Neustadt FFC an der Spitze

Kopfballduell zwischen der Niederkirchenerin Michelle Baumann (links) und der Bitburgerin Anika Esch. Der Gast versuchte vor all
Kopfballduell zwischen der Niederkirchenerin Michelle Baumann (links) und der Bitburgerin Anika Esch. Der Gast versuchte vor allem, den FFC nicht ins Spiel kommen zu lassen.

«Niederkirchen.»Schön war es nicht, was der 1. FFC Niederkirchen und der FC Bitburg gestern Nachmittag am zweiten Spieltag der Frauenfußball-Regionalliga Südwest ablieferten. Den Niederkirchenerinnen war das aber egal. Denn sie gewannen mit 3:1 und übernahmen dadurch die Tabellenführung.

Konstanz bestimmt für den FFC die ersten Wochen dieser Saison. Zum einen ließ Trainerin Tina Lelle, die wie bereits eine Woche zuvor in Wörrstadt alleine für die Mannschaft verantwortlich war, in der gleichen Formation wie in den beiden vorangegangenen Pflichtspielen beginnen. Und zum dritten Mal gelang ihrem Team ein 3:1-Sieg. Beim FFC könnte man sich jedenfalls daran gewöhnen, denn das würde wie vor drei Jahren ein souveräner Durchmarsch zur Meisterschaft bedeuten. Die Niederkirchener Zuschauer verließen zwar zufrieden die Sportanlage, hätten sich aber doch gewünscht, eine ansehnlichere Begegnung gesehen zu haben. Sie werden sich aber wahrscheinlich daran gewöhnen müssen, dass sie in dieser Saison noch öfter fußballerische Magerkost vorgesetzt bekommen. Dies ist allerdings weniger dem FFC vorzuwerfen, sondern lag erneut daran, dass wie die beiden vorangegangenen Gegner auch der FC Bitburg hauptsächlich darauf aus war, den FFC Niederkirchen nicht ins Spiel kommen zu lassen. So hofften alle auf ein schnelles Führungstor, damit der Gegner offensiver werden muss. Und in der 18. Minute wurden die FFC-Anhänger erlöst, als Annika Fend mit einem Flachschuss aus halbrechter Position ins linke untere Eck zum 1:0 erfolgreich war. Die Begegnung wurde danach jedoch nicht besser. Der Grund: Die Niederkirchenerinnen passten sich dem niedrigen Niveau ihres Gegners, der zu keiner Zeit bewies, warum er eine Woche zuvor den FC Speyer 09 mit 7:2 besiegt hatte, an. Zumindest Kerstin Becker, die gegen Speyer innerhalb von neun Minuten vier Tore erzielt hatte, machte danach auf sich aufmerksam. Nach einem Fehlpass des FFC ging sie dazwischen und nutzte das Geschenk zum 1:1-Ausgleich (29.). Zuvor hatte die Bitburgerin Elena Burg das 2:0 verhindert, indem sie die gestern wie immer sehr bemühte, aber glücklose Kristin Götz rechtzeitig störte. Nach einer Rechtsflanke von Annika Fend vergab Götz kurz vor der Pause auch die Möglichkeit zum 2:1. Die Niederkirchenerinnen sollten die Nerven ihrer Anhänger noch einige Zeit strapazieren, bis ihnen der zweite Treffer gelang. Diesen erzielte mit Lina Immesberger eine Spielerin, die in der Zweiten Bundesliga nur selten zum Einsatz gekommen war, aber inzwischen auf dem Weg zur Stammspielerin ist. Sie profitierte dabei in der 60. Minute von einer präzisen Linksflanke von Silvana Arcangioli, die nach mäßigem Beginn immer stärker wurde und dem Sieg mit ihren bis zum Schluss schnellen Flankenläufen erzwang. Auch den Treffer zum Endstand von 3:1 leitete sie ein, als sie in der letzten Minute die Bitburgerin Jana Hoffmann locker überlief, den Ball an der gegnerischen Torhüterin Elena Nosbisch vorbei zur mitgelaufenen und erst zwei Minuten zuvor eingewechselten Nathalie Erbes weiterspielte. Erbes traf mühelos ins leere Tor. Die FFC-Verantwortlichen kritisierten nach der Begegnung vor allem die Leistung des jungen Schiedsrichters, da dieser insbesondere die oft groben Fouls der Bitburgerinnen nur mit Freistößen geahndet habe. Torschützin Kerstin Becker hatte in der Tat Glück, dass sie nicht noch die Gelb-Rote Karte sah. So spielten sie 1. FFC Niederkirchen: Vanessa Erbes - Wolf, Klupp, Mackert, Schmahl (88. Nathalie Erbes) - Baumann, Stulin - Fend, Immesberger, Arcangioli - Götz. Tore: 1:0 Fend (18.), 1:1 Becker (29.), 2:1 Immesberger (60.), 3:1 Nathalie Erbes (90.); Gelbe Karten: Arcangioli - Becker; Beste Spielerinnen: Arcangioli, Schmahl - Becker, Zeimmes; Zuschauer: 80; Schiedsrichter: Nardi (Eisenberg)

x