Neustadt Fast wie in echt

Nicole, Johannes, Lucas, Lukas und Marc (von links) werten gleich die Wahlzettel aus.
Nicole, Johannes, Lucas, Lukas und Marc (von links) werten gleich die Wahlzettel aus.

Wahltag war in der Siebenpfeiffer Realschule plus und im Hannah-Arendt-Gymnasium schon am Donnerstag und Freitag, denn beide Schulen haben bei der bundesweiten Aktion Juniorwahl mitgemacht. Bei den achten bis zwölften Klassen der Realschule plus fiel das Ergebnis eindeutig aus, CDU-Bewerber Johannes Steiniger wurde mit 213 Stimmen zum Abgeordneten des Wahlkreises gewählt, bei den Zweitstimmen lag die CDU mit 179 vorne.

Es folgten Isabel Mackensen, die als SPD-Direktkandidatin 106 Stimmen bekam und die SPD mit 96 Stimmen. An dritter Stelle steht die AfD: Ihr Spitzenkandidat Wolfgang Kräher erhielt 45 Stimmen, die Partei kam auf 61. Die Grüne Direktkandidatin Misbah Khan erreichte 38 und ihre Partei 50 Stimmen. 37 Stimmen gab es für den Linken-Kandidaten Maximilian Keck und 15 für die Linke als Partei. 20 Stimmen gingen an den FDP-Kandidaten Markus Dürr und 27 an die FDP. Mit acht Stimmen weit abgeschlagen die Freie-Wähler-Kandidatin Marion Schleicher-Frank, die Freien Wähler kamen sogar nur auf sieben Stimmen. Die gleiche Stimmenzahl erhielt die Spaßvereinigung Die Partei, und für die NPD votierten elf Schüler. 509 Schüler waren wahlberechtigt, 485 haben ihre Stimme abgegeben, 16 Wahlzettel waren ungültig. Genau wie in einem richtigen Wahlraum sah es am Donnerstag und Freitag in der Realschule plus aus. In einem Raum standen sechs Wahlkabinen, im Zimmer daneben saß der Wahlvorstand und wartete auf die Wahlberechtigten, hier war auch die Wahlurne. Die Schule beteilige sich schon seit einigen Jahren an der Juniorwahl, so Sozialkunde-Lehrer Timo Reuther. Die Fachkonferenz Sozialkunde organisiert die Wahl, und im Sozialkundeunterricht der achten bis zwölften Klassen wurde das Thema behandelt. Dabei konnten die Schüler auch den Wahl-O-Mat testen. „Es ist wichtig, dass man so etwas im Unterricht macht, und es war auch interessant“, sagen Josefin und Victoria, die beide 16 Jahre alt sind. Beide haben am Wahl-O-Mat geprüft, welche politische Gruppierungen am meisten mit ihrer eigenen Meinung übereinstimmen. „Ich habe dann noch einmal nachgedacht und festgestellt, das passt zu mir“, berichtet Victoria. Aber auch wie sympathisch die Kandidaten wirken, spiele eine Rolle. „In der Wahlkabine wird nicht kommuniziert“, sagt Reuther als die Stimmzettel ausgegeben werden. Jede der 20 Klassen, die an der Realschule plus bei der Juniorwahl mitmachen, geht gemeinsam zur Wahl, jede Klasse stellt einen Wahlvorstand. „Wir waren als erstes da, deshalb sind wir jetzt Wahlvorstand“, erzählen Anastasia und Melina (beide 16 Jahre). „Die anderen müssen uns ihre Wahlbescheinigung geben, und wir müssen auf der Liste nachschauen, ob sie wählen dürfen“, weiß Anastasia. Victoria passt an der Wahlurne auf. „Bodyguard, das kann ich“, sagt die 16-Jährige. Sie interessiere sich nicht so für Politik, „aber die Grundlagen muss man kennen“. Die 17-jährige Natali erzählt, dass sie sich auf Youtube Kurzfilme der Parteien angeschaut und überlegt hat, „wo ich am meisten zustimme“. „Ich finde es spannend, wofür die Parteien stehen. Die Entscheidung ist aber schwer, denn man muss sich 100-prozentig sicher sein“, sagt Natali. Er interessiere sich zwar „nicht so wirklich für Politik“, aber „ich wusste genau, wen ich wähle“, sagt der 15-jährige Lucas aus der Klasse 10b. Der 16-jährige Mike hat „ein bisschen Interesse an Politik“. Im Unterricht habe er gelernt „wie das mit der Wahl funktioniert“, den Wahl-O-Mat gemacht und dann „noch einmal über das Ergebnis nachgedacht“. Ähnlich war es beim 15-jährigen Marcel.

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