Über den Kirchturm hinaus Gott loben, das ist unser Amt

Matthias Vorstoffel
Matthias Vorstoffel

Wie Christen durch gemeinsames Musizieren Gott preisen können.

Sie spielen ein Instrument? Eines, mit dem man hervorragend mit anderen zusammen musizieren kann? Können Sie sich vorstellen, wie es sich anfühlt, mit Tausenden zusammen zu spielen in einem großen Stadion? Beim Deutschen Evangelischen Posaunentag habe ich es erlebt.

Posaunenchöre tun einfach gut! Ich kenne keine Gruppierung innerhalb unserer Kirche, wo Menschen generationenübergreifend Woche für Woche zusammenkommen, um zu musizieren. Auch der Bildungsgrad spielt im Posaunenchor keine Rolle. Ich weiß nicht, wie viele Menschen über die Musik, speziell durch Posaunenchöre, zum Glauben gefunden haben und finden.

Man beginnt erstmal ein Instrument zu lernen, weil man in der Schule davon gehört hat, fährt mit auf Bläser-Freizeiten, und dann kommt man zwangsläufig mit der Kirche in Berührung. Viele Jugendliche machen dann auch noch die Mitarbeiterausbildung, und man könnte sie als sowas wie „Jünger Jesu“ bezeichnen: auf den Freizeiten werden Bibelarbeiten geleitet, von der frohen Botschaft erzählt.

Mit ihren Instrumenten verkünden Posaunenchöre musikalisch in unzähligen Gottesdiensten und Konzerten Gottes Wort. und das so eindrucksvoll, dass man eine Gänsehaut nach der anderen bekommt. Ganz eindrücklich kann man das jetzt am Wochenende beim Deutschen Evangelischen Posaunentag in Hamburg erleben. Mehr als 15.000 Bläserinnen und Bläser bringen die Großstadt an der Elbe zum Klingen. Über unseren Posaunenchor in Appenthal haben sich rund 20 Bläserinnen und Bläser angemeldet.

„Halleluja – Lobet den Herrn mit Posaunen“: Dazu ruft uns der 150. Psalm auf. Er steht wie ein Ausrufezeichen am Ende aller Psalmen. Er stimmt ein großes Halleluja an auf die Herrlichkeit Gottes und nimmt alle Möglichkeiten menschlichen Musizierens in den Dienst, um Gott die Ehre zu geben: den Gesang, Harfe, Pauken, Pfeifen, Zimbeln. Den Instrumentenreigen führt die Posaune an, die man als Anklang der Stimme Gottes empfand. Sie ist in besonderer Weise geeignet, Gott die Ehre zu geben. Der 150. Psalm wird daher auch als „Bläserpsalm“ bezeichnet, da er eine Art Dienstanweisung für die Bläser und Bläserinnen der Posaunenchöre beinhaltet: „Gott loben ist unser Amt!“

Der Autor

Matthias Vorstoffel ist Gemeindediakon im Elmsteiner Tal und in Edenkoben.

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