Frankeneck Florian Seiberth: „Mehr gemeinsam auf die Beine stellen“

Florian Seiberth will den Friedhof verkleinern.
Florian Seiberth will den Friedhof verkleinern.

Florian Seiberth ist erst seit fünf Jahren in der Kommunalpolitik engagiert, vieles ist neu für ihn. Wenn auch keine großen Projekte auf seiner Agenda stehen, so hat er sich doch einiges vorgenommen. Zum Beispiel will er ein Fest organisieren.

Frankeneck sei nicht mit anderen Orten in der Verbandsgemeinde Lambrecht zu vergleichen, sagt der neue Bürgermeister Florian Seiberth (SPD). Es sei „ganz schwer“, die Bürger zu Aktivitäten zu bewegen. Frankeneck sei ein „Durchgangsdorf“, in dem das Zusammengehörigkeitsgefühl nicht sehr ausgeprägt sei. „Man wohnt hier, fährt zur Arbeit und kommt abends heim“, sagt Seiberth bei einem Rundgang durch das Dorf. Er möchte dazu beitragen, „dass es gelingt wieder gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen“.

Der 51-Jährige erzählt, dass die Kerwe früher in einem großen Zelt gefeiert wurde und Fahrgeschäfte vor Ort waren. Doch Frankeneck hat schon seit einigen Jahren keine Kerwe mehr und auch sonst gibt es nur noch wenige Feste im Dorf. Die Anzahl der Vereine ist kleiner geworden. „Die Gemeinde kann da nichts tun, außer Werbung für die Vereine zu machen“, sagt Seiberth. Er hoffe, dass es gelingt, ein gemeinsames Fest zu organisieren, bei dem Menschen sich treffen und unterhalten können. Auch würde Seiberth gern die Bürger motivieren, mehr für den Ort zu tun. „Man kann aber niemanden zwingen, man kann nur appellieren.“

Seiberth erzählt, dass er zweimal pro Jahr die Fläche neben seinem Wohnhaus mäht, die Hecken schneidet und alles sauber macht. Auch habe er früher manchmal bei Arbeitseinsätzen geholfen und war einige Zeit Vorsitzender des Fördervereins der Kindertagesstätte. Und er habe zwölf Jahre Jugendfußballmannschaften in Lambrecht und Königsbach betreut. Fußball sei „sein großes Hobby“. Lange habe er aktiv gespielt, doch das gehe leider nicht mehr, die Knie machten nicht mehr mit.

Die Jagd als Hobby

Inzwischen ist die Jagd sein Hobby. „Ich genieße es, wenn ich im Wald auf dem Ansitz sitze, das ist ein beruhigendes Gefühl. Es ist wie Wald-Yoga“, sagt Seiberth. Außerdem gehe er gern in den Bergen wandern, vor allem mit dem Jüngeren seiner beiden Söhne, der auch Fußball spielt. Der ältere Sohn ist Wasserballer.

Große Projekte stehen nicht auf der Agenda des neuen Bürgermeisters – aus finanziellen Gründen sei das nicht möglich. „Wir sind aber nicht das Armenhaus der Verbandsgemeinde, wir sind die Gemeinde mit den geringsten Schulden“, betont Seiberth. Und auch wenn es keine großen Projekte sind, so hat Seiberth doch einiges vor.

In dem kleinen Neubaugebiet Am Katzenstein solle „zeitnah“ der Gehweg erweitert und ein Wendehammer angelegt werden. „Erst einmal muss eine konkrete Planung erstellt werden“, sagt Seiberth. Darüber hinaus solle bei der Sanierung des letzten Abschnitts der Landesstraße 499 die barrierefreie Gestaltung von zwei Bushaltestellen mit in die Planung einbezogen werden.

Pläne hat Seiberth außerdem für den Friedhof: „Er ist viel zu groß“, sagt der Bürgermeister. Und er verursache zu viel Arbeit für den Gemeindearbeiter. Seiberth möchte den Friedhof verkleinern, ein Teil solle nicht mehr belegt werden. Zudem strebe er an, dass auf dem Frankenecker Friedhof eine Ruhewiese angelegt wird, ähnlich wie in Weidenthal. So werde der Friedhof „der heutigen Zeit angepasst“. Und die Grünanlage oberhalb des Friedhofs solle hergerichtet werden.

Spielplatz soll attraktiver werden

Zu Seiberths Vorhaben gehört auch, dass auf einem Gelände gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus drei bis vier Bauplätze entstehen. „Damit Familien nach Frankeneck ziehen können.“ Außerdem wolle er eine „gute Idee der CDU aufgreifen“: Der Spielplatz der Gemeinde am Sportplatz soll attraktiver werden.

Vorgenommen hat sich Seiberth, dass die Gebäude, die der Gemeinde gehören, in einem „ordentlichen Zustand“ erhalten werden. Dabei geht es um das Dorfgemeinschaftshaus, die Turnhalle, die Leichenhalle und die Kindertagesstätte.

Darüber hinaus kündigt er an, wieder Sprechstunden anzubieten, jeden Montag von 17.30 bis 18.30 Uhr. „Die Kommunikation mit den Bürgern ist wichtig. Ich rede gern mit den Leuten, das gehört zum Dorfleben dazu.“

Seiberth betont: „Ich fühle mich wohl in Frankeneck.“ Einige Zeit habe er in anderen Orten gewohnt, sei dann aber wieder nach Frankeneck zurückgekommen. Zwar sei er schon lange Mitglied der SPD und habe die Kommunalpolitik immer mitverfolgt – sein Vater war über Jahrzehnte politisch aktiv – doch selbst politisch tätig geworden ist Florian Seiberth erst vor fünf Jahren. Er sei nun „reifer, gesetzter und innerlich ruhiger“, sagt Seiberth.

2019 wurde er in den Gemeinderat gewählt, im September 2023 wurde er Beigeordneter und nun Bürgermeister. Er habe Verantwortung übernehmen wollen, sagt Seiberth. Allerdings wäre es ihm lieber gewesen, noch eine Wahlperiode lang Beigeordneter zu bleiben. Doch es sei notwendig gewesen, Verantwortung zu übernehmen, und er stelle sich der Aufgabe. Er habe dies auch im Beruf getan, bei der BASF habe er sich vom Schlosser zum Auftragsplaner mit Personalverantwortung hochgearbeitet.

„Vieles ist neu für mich, ich hoffe, dass ich von der Verbandsgemeindeverwaltung gut unterstützt werde“, sagt Seiberth. Und er hoffe auch, dass die „harmonische Zusammenarbeit“, die es in den vergangenen fünf Jahren im Gemeinderat gegeben hat, fortgesetzt wird. In der Kommunalpolitik gehe es nicht um Parteipolitik, sondern darum, für den Ort das Bestmögliche zu erreichen.

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