Neustadt „Einfach mal den Stecker ziehen“

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Welcher Baum passt schon vom Namen her besser zu Lindenberg als eine Linde? Zeichen für Umweltbewusstsein setzte die Energieagentur Rheinland-Pfalz gemeinsam mit der Grundschule Lindenberg, die auf dem Waldspielplatz am Donnerstag eine Winterlinde pflanzten. Zuvor hatte die Energieagentur mit den Dritt- und Viertklässlern Wissenswertes rund um den Strom und das Energiesparen erarbeitet.

Rheinland-Pfalz: Land voller Energie 2016“ lautet der Titel der landesweiten Aktionswoche im September, welche auch in Lindenberg Niederschlag findet. 41 Kinder der Grundschule wandern am Donnerstag zur Mittagszeit zum beliebten Waldspielplatz. Und die größeren pflanzen eine etwa zweijährige Linde, tatkräftig unterstützt von Vertretern der Energieagentur. „Genau hier soll diese Linde in ein paar Jahren, wenn sie höher und breiter gewachsen ist, Schatten spenden. Ein überaus sinnvoller Platz“, betont Hans-Werner Rey, Beigeordneter der Verbandsgemeinde Lambrecht. Philipp Fuchs von der Elterninitiative Waldspielplatz hat gemeinsam mit Ortsbürgermeister Reiner Koch den Standort ausgewählt. Regionalreferent Jan Maurice Bödeker von der Energieagentur sagte, im Mittelpunkt stehe, ein optisch wahrnehmbares Zeichen für Naturschutz und Nachhaltigkeit zu setzen. Unterstützt wird Bödeker beim Projekt in Lindenberg von seinem Kollegen Mathias Orth-Heinz und dem Absolventen des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ), Jonas Baltruschat. „Unser Anliegen ist es, auch in kleinen Gemeinden etwas anzustoßen. Den Naturschutzgedanken rückt auch Verbandsbürgermeister Manfred Kirr in den Focus. „Die Bäume sorgen für bessere Luft, wir sind hier im Pfälzerwald von der Natur verwöhnt.“ Natürlich müsse man die Wohngebiete vom Wildwuchs freihalten, aber es gebe ausreichend Freiflächen, auf denen man Bäume wie die Winterlinde, die überdies Baum des Jahres 2016 sei, als Schattenspender begrüße. Man plane bereits weitere Projekte in Sachen Energieeffizienz, die Grundschulen Neidenfels und Lindenberg betreffend. Vorausgegangen ist an diesem Vormittag ein Workshop der Energieagentur Rheinland-Pfalz für die Schüler der dritten und vierten Klasse in der Grundschule. „Wir führten einige Praxisübungen durch und festigten in vier Stationen mit Aufgabenblättern das Wissen“, berichten Bödeker und seine Kollegen. „Die Schüler waren begeistert dabei und haben, auch wenn die Zeit knapp bemessen war, einiges für sich mitgenommen. Manche überraschten mit pfiffigen Vorschlägen.“ Schulleiterin Nicole Heidt und Klassenlehrerin Claudia Gödert ergänzen: „Die Kinder haben zunächst ihren Tagesablauf aufgeschrieben und notiert, welche Geräte sie dabei in Betrieb setzen.“ Weitere praxisorientierte Themenbereiche mit vielen „Aha-Effekten“ schließen sich an. „Es hat mir sehr gut gefallen, dass wir alles zusammen in Gruppen erarbeitet haben, die Aufgaben haben viel Spaß gemacht“, erzählt die achtjährige Hannah. „Wir hatten einen Hausgrundriss, und auf diesem verteilten wir elektrische Geräte, die man in den verschiedenen Zimmern braucht“, erklärt Melina (8). „Wir haben dabei gelernt, dass Geräte, die nur in der Steckdose sind und nicht laufen, schon Strom verbrauchen.“ Begeistert ist auch Rabea (9) von der Stationenarbeit und dem Stromverbrauchszähler, den die Referenten der Energieagentur für ihren Workshop mitgebracht haben. Und sie gibt gleich praktische Spartipps: „Man könnte einfach den Stecker ziehen, ehe man weggeht, zum Beispiel vom CD-Player oder dem Computer.“ |anzi

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