Neustadt Drei Teams müssen noch überholt werden

Sollte FFC-Spielerin Natalie Stulin (rechts, hier im Dezember gegen die Hoffenheimerin Fatma Sakar) verletzt ausfallen, geht Nie
Sollte FFC-Spielerin Natalie Stulin (rechts, hier im Dezember gegen die Hoffenheimerin Fatma Sakar) verletzt ausfallen, geht Niederkirchen allmählich das Personal im zentralen Mittelfeld aus.

«Niederkirchen.» In drei Wochen wird voraussichtlich feststehen, ob der 1. FFC Niederkirchen vor den letzten drei Spieltagen noch eine realistische Chance haben wird, um sich für die eingleisige Zweite Frauenfußball-Bundesliga zu qualifizieren. Am Karsamstag, 14 Uhr, steht das Auswärtsspiel beim Tabellensiebten VfL Sindelfingen an. Danach folgen für den FFC drei Begegnungen mit den drei unmittelbar davor platzierten Mannschaften.

Angesichts des Restprogramms dürften in diesen Spielen drei FFC-Siege Pflicht sein. Wenn FFC-Trainer Niko Koutroubis übermorgen das Sindelfinger Froschenstadion betreten wird, wäre es verständlich, wenn er etwas sentimental werden würde. In 88 Bundes- und Zweitligaspielen war er für die Erste Mannschaft der Württembergerinnen verantwortlich und stieg mit ihnen zweimal in die Bundesliga auf. Übermorgen wird ihn das aber nicht interessieren. Denn ab jetzt geht es für seinen derzeitigen Verein um alles. Punktgleich mit dem dem Tabellensechsten FSV Hessen Wetzlar und dem Achtplatzierten TSV Schott Mainz belegen die Sindelfingerinnen Rang sieben. Mit drei Zählern Rückstand zu diesem Trio fahren die Niederkirchenerinnen zum VfL. Und sie wissen, dass sie diese drei Teams überholen müssen, wenn sie die direkte Qualifikation für die eingleisige Liga erreichen möchten. Mindestens zwei müssen es sein, um den Relegationsrang zu ergattern. Nach einem anschließenden spielfreien Wochenende gastiert am 15. April Wetzlar in Niederkirchen, bevor drei Tage später das Nachholspiel in Mainz ansteht. Da an den letzten drei Spieltagen unter anderem zwei Auswärtsspiele bei Tabellenführer FC Bayern München II und dem Tabellenzweiten TSG Hoffenheim II anstehen, ist beim FFC allen klar, dass sich die Mannschaft nach den vermeidbaren Punktverlusten gegen Leverkusen, Saarbrücken und Freiburg keine weitere Blöße geben darf. Die in diesen und auch beim Sieg in Andernach gezeigten Leistungen sind es aber, die Koutroubis optimistisch an die kommenden Aufgaben herangehen lässt. Erleichtert durfte der Niederkirchener Trainer feststellen, dass sich die Abwehr auch ohne Kristin Götz inzwischen sattelfest präsentiert. Die Torjägerin kann inzwischen auf ihrer Lieblingsposition an vorderster Front agieren. Dies liegt vor allem an den Innenverteidigerinnen Natalie Klupp und Jasmin Mackert, die als einzige FFC-Spielerinnen alle bisherigen Punktspiele dieser Saison über die volle Distanz bestritten haben und perfekt harmonieren. „Es war schade, dass wir uns für unsere gute gezeigte Mannschaftsleistung nicht mit mehr Punkten belohnt haben. Wir schauen aber nach vorne und wollen daran weiter anknüpfen“, meinte Mackert jüngst nach dem lediglich aufgrund des Ergebnisses enttäuschenden 1:1 gegen den SC Freiburg II (wir berichteten am Montag). Aus der Tatsache, dass sie bisher immer gespielt habe, leite sie keine Stammplatzgarantie ab. „Ich versuche, in jedem Training meine beste Leistung abzurufen. Wen der Trainer am Ende aufstellt, ist aber seine Entscheidung. Es ist natürlich schön, das Vertrauen vom Trainerteam zu bekommen“, erzählt sie. Sie sei zwar früher auch schon auf anderen Positionen eingesetzt worden, aber meistens doch als Innenverteidigerin. Welches System Koutroubis wähle, sei ihr gleich. „Es ist die Entscheidung des Trainerteams, in welchem System wir spielen. Das hängt davon ab, gegen wen wir spielen. Ich fühle mich jedenfalls sowohl in einer Fünfer- als auch Viererkette wohl“, betont sie. Da Kathrin Becker und Sina Stortz auf eigenen Wunsch nur noch in der Zweiten Mannschaft spielen, Michelle Baumann schon lange verletzt ist und sich inzwischen auch Romina Bornschein abgemeldet hat, ist beachtlich, dass sich das zentrale Mittelfeld nicht geschwächt präsentiert. Sollte die nach diesen Dezimierungen nach innen gerückte Natalie Stulin jetzt ausfallen, könnte es in diesem Mannschaftsteil aber nun mit adäquatem Ersatz tatsächlich eng werden. Stulin hatte in der Partie gegen Freiburg einen Tritt auf den Fuß bekommen und unter Schmerzen weitergespielt. Nach dem Schlusspfiff hatte sie kaum auftreten können.

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