Neustadt Deutlich mehr Rote und Gelbe Karten für Bezirksliga-Teams

HASSLOCH. Der VfB Haßloch ist mit dem TuS Schaidt in der abgelaufenen Saison die fairste Mannschaft der Fußball-Bezirksliga gewesen. Darüber informierte Klassenleiter Klaus Karl (Weingarten) bei der Vorrundenbesprechung der Vereine für die Serie 2015/16 in Schaidt.

61 Gelbe Karten und jeweils nur eine Gelb-Rote und Rote Karte stehen auf dem Konto der Gelb-Schwarzen. Lokalrivale 08 Haßloch belegte in der Fairplay-Tabelle den sechsten Platz. 62 Gelbe und eine Gelb-Rote Karte sind gute Werte, allerdings sahen sieben Nullachter die Rote Karte, was nur von Absteiger Eppstein übertroffen wurde. „Insgesamt bin ich aber gar nicht zufrieden“, sagte Karl. Bei einer Sitzung in Edenkoben sei er mit den Worten „da kommt ja der Staffeleiter der Treterliga“ begrüßt worden. Während 53 Gelb-Rote Karten exakt der Zahl des Vorjahres entsprechen, gab es in den anderen beiden Bereichen signifikante Erhöhungen. Die Anzahl an Roten Karten stieg um rund ein Drittel von 43 auf 58. Die Gelbe Karte zeigten die Schiedsrichter 1125-mal, nachdem es in der Runde zuvor nur 921-mal gewesen war. Laut Karl hat es nur ein oder zwei Spieltage gegeben, an denen kein Akteur vorzeitig den Platz habe verlassen müssen. Erstmals seit der Saison 1988/89 spielt die Bezirksliga mit 18 Vereinen. Das verlangt den Spielern eine Menge ab. Denn zwei der vier zusätzlichen Spieltage werden im August abgewickelt, der wegen anstehender Pokalspiele und als Haupturlaubszeit der schwierigste Monat für die Klubs werden dürfte. Training wird da bei permanenten englischen Wochen kaum möglich sein. Dazu spielt die Bezirksliga im Dezember eine Woche länger als andere und beginnt schon im Februar mit der Rückserie. Die Größe der Liga hat zwei Gründe. Zum einen liegt das am Landesliga-Abstieg von Phönix Schifferstadt und Südwest Ludwigshafen, dem nur der Aufstieg von Meister BSC Oppau gegenübersteht. Der zweite Grund ist hausgemacht. Offenbar wurde Karl von vielen als Schuldiger an der Entwicklung gesehen. In den vergangenen Wochen sei viel auf ihn eingeprasselt, teils seien die Formulierungen unterhalb der Gürtellinie gewesen, klagte der Staffelleiter. „Am 23. Mai hat der Spielleiter des SV Bad Dürkheim, Heinz Koppenhöfer, mir per Mail mitgeteilt, dass der SV zurück in die A-Klasse wolle. Sollte der Klubs Zweiter werden, würde er noch an den Aufstiegsspielen teilnehmen“, sagte Karl. Er sah es als seine Pflicht an, die abstiegsgefährdeten und punktgleichen Vereine 08 Haßloch, Queichhambach und Eppstein vor dem letzten Spieltag zu informieren, dass durch den Dürkheimer Rückzug nur einer des Trios absteigen würde. Danach habe Karl von Jessica Uhrig, stellvertretende Vorsitzende der Dürkheimer, erfahren, dass Koppenhöfer nicht berechtigt gewesen sei, die Meldung abzugeben. Der SV wolle sehr wohl in der Bezirksliga weiterspielen. „Ich war ungehalten und habe den für die Aufstiegsspiele zuständigen Staffelleiter der Landesliga, Peter Schakewitsch, gebeten, die Partien nicht anzusetzen“, fuhr Karl fort. Schakewitsch entschied zu spielen. Dürkheim scheiterte. Als Folge hätte Queichhambach absteigen müssen. Der VTG berief sich aber auf Karls Aussage vor dem letzten Spieltag und legte Protest ein. Nach Rücksprache mit dem Verbandsjuristen entschied der Verbandsausschuss, dass Queichhambach in der Liga bleibt. „Künftig wird es keinen Rückzug vom Rückzug mehr geben“, nannte Karl eine Konsequenz aus der Geschichte. Karl Schlimmer (Klingenmünster), Obmann des Kreises Südpfalz, unterrichtete, dass der Schiedsrichteraustausch mit Baden wieder aufgenommen werde. Auf die Frage nach dem Warum von Peter Schlegel (VfB Haßloch) erklärte Michael Janzer, Lehrwart des Kreises Alzey/Worms, dass die Unparteiischen auch mal andere Orte und Vereine sehen wollten. Eine Aussage, die wohl nicht nur Schlegel nicht zufriedenstellte. „War es so schlecht ohne Austausch?“, fragte er nach. Es gebe kürzere Distanzen, wenn ein Referee aus dem nahen Baden in die Südpfalz fahre, entgegnete Schlimmer. „Also fährt zum Beispiel ein Schiedsrichter von Karlsruhe nach Schaidt“, sagte Schlegel. Schon länger hält sich das Gerücht, badische Schiedsrichter entschieden im Zweifelsfall für südpfälzische Teams ... Die Kosten für ein Schiedsrichterteam steigen von 110 auf 120 Euro. Die Vereine haben die Erhöhung mit großer Mehrheit gebilligt. Der Auftakt 1. Spieltag: SV Bad Dürkheim – Phönix Schifferstadt (1. August, 17.30 Uhr), VfB Haßloch - FG 08 Mutterstadt, 08 Haßloch - SG Steinfeld, FSV Schifferstadt - VfB Iggelheim, TSV Billigheim-Ingenheim - SV Ruchheim, SV Altdorf-Böbingen - Südwest Ludwigshafen, VTG Queichhambach - ASV Maxdorf (alle 2. August, 15 Uhr), FV Heiligenstein - RW Seebach (2. August, 16 Uhr), TuS Schaidt – TSG Jockgrim (2. August, 18 Uhr). 2. Spieltag: Maxdorf – VfB Haßloch (8. August, 16 Uhr), Queichhambach – Schaidt (8. August, 17 Uhr), Ruchheim - FSV Schifferstadt, Iggelheim - 08 Haßloch, Steinfeld - Bad Dürkheim, Phönix Schifferstadt – Heiligenstein, Mutterstadt – Altdorf-Böbingen, Ludwigshafen – Billigheim-Ingenheim (alle 9. August, 15 Uhr), Jockgrim – Seebach (9. August, 17 Uhr). (thl)

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