Neustadt Es mangelt noch immer an Schiedsrichtern

NEUSTADT. Der SV Geinsheim belegt in der Fair-Play-Tabelle der Fußball-Landesliga Ost den achten Tabellenplatz und steht in der Liga auf Rang vier. Darüber informierte Klassenleiter Peter Schakewitsch (Carlsberg) bei der Rückrundenbesprechung der Vereine in Bodenheim.

Im Fußball spricht man gerne davon, dass sich Spieler oder Vereine entwickelt haben. Auf den SV Geinsheim trifft das zu. Im dritten Jahr nach dem Aufstieg sollte der Tabellenvierte trotz geringer Punktabstände in der Liga nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Nach schlechtem Saisonstart mit nur fünf Punkten aus den ersten sieben Partien hat sich das Team von Trainer Rudi Brendel prima gemacht. Von den zurückliegenden elf Begegnungen hat der SVG nur zwei verloren – beim Zweiten Wormatia Worms II und bei Spitzenreiter Hassia Bingen. Entwickelt hat sich das Team auch in Sachen Fair Play. Standen vor einem Jahr 48 Gelbe, zwei Gelb-Rote und drei Rote Karten sowie Rang zwölf in der Fair-Play-Liste zu Buche, so heißen die Zahlen in diesem Jahr 45/2/1, was Rang acht ergibt. „Die einzige Rote Karte, die es für uns gab, war noch dazu unberechtigt. Das war aus meiner Sicht nur eine Gelbe Karte“, sagte Kassenwart Reinhard Kästl, der für die Geinsheimer an der Rückrundenbesprechung teilnahm. Am ersten Spieltag hatte es den eingewechselten Yannik Schindler bei der 1:2-Niederlage in Grünstadt erwischt. „Wir sprechen es immer wieder an, fair zu spielen. Das zahlt sich unter dem Strich aus“, glaubt Kästl. Nebenbei verriet der Kassenwart, dass Kontinuität beim SVG groß geschrieben werde. „Die Mannschaft bleibt in der kommenden Saison weitgehend zusammen“, verdeutlichte Kästl. Und der Trainer? „Der kann einen Zehn-Jahres-Vertrag unterschreiben“, sagte der Funktionär lachend. Brendel als der Otto Rehhagel oder Thomas Schaaf von Geinsheim. Die von Staffelleiter Schakewitsch vorgelegten Zahlen bewegen sich in etwa auf dem Niveau der vergangenen Saison. Damals wurden bis zur Winterpause zwei Partien mehr ausgetragen und 683 Gelbe Karten gezeigt. Jetzt sind es 677. Gelb-Rote Karten gab es in dieser Spielzeit 30, das sind zwei weniger als in der Runde davor. Dafür ist die Anzahl an Roten Karten von 26 auf 28 gestiegen. „Ich habe festgestellt, dass es einige Platzverweise gab, weil ein Akteur ein vermeintliches Fehlverhalten seines Gegenspielers selbst gesühnt hat, statt dies dem Schiedsrichter zu überlassen“, kritisierte Schakewitsch, der auch eine Zunahme der Anzahl an rassistischen Äußerungen beklagte. Da viele Unparteiische noch sehr jung seien und erst am Anfang ihrer Laufbahn stünden, müsse man Abstriche machen. Im Gegenzug forderten die Vereinsvertreter, dass die Referees nicht arrogant auftreten und nicht jedes Wort der Trainer auf die Goldwaage legen sollten. Schakewitsch bedauerte, dass das „Jahr des Schiedsrichters“ außer einer erhöhten Aufmerksamkeit und eines kurzfristigen Imagegewinns nichts gebracht habe. „Die Schiedsrichter waren 2014 vermehrt im Gespräch, aber den gewünschten Zulauf hat es nicht gegeben“, konstatiert der Staffelleiter. Es gebe schon Kreise, in denen C-Klasse-Spiele mangels Masse nicht mehr mit Schiedsrichtern besetzt werden könnten. „Im Rheinland gibt es Punktabzüge bis hin zum Zwangsabstieg, wenn Vereine nicht genügend Unparteiische haben“, erläuterte Schakewitsch. Das halte er zwar nicht für den richtigen Weg, aber man müsse die Klubs mehr ins Boot nehmen. 2015 soll das „Jahr des Kindertrainers“ sein. Dahinter verbirgt sich ein Wunsch des Deutschen Fußball-Bundes, dass schon die Kleinen von lizenzierten Übungsleitern ausgebildet und trainiert werden. „Der Verband übernimmt die Hälfte der Ausbildungskosten. Und im zweiten Halbjahr wird es zu diesem Thema Informationsveranstaltungen in den Kreisen geben“, teilte Schakewitsch mit. Der Klassenleiter freute sich, dass nur drei ausgefallene oder wegen einer schweren Verletzung abgebrochene Partien nachgeholt werden müssen. Der SV Geinsheim startet mit einem auf Freitag, 27. Februar, 20 Uhr, vorgezogenen Auswärtsspiel beim VfB Bodenheim in die Rückserie. Das erste Heimspiel ist am Sonntag, 8. März, 15.30 Uhr, gegen den SVW Mainz. Der letzte Spieltag findet komplett am Pfingstsamstag, 23. Mai, 16 Uhr, statt. Mittwochs drauf beginnen die Aufstiegsspiele. Die neue Saison 2015/2016 startet bereits am 2. August. (thl)

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