Neustadt Feuerwehr bekommt ein neues Haus

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Für die Gimmeldinger Feuerwehr geht eine lange Zeit des Improvisierens dem Ende zu: Am Mittwochabend startete der Bau eines neuen Gerätehauses mit dem symbolischen ersten Spatenstich.

„Der Bau ist für Gimmeldingen sehr, sehr wichtig“, unterstrich Stefan Klein, Leiter der Neustadter Feuerwehr. Die bisherige Unterbringung in der angemieteten Halle eines Weinguts sei „nicht zeitgemäß“ gewesen. Ausschlaggebend für den Beginn des Projektes, das schon seit vielen Jahren in der Diskussion ist, sei der Verkauf des Weinguts gewesen, erklärte Oberbürgermeister Hans Georg Löffler am Dienstag in einem Pressegespräch. Der Mietvertrag habe eine Kündigungsfrist von einem halben Jahr, „und so schnell können wir keine neue Halle bauen“. Löffler erinnerte daran, dass die Diskussion über die Unterbringung der Feuerwehr in Gimmeldingen bereits Ende der 80er Jahre begonnen habe. Die Unterbringung in der Weingutshalle sei lediglich eine Zwischenlösung gewesen, und er sei froh, dass mit dem Bau nun begonnen werden könne. Alle Gremien hätten dem Projekt einhellig zugestimmt. Das neue Feuerwehrgerätehaus entsteht auf einem städtischen Grundstück an der Ecke Neubergstraße/Tiefenweg und wird von der Neubergstraße aus erschlossen. Es sei in das leicht abfallende Gelände quasi „hineingedrückt“ worden, erklärte Dagmar Wolf-Matzenbacher, Leiterin der Abteilung Gebäudemanagement. Die untere Etage des zweistöckigen Sozialtrakts liege praktisch komplett unter der Erde. Der Bau hat eine Breite von 15 Metern und eine Länge von 23 Metern. In der Halle ist Platz für drei Fahrzeuge, darunter ein Dekontaminationsfahrzeug, das die Feuerwehr für den Katastrophenschutz vorhalten muss. Bisher sei es provisorisch in der Hauptfeuerwehrwache untergestellt, sagte Mario di Noi, Zugführer des Löschzugs 2. Doch in der Innenstadt sei, im Gegensatz zu Gimmeldingen, kein freies Personal für die damit verbundenen Aufgaben vorhanden, erklärte Klein. Der Gimmeldinger Feuerwehr gehören zurzeit 20 Einsatzkräfte an. Klein begrüßt den Neubau auch deshalb, weil damit Überlegungen in Richtung Zentralisierung der Wehren vom Tisch sind. „Wir müssen die Feuerwehr in jedem Dorf erhalten“, betonte er. Nur so seien die Identifikation mit der Aufgabe und die Motivation der Mitarbeiter zu erhalten. Auch einsatztaktisch sei eine zentrale Stelle schwierig, da dadurch die Entfernungen größer wären. Die Neustadter Feuerwehr ist nach Angaben Löfflers mit über 300 ehrenamtlichen Helfern die größte freiwillige Feuerwehr in Rheinland-Pfalz. Eine Berufsfeuerwehr würde die Stadt „2,5 bis drei Millionen Euro jährlich“ kosten, betonte er. Für das neue Gerätehaus veranschlagt die Stadt eine Million Euro, das Land Rheinland-Pfalz gibt einen Zuschuss in Höhe von 166.000 Euro. Neben dem Baubeginn sind gestern auch vier neue Fahrzeuge an die Feuerwehr übergeben worden: drei Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Wassertank (TSF-W), die nach Gimmeldingen, Königsbach und Duttweiler gehen und ein Mannschaftstransportwagen für Duttweiler. Die Kosten bezifferte Löffler mit 500.000 Euro. |kkr

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