung gesammelt. Was sie an ihrem Beruf liebt? „Den Kunden glücklich zu machen“, sagt Schneider und strahlt. Sie kommt dabei mit Menschen jeden Alters ins Gespräch. Seien es ältere Herrschaften, die Hilfe bei der Suche nach einer neuen Sehhilfe benötigen, oder eben die Jüngsten, die die erste Brille ihres Lebens verpasst bekommen. Zudem sei auch die handwerkliche Aufgabe jedes Mal eine neue Herausforderung, der Berufsalltag also immer abwechslungsreich, so Schneider. Vor wenigen Wochen ist ihr später Branchenwechsel offiziell in Mainz gewürdigt worden: Bei der Freisprechungsfeier der rheinland-pfälzischen Augenoptiker-Gesellen konnte die Neustadter Auszubildende mit dem besten Zeugnis und einer Gesamtnote von 2,0 punkten. „Ein komisches Gefühl“, so Schneider zu ihrem öffentlichen Auftritt im Mainzer Schloss, denn sie aber genossen habe. Und zurück im Berufsalltag, ist die 28-Jährige nach abgeschlossener Ausbildung inzwischen übernommen worden. Eine tolle Chance, zu der sie auch andere ermutigen will. „Leider haben die Leute den Ausbildungsberuf Augenoptiker aber nicht so auf dem Schirm“, sagt Schneider bedauernd. Sie selbst schätzt die familiäre Atmosphäre in der Neustadter Filiale und will gerne hier bleiben. Als gebürtige und nach wie vor dort beheimatete Kaiserslautererin kennt Schneider inzwischen immerhin auch die wichtigsten Anlaufpunkte in der Innenstadt. Ihr Lieblingsplatz in der Mittagspause, wenn das Wetter es zulässt: „Der Marktplatz.“

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