Neustadt „Frankmann in der Brückenfunktion“

EDENKOBEN. Im Vorfeld zur Wahl des hauptamtlichen Beigeordneten für die fusionierte Verbandsgemeinde Edenkoben hat Bürgermeister Olaf Gouasé (CDU) turbulente Zeiten erlebt. Die Fraktion der Christdemokraten ist zerstritten. Michael Reuter führte dazu mit dem 54-Jährigen folgendes Interview.

Ihr Wunschkandidat Daniel Becker war bei den eigenen Parteifreunden nicht durchzusetzen. Ist das nicht eine herbe und peinliche Schlappe für Sie?

Es liegt in der Natur der Sache, dass es bei Personalentscheidungen unterschiedliche Interessenlagen gibt. Daniel Becker wurde nach einer intensiven Diskussion in der CDU-Fraktion einstimmig nominiert. Dass er auf eigenen Wunsch seine Kandidatur zurückgezogen hat, um den Weg für einen möglichen einheitlichen Personalvorschlag frei zu machen, spricht für ihn und bestätigt mich in meiner Einschätzung.Was haben Sie gedacht, als bei der ersten Nominierungssitzung plötzlich die Maikammerer Opposition aufstand und den Saal verließ? Ich bin sehr enttäuscht über ein solches Verhalten im Rahmen eines demokratischen Verfahrens.Muss sich der jetzt gefundene CDU-Bewerber Eberhard Frankmann nicht als Kandidat zweiter Wahl sehen? Eberhard Frankmann wurde einstimmig zum Fraktionsvorsitzenden gewählt und hat somit das wichtigste Amt der CDU-Fraktion inne. Es lag somit auf der Hand, dass er als hervorragender und erfahrener Verwaltungsfachmann die Brückenfunktion wahrnimmt. Ich freue mich auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit ihm.Wie hat die Freie Wählergruppe als Partner der CDU auf die Entwicklung reagiert? Die erfolgreiche Zusammenarbeit mit der FWG ist gewachsen. Wir stimmen uns ab und können uns aufeinander verlassen. Die CDU-Fraktion hat sich mit dem Hin und Her doch zum Gespött der Leute gemacht. Werden Sie darauf draußen an der Basis kritisch angesprochen? Wir haben mit Eberhard Frankmann einen überzeugenden Personalvorschlag. Dies haben mir viele positiven Reaktionen aus der Bürgerschaft und den Ratsfraktionen bestätigt.Was können Sie als Verwaltungschef tun, um ähnliche Störfeuer aus Richtung Maikammer zu vermeiden? Personalfragen werden oft kontrovers geführt, während es in der Sacharbeit oft nur kleine Differenzen gibt. Der Wähler hat uns den Auftrag gegeben, die Interessen der einzelnen Gemeinden gleichermaßen zu vertreten. Nur dann kann unsere Verbandsgemeinde erfolgreich sein.Gibt es überhaupt einmal in der CDU-Fraktion Ruhe, so lange Karl Schäfer, Nicolai Schenk und Daniel Kern eine Opposition bilden? Wir haben eine ganze Menge Sachthemen von erheblicher Tragweite vor uns, wie die Sanierung des Freibades in Maikammer, die Klärschlammverstromung, die energetische Sanierung unserer Gebäude und vieles mehr. Ich bin mir sicher, dass sich jeder dabei seiner Verantwortung bewusst ist und ihr gerecht wird. Sehnen Sie nicht die alten Zeiten herbei, als die Verbandsgemeinde ohne Maikammer, Kirrweiler und St. Martin in ruhigem Fahrwasser fuhr? Aller Anfang ist schwer, sagt ein altes Sprichwort. Aber ich habe eine tolle Mannschaft in der Verwaltung, dem Bauhof und den Werken, die vom ersten Tag an angepackt hat. Wir sind der starke Teil der Südlichen Weinstraße, das ist unsere Chance und unsere Verantwortung. Dessen ist sich der Verbandsgemeinderat bewusst.

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