Neustadt Dialog mit Politik wieder angekurbelt

Zwischen Industrie und Politik herrschte in Lambrecht relative Funkstille. Zumindest empfindet das Lars Mattil so, der Junior-Geschäftsführer der Jola Spezialschalter GmbH und Co. KG. Er habe in den vergangen Jahren noch nie einen ernsthaften Versuch der lokalen Politiker erlebt, auf sein Unternehmen zuzugehen. Das soll jetzt aber anders werden.

Mattil hofft nach zwei Treffen, dass „Politik und Industrie im Lambrechter Tal enger zusammenwachsen“. Treffen Nummer 1: Ein Unternehmerfrühstück des Verbands der Selbständigen Lambrechter Tal mit Vertretern von Industrie und Handwerk sowie Verbandsbürgermeister Manfred Kirr. Ein „erstes Kennenlernen“, so Mattil. Um es zu vertiefen, lud Jola erneut ein. Teilnehmer bei Treffen Nummer 2: die beiden Senior-Geschäftsführer Volker Mattil und Mohammad Kassem Saifi von der Setaplast Kunststoff GmbH in Lambrecht, deren Söhne und Junior-Geschäftsführer Lars Mattil und Mostafa Saifi sowie der Verbandsbürgermeister und die Beigeordneten Hans-Werner Rey und Hans Seiberth. Themen waren die Vergangenheit und Zukunft dieser Unternehmen und auch die Frage, wie auf die Veränderung im sozialen und wirtschaftlichen Umfeld reagiert werden könnte. Beide Seiten wollen laut Lars Mattil die Kommunikation verbessern und sinnvolle gemeinsame Aktionen ermöglichen. Saifi will weitere Industrielle dazu versammeln, Mattil beim Marketing helfen. Sie hoffen ihrerseits, dass die Kommunalpolitiker „den gemeinsamen Funken zu den politisch hauptsächlich Verantwortlichen tragen“. Die beiden Junior-Geschäftsführer wohnen übrigens beide nicht in Lambrecht. Sie haben so einiges gemeinsam, haben sie festgestellt. So haben sie sich beide als einzige in ihrer Familie dazu entschieden, als Nachfolger in die Unternehmen in Lambrecht einzutreten, Mattil in dritter, Saifi in zweiter Generation. Beide haben an der Universität Mainz Betriebswirtschaft studiert. Kennengelernt haben sie sich übrigens nicht in Lambrecht, sondern durch Zufall bei einem Management-Arbeitskreis. Und sie hätten festgestellt, dass trotz der Unterschiedlichkeit der Unternehmen die Probleme sich ähnelten, berichtet Mattil. Beide führen die Unternehmen gemeinsam mit ihren Vätern. Die Jola Spezialschalter GmbH und Co. KG ist im Jahr 1952 als Schwesterfirma der Tuchfabrik Haas hervorgegangen. Die Tuchfabrik hat danach nicht mehr lange überlebt, Jola (heute rund 70 Mitarbeiter) hingegen hat sich mit mit Spezialschaltern und Leckage-Detektoren einen internationale Kundenkreis erarbeitet. Setaplast entstand Anfang der 1990er Jahre. Mohammad Saifi war Ingenieur bei der Karl Hoffmann GmbH, die nach einem Brand den Betrieb einstellte. Um die 50 Mitarbeiter stellen bei Setaplast in der Wiesenstraße Materialien zur Schalldämmung und Isolierung her, unter anderen für die Autoindustrie und Unternehmen im Baubereich. |ff

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