Neidenfels Gemeindevorstand: Zwei Beigeordnete statt nur einem
Verabschiedet wurden Gerhard Neubert (CDU) und Thomas Dennerle, die beide jeweils 30 Jahre im Rat waren und Ämter übernommen hatten.
Sybille Höchel (CDU), die bei der Kommunalwahl im Juni mit 84,2 Prozent der Stimmen erneut zur Bürgermeisterin gewählt worden war, wurde offiziell ernannt. Gerhard Neubert (CDU), der seit 15 Jahren Beigeordneter der Gemeinde gewesen war und nicht mehr für den Rat kandidiert hatte, habe mit seinem Wissen und seiner Erfahrung alle Bereiche abgedeckt, so Höchel. Es sei nicht möglich gewesen, einen Nachfolger mit entsprechender Erfahrung und ausreichend Zeit zu finden. Deshalb habe man sich entschieden, zwei Beigeordnete zu wählen.
Zudem stellen nun die beiden im Rat vertretenen Parteien je einen Beigeordneten, dies sei ein Zeichen der guten Zusammenarbeit von CDU und SPD im Rat, so Höchel. Die CDU hat acht Sitze im Gemeinderat, die SPD vier. Karl Wirtz (SPD) wurde von der CDU als erster Beigeordneter vorgeschlagen. Stefan Weil, der CDU-Kandidat für das Amt des Beigeordneten, wurde von der SPD vorgeschlagen. Beide wurden gewählt. In Neidenfels haben die Beigeordneten keinen Geschäftsbereich, das bedeutet, sie bekommen keine Bezahlung. Es wurde jedoch vereinbart, dass sich Weil überwiegend um das Thema Bau kümmern wird und Wirtz vor allem für Repräsentation, Gratulationen zu Geburtstagen und Jubiläen sowie die Vertretung der Bürgermeisterin zuständig sein wird.
Urgesteine der Kommunalpolitik
Mit Thomas Dennerle und Gerhard Neubert wurden zwei Urgesteine der Kommunalpolitik verabschiedet. „Lieber Thomas, ich kann mir eine Gemeinderatssitzung ohne dich noch gar nicht vorstellen“, so Höchel. Dennerle war seit 1994 im Rat und seit 2009 Fraktionsvorsitzender der CDU, dies ohne Mitglied der Partei zu sein. Wenn sie etwas nicht gewusst habe, habe sie Dennerle immer fragen können, sagte Höchel. Als Gemeindearbeiter sei er nah an den Bürgern, wisse, was kaputt ist, und wo etwas zu erledigen ist.
Gerhard Neubert kenne noch Zeiten, in denen es im Rat harte Konfrontationen gegeben hat, und er kenne noch Zeiten, „in denen Neidenfels noch richtig Geld hatte“ und deshalb vieles leichter gewesen sei, sagte Höchel. Er habe viele Entscheidungen mit getroffen, die für Neidenfels von großer Bedeutung seien. In den 15 Jahren, in denen Neubert Beigeordneter war, habe sie sich auf ihn als Bau-Experten „voll und ganz verlassen können“, so Höchel. Das sei ein großer Gewinn gewesen, da sie selbst nichts vom Bau verstehe. „Wir haben gemeinsam viel erreicht und darauf kannst du stolz sein“, betonte Höchel. „Einen großen Teil seines Lebens der Dorfpolitik zu widmen, das machen nicht viele“, so Höchel.
Spielplätze werden überprüft
Aus dem Gemeinderat verabschiedet wurden außerdem Kathrin Buschlinger (CDU) und Markus Stöckel (CDU). Alle hätten viel Zeit investiert und für die Gemeinschaft Entscheidungen getroffen, so Höchel. In Zeiten leerer öffentlicher Kassen sei das nicht leicht, und man mache sich damit nicht unbedingt Freunde.
Höchel kündigte an, dass für Oktober eine Informationsveranstaltung mit Vertretern des Gemeinde- und Städtebunds über wiederkehrende Ausbaubeiträge geplant sei. Diese sind in Neidenfels sehr umstritten.
Einstimmig wurde dem Tüv Süd der Auftrag erteilt, alle Spielplätze in Neidenfels zu überprüfen. In die Prüfung einbezogen werden, soll auch der Waldspielplatz, der seit einiger Zeit von einer Elterninitiative angelegt wird. Bevor hier weitergearbeitet wird, wolle man klären, was der Tüv genehmigen kann und was nicht.