Neustadt Die Note leicht verbessert

Verbesserungen für Radfahrer hat es beispielsweise in der Konrad-Adenauer-Straße gegeben.
Verbesserungen für Radfahrer hat es beispielsweise in der Konrad-Adenauer-Straße gegeben.

Beim Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) für 2018, der am Dienstag veröffentlicht wurde, landet Neustadt mit der Note 4,33 auf Rang 95 von 106 Städten mit einer Einwohnerzahl zwischen 50.000 und 100.000.

Im Vergleich zu 2016 hat sich Neustadt leicht verbessert. Damals war es der viertletzte Platz mit der Note 4,51. Nach Ansicht des lokalen Verkehrsclubs VCD ist in Neustadt noch wenig von einer Mobilitätswende zu erkennen. Die Befragten sähen einen „kleinen Hoffnungsschimmer“ in der Freigabe einiger Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrer, in Fahrradschutzstreifen und der „zaghaften Öffnung der Fußgängerzone für Radfahrer“. Doch Stadtrat und Verwaltung träumten noch immer davon, Nachbarstädten „Kundschaft durch weitere Parkhäuser abzujagen“, während andere Städte den Parkraum in Innenstädten einschränkten. Rainer Grun-Marquardt, Mitorganisator der „Critical-Mass“ und Mitglied im Arbeitskreis Radverkehr, sieht das Ergebnis nicht ganz so negativ. „Diesmal sind wir nur Elftletzter. Das ist zwar immer noch sehr schlecht, aber wir sind die einzige Kommune im Bundesland, die sie sich in ihrer Gesamtnote verbessert hat“, kommentiert er. Positiv sei die Steigerung der Teilnehmerzahl an der Umfrage von 120 auf 180, das sei ein Plus von 50 Prozent. Das Ergebnis entspreche seinen Erwartungen und decke sich mit seinen Erfahrungen. Neustadt sei mit der leichten Verbesserung im Notendurchschnitt auf dem richtigen Weg. Besonders gut schneidet die Stadt bei der Beurteilung der Fahrraddiebstähle ab. Hier gibt es eine 3,0. Mit 3,9 ebenfalls noch relativ positiv bewertet wird die Radförderung in der jüngsten Zeit. Honoriert wird auch die Öffnung der Einbahnstraßen mit Note 3,4. Schlecht schneidet die Stadt beim Bereich „Führung in Baustellen“ und „Öffentliche Fahrräder“, also Leihfahrräder ab. Da gibt es ein glattes „Mangelhaft“ mit 5,1. „Die Änderungen seit dem Radverkehrskonzept greifen langsam. Die Betonung liegt aber auf langsam“, sagt Grun-Marquardt. So gebe es weiter Handlungsbedarf, auch wenn sich die Arbeit schließlich schon ausgezahlt habe. Es bringe auch nichts, wenn sich die mit dem Radverkehr beschäftigten Beteiligten Vorwürfe machten, wenn es nicht schnell genug vorwärtsgehe. „Man kann die Menschen, die sich in Neustadt dafür engagiere, an zwei Händen abzählen. Sie sind also alle wichtig“, betont Grun-Marquardt. Arnold Merkel, ehrenamtlicher Radbeauftragter der Stadtverwaltung, möchte das Ergebnis nicht überbewerten. „Wenn von rund 50.000 Einwohnern nur 180 teilnehmen, dann ist das eine geringe Beteiligung“, stellt er fest. Dass Neustadt noch keine deutlich Steigerung erreicht hat, macht er an dem zeitlichen Abstand zum letzten Test fest. „Was hätte man in zwei Jahren schon groß verändern können? Wir haben doch einiges angeschoben, umgesetzt und einiges steht noch vor der Umsetzung“, sagt Merkel. Und er sieht weitere Fortschritte. So sollen weitere Angebotsstreifen für Räder realisiert werden. Vor zwei Jahren habe man davon noch geträumt. Für 2020 wolle das Team Verkehrsplanung mit der neuen Planerin Christine Locher das Thema Radverkehr im Auge behalten und weitere Verbesserungen angehen. Merkel: „Wir wollen 2020 auf jeden Fall besser abschneiden.“

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