Haßloch Earth Choir Kids: Kinderchor trifft Klimaschutz

Lernen neben den richtigen Gesangstechniken auch viel zum Thema Klimaschutz: die Earth Choir Kids.
Lernen neben den richtigen Gesangstechniken auch viel zum Thema Klimaschutz: die Earth Choir Kids.

In Haßloch startet der Volkschor 1902 ein Projekt für Kinder und Jugendliche : Die Earth Choir Kids können nicht nur singen, sondern wollen sich auch für mehr Klimaschutz einsetzen. Die Idee kommt nicht nur beim Nachwuchs an.

Damit, dass so viele Kinder zur ersten Probe des neuen Projektchors kommen, hat Christine Brand nicht gerechnet. 16 junge Sangeslustige, die unter dem Motto „Unsere Stimmen für das Klima“ auftreten, stehen bei den neuen Earth Choir Kids unter Brands Leitung. Sie war auch die Leiterin des Kinderchors Rotkehlchen, der über die Pandemiejahre eingeschlafen war.

Gemeinsam mit Helmut Defren, dem Ersten Vorsitzenden des Volkschors, will Brand nun dem gemeinsamen Singen von Kindern und Jugendlichen „einen neuen Anstoß geben“. So wie auch Conny Herfel und Gabi Langohr, Erste und stellvertretende Jugendleiterinnen, sehen sie darin eine gute Möglichkeit, den Chor wiederzubeleben, zumal das Projekt die jungen Menschen nur für eine bestimmte Zeit bindet. Insgesamt soll nämlich über 18 Monate, jeweils an Montagnachmittagen, zielgerichtet auf ein großes Konzert hingearbeitet werden. Damit das eine runde Sache wird, sollen dazu später selbstgebastelte Instrumente gespielt und Hintergrundgeschichten erzählt werden.

Partner mit ins Boot holen

Zwei erste Proben sind im April angesetzt, im Mai wird unter anderem wegen der montäglichen Feiertage nicht geprobt. Richtig losgehen soll es dann am 5. Juni. Helmut Defren will bis dahin „noch ordentlich Werbung machen“, das Projekt in anderen Chören, in Schulen auch in Haßloch und Umgebung vorstellen und auch bei Einrichtungen, die sich die Themen Klimawandel, Naturschutz und soziale Gerechtigkeit einsetzen. Bündnis 90/Die Grünen wollten mitmachen, sagt Defren, auch Kontakte zu den Naturfreunden und zum BUND habe er schon geknüpft. Mitgetragen wird das Projekt unter anderem von der Deutschen Stiftung Umwelt, von Brot für die Welt, der Deutschen Chorjugend, Greenpeace und der Kindernothilfe.

Ein Ziel des Projekts ist es, dass die Kinder nicht nur lernen, die Lieder zu singen, sondern auch viel um die Themen Klima und Klimaschutz herum. Für die fundierte Gesangstechnik ist aber Christine Brand zuständig. Sie möchte zunächst einmal sehen, „was die Kinder musikalisch mitbringen“. Das ist nicht nur Lust am Singen und an der Bewegung, wie sich schnell zeigt, sie haben auch ihren eigenen Text zu „Bruder Jakob“ mitgebracht, den sie selbstbewusst durchsetzen.

„Musik verbindet“

Davor haben sich bereits warmgeklopft sowie Atemübungen und Stimmübungen gemacht, die in der Lautstärke vom zarten Wispern bis zum Gebrüll junger Löwen reichen. Sie haben sich im Treffen von Tönen geübt. Das ist, stellen sie unter anfänglichem Kichern fest, in der Gemeinschaft nämlich gar nicht so einfach. Denn als Gruppe muss man auch gut auf die anderen hören. „Musik verbindet“, sagt dazu Christine Brand. Sie habe in ihrer langjährigen Tätigkeit als Lehrerin und Musikdirektorin die Erfahrung gemacht, dass Kinder, die gemeinsam musizieren, ein besseres Sozialverhalten entwickeln. Nicht zuletzt fördere das Singen im Chor auch die Konzentration und das Gedächtnis.

Das können die Kinder gleich beim ersten Lied für das Konzert beweisen, das sie an diesem Probentag anfangen zu lernen: „No Planet B“ ist eines von 18 Liedern, die Reinhard Horn für die „Earth Choir Kids“ zusammengestellt hat. Brand ist durch ihre fünfjährige Enkelin darauf gestoßen, die eines der Lieder gesungen habe, erzählt sie den Kindern. Zwei Lieder in der Auswahl („Over the Rainbow“ und „What a wonderful World“) sind bekannt, die anderen stammen von verschiedenen Kontinenten und haben in den deutschen Texten Einsprengsel aus anderen Sprachen. Solch ein Text ist auch „No Planet B“, der davon handelt, dass „die Erde bestehen bleiben muss, weil es für die Menschen keinen anderen Planeten zum Leben gibt“, erklärt die Chorleiterin.

Die Kinder hören zunächst zu, dann wird häppchenweise der Refrain geübt: Bevor sie ihn singen, sprechen die Kinder den Text nach, erst den deutschen Teil, dann den englischen, anschließend wird gesungen. Das klappt schon recht gut. Alle machen einen gelösten Eindruck, und zum Abschied gibt es noch einmal viel Gelächter, als es gilt, einen Kanon zu singen, ohne die dazugehörenden Bewegungen und Singstimmen durcheinanderzubringen. Bis zum großen Auftritt soll dann alles sitzen.

Info

Der Earth Choir Kids für Kinder von sechs bis 15 Jahren probt montags, 17 bis 18 Uhr, in der Sängerhalle des Volkschors, Sägmühlweg 96. Weitere Infos bei Helmut Defren unter Telefon 06324 3371. Mehr zum Projekt im Netz unter www.earth-choir-kids.com, zur Liedauswahl unter www.ecklink.de/schnelldurchlauf.

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