Neustadt Ein neuer Sportplatz als Belohnung

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ELMSTEIN. Erfolgversprechende Anläufe gab es in den vergangenen Jahren genug. Letztendlich aber immer vergebens. So wie vergangene Saison, als die Mannschaft im Entscheidungsspiel mit 0:1 an Leistadt scheiterte und damit die Relegation verpasste. In dieser Runde hat es endlich geklappt: Der VfL Elmstein wurde mit 65 Punkten und bemerkenswerten 108:17 Toren Meister in der Fußball-C-Klasse Rhein-Mittelhaardt Staffel West und steigt nach 32 Jahren in die B-Klasse auf.

Überzeugender ging’s kaum: An 20 Spieltagen behaupteten die Gelb-Schwarzen die Tabellenspitze, standen nie schlechter als auf Rang zwei. „Es hat alles gepasst“, sagt Trainer Jürgen Burkhart zufrieden, fügt aber leicht schmunzelnd hinzu: „Nur der Trainingsbesuch hätte manchmal besser sein können.“ Gestört hat dies Strategie und Aufstiegspläne des 53-jährigen Übungsleiters, der den VfL während der vergangenen Runde übernommen hatte, nicht. Ihm war von Anfang an klar, dass mit diesem Spielerpotenzial der Titel erreichbar ist. „Ausgeglichenheit und Konstanz, Disziplin und eine tolle Moral, das waren unsere Stärken“, blendet Burkhart zurück. Lediglich eine Schlappe leisteten sich die Elmsteiner beim 0:2 gegen Diedesfeld II. Ausgerechnet daheim. „Die Niederlage hat uns alle aufgerüttelt und neu motiviert“, erinnert Kapitän Stefan Sterf (23). „Wir sind als Freunde ein Stück enger zusammengerückt und gaben in der Rückrunde noch mal richtig Gas.“ Am Ende standen drei Punkte mehr und fünf Gegentore weniger als in der Vorrunde in der Statistik. Wichtige Unterstützung kam dabei vom Neustadter Physiotherapeuten Timo Sebastian, der den Spielern die gesamte Runde beistand und dafür sorgte, dass es im ohnehin kleinen Kader keine wesentlichen Verletzungsausfälle gab. „Sonst wäre es natürlich eng geworden“, weiß Burkart. Der junge, nur 16 Spieler und die beiden Torleute Patrick Roth (28) und Giampiero Bianco (21) umfassende und eingespielte Kader profitierte von der Neuverpflichtung des brandgefährlichen Stürmers Andreas Diel, der zuvor schon Lokalrivale SV Iggelbach zum Titel geschossen hatte. „Er macht aus keiner Chance ein Tor“, sagt sein Trainer begeistert über seinen Torjäger, der aus beruflichen Gründen nur spielt, nie trainiert. Mit 33 Treffern, davon fünf beim Gastspiel in Maikammer, ist Diel erfolgreichster Torschütze der C-Klassen im gesamten Kreis Rhein-Mittelhaardt. Kaum weniger torgefährlich und erfolgreich ist dessen Sturmpartner Daniel Müller, mit 20 Jahren der Jüngste im Kader. Müller, wie Diel Rechtsfuß, traf 22-mal ins gegnerische Netz. Zusammen erzielte das Sturmduo die Hälfte aller VfL-Tore. „Fast nur aus der Kombination heraus, weil es mit den Standards und Eckbällen oft nicht so recht klappte“, erzählt Daniel Müller. Sascha Weitzel (30), der Sechser, gilt als sicherer Elfmeterschütze und erzielte acht seiner 14 Tore per Strafstoß. Zusammen mit dem 28-jährigen Torwart Patrick Roth („auf meine Vorderleute war Verlass“) und Markus Doenig (30) gehört Weitzel zu den erfahrenen Korsettstangen der Truppe. Eine Dreier-Kette in der Abwehr, Doppel-Sechs davor und zwei Sturmspitzen hieß das nie geänderte Erfolgsrezept. Mit dem Gewinn des Talpokals – zuletzt vor 30 Jahren – setzte der VfL Elmstein ein Sahnehäubchen auf eine rundherum erfolgreiche Saison. Zur Belohnung für die lang ersehnten Erfolge gibt’s jetzt – einen neuen Fußballplatz. Der marode Hartplatz an der Landstraße 499, der vom Sportbund als „nicht mehr bespielbar“ eingestuft worden ist, soll nach neuartigem Verfahren der Firma „Eurogreen GmbH“ binnen weniger Wochen in einen schmucken Rasenplatz umgewandelt werden. Und weil der VfL Elmstein knapp bei Kasse ist und die Kosten von 75.000 Euro für den Platzbau und rund 10.000 Euro für Zaun und Außenanlage vom Verein nicht allein zu stemmen sind, krempeln derzeit die Meisterspieler selbst die Ärmel hoch. „Wir bekommen nichts aus dem Goldenen Plan, erhalten aber 35 Prozent der Platzkosten vom Sportbund“, erläutert der neue VfL-Vorsitzende Steffen Wenz (29). Die Elmsteiner Firmen Willi Haag (Baggerbetrieb) und Peter Löffler (Forstbetrieb) helfen vor Ort und stellen schweres Gerät zur Verfügung. Rund vier Wochen ist Arbeitseinsatz angesagt, abends und samstags. Demnächst will die Betzdorfer Baufirma anrücken. Ob der dann neu ein gesäte Rasen zu Beginn der kommenden Saison bereits bespielbar ist, bleibt abzuwarten. „Wir wollen versuchen, zunächst möglichst viele Auswärtsspiele zu terminieren und stehen auch mit dem SV Iggelbach und der TSG Neidenfels wegen einer Ausweichmöglichkeit in Kontakt“, sagt Steffen Wenz.

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