Neustadt Es läuft auf ein Kombibecken hinaus

Für die Sanierung des Kalmitbades in Maikammer zeichnet sich eine Kompromisslösung ab. Und zwar mit einem Kombibecken für Schwimmer und Springer, einem Erlebnisbecken für Nichtschwimmer und einem Kinderplanschbecken.

Diese Variante werde vom Haupt- und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde Edenkoben empfohlen, informierte Bürgermeister Olaf Gouasé (CDU). Und zwar „nach übereinstimmendem Bekunden aus allen Fraktionen“. Der Kompromiss besteht darin, dass die Forderung vieler Schwimmbadbenutzer und des Ortsgemeinderats Maikammer nach Erhalt von 50-Meter-Bahnen zumindest zur Hälfte erfüllt wird. Das Kombibecken sieht noch drei 50-Meter-Bahnen (bisher sechs) vor. Dazu kommen drei 25-Meter-Bahnen, ein angedocktes Sprungbecken mit Drei-Meter- und Ein-Meter-Brett sowie Kletterwand. Das Land hatte Ende Januar erklärt, dass auch eine solche Lösung bezuschusst werden könnte. Zuvor war im Verbandsgemeinderat Edenkoben ein Alternativplan vorgestellt worden, der mit Zuschüssen des Landes nur ein 25-Meter-Becken vorsah. Das hatte zu heftigen Protesten bei einer Informationsveranstaltung am 7. Januar in Maikammer geführt; für den Erhalt der 50-Meter-Bahnen wurden 1751 Unterschriften gesammelt (wir haben gestern berichtet). Die Kostenschätzung für die Sanierung mit Kombibecken liegen nach Anrechnung der Landeszuwendung (800.000 Euro) bei 4,3 Millionen Euro. Der Vorschlag sieht vor, das sich die Ortsgemeinde Maikammer mit 105.000 Euro an den Kosten beteiligt. Der Ortsgemeinderat Maikammer hat sich bei einer Sitzung gestern Nachmittag einstimmig dazu bereit erklärt. Auch wenn einige Ratsmitglieder kritisch dazu anmerkten, dass das Bad ja nicht nur für die Ortsgemeinde da sei („Auch Edenkobener gehen in unser Bad“, so Bernhard Blumenstiel, SPD) und dass offenbar nicht alle Standortgemeinden von Bädern gleich behandelt würden (Thomas Herrmann, Bürgerliste), wollten doch alle Fraktionen zu ihrem Wort stehen. Der Hauptausschuss Maikammer hatte schon im Januar beschlossen, bei Erhalt der 50-Meter-Bahnen sich maßgeblich an den Investitionskosten zu beteiligen. Neben dem Kombibecken wird es in der Kompromisslösung ein eigenes Erlebnisbecken geben mit dreifacher Wellenrutsche, Wasserkanone, Wasserpilz, Sprudelliegen, Schwanenhälse und Massagedüsen. Das Kinderplanschbecken soll mit Schiffchenkanal, Rutsche, mit Wasserspielen und Sonnensegel ausgestattet werden. Hinzu kommt ein Wasserspielplatz mit verschiedenen Attraktionen. „Eine von einer breiten Mehrheit getragene Lösung ist gefunden. Dem Anspruch der Schwimmer trägt diese ebenso Rechnung wie unserem Anliegen, die finanzielle Belastung für die Verbandsgemeinde um rund 1,1 Millionen Euro gegenüber der Ausgangsplanung zu reduzieren“, ist Gouasé zufrieden mit dem Kompromiss. Der vom ehemaligen Verbandsgemeinderat Maikammer Ende des Jahres 2013 beschlossene Sanierungsplan hatte zunächst ein separates Schwimmerbecken mit sechs 50-Meter-Bahnen vorgesehen (Kosten: 5,38 Millionen Euro). Die Landesregierung hatte jedoch erklärt, unter diesen Voraussetzungen keinen Zuschuss für die Sanierung des Bades zu gewähren. Die daraufhin von Olaf Gouasé gemeinsam mit dem Ministerium erarbeitete Alternativplanung mit 800.000 Euro bezuschussbaren sechs 25-Meter-Bahnen wurde im Dezember im Verbandsgemeinderat Edenkoben vorgestellt. Die Sanierungskosten dafür hätten sich für die Verbandsgemeinde – nach Abzug des Landeszuschusses – auf noch rund 4,2 Millionen Euro reduziert. In einem Schreiben vom 20. Januar 2015 habe Minister Roger Lewentz bestätigt, das Land bezuschusse keine 50-Meter-Bahnen, und die erarbeitete Alternativplanung entspreche allen notwendigen Anforderungen, so Gouasé. Zwei Tage später habe ihn die Mitteilung erreicht, eine Förderung von 50-Meter-Bahnen sei doch möglich. Wie am 28. Januar berichtet, hatte der SPD-Landtagsabgeordnete Wolfgang Schwarz ein Gespräch mit Innenminister Roger Lewentz (SPD) geführt und sich um einen Kompromiss bemüht. In der darauffolgenden Woche waren auch die Landtagsabgeordneten Christine Schneider (CDU) sowie Vertreter der Verbands- und Ortsgemeinde zum Gespräch mit dem Minister in Mainz. Dabei habe laut Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben der Minister bestätigt, dass alle drei möglichen Varianten vom Land bezuschusst würden: Variante eins mit der Ursprungsplanung 50-Meter-Bahnen, Möglichkeit zwei die Alternativplanung mit 25-Meter-Bahnen und die neue Alternative drei mit Kombibecken. Nur zwei Stunden später habe der Minister jedoch mitgeteilt, nur die Varianten mit den 25-Meter-Bahnen und mit dem Kombibecken könnten bezuschusst werden. Mit der Sanierung kann nach Auskunft Gouasés mit dem Ende der Badesaison 2015 begonnen werden. Entschieden wird bei einer Sitzung des Verbandsgemeinderats Edenkoben am 25. März. (ff)

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