Neustadt Großes Werkeln bei den Werken

Der Januar neigt sich seinem Ende zu, doch die neue Verbandsgemeinde Edenkoben hat noch keinen Haushaltsplan 2015. Das hängt auch mit der vom Land angeordneten Fusion mit der Verbandsgemeinde Maikammer zusammen. Doch die Schwerpunkte der politischen Arbeit sind fixiert.

„Erst die Sanierung des Kalmitbads in Maikammer unter Dach und Fach bringen, dann das gesamte Zahlenwerk 2015 beschließen“, so die Rechnung von Bürgermeister Olaf Gouasé (CDU). Doch inzwischen bedarf es wegen des Bads weiterer Gespräche, um die Geschichte mit den 50-Meter-Bahnen und den Zuschuss des Landes zu klären. Auf Anfrage der RHEINPFALZ hat der Verwaltungschef einen Einblick in das Rahmenprogramm der Verbandsgemeinde gewährt. Neben der Kalmitbad-Sanierung sind es vor allem die Werke, die in den Blickpunkt des Interesses rücken. 3,24 Millionen Euro wird das neue Wasserwerk bei Venningen kosten, das südlich der alten Anlage entsteht und in diesem Jahr fertiggestellt werden soll. Wie berichtet, entspricht die bestehende Aufbereitungsanlage zwar noch grundsätzlich dem Stand der Technik. Aber aufgrund betriebstechnischer Probleme hat sich die Verwaltung nach Prüfung verschiedener Alternativen für den Neubau eines modernen und energetisch optimierten Wasserwerkes entschieden. Es geht vor allem um die nachhaltige Verbesserung der Versorgungssicherheit. Das Speichervolumen wird von bislang 800 Kubikmeter auf 2000 erhöht. Die neuen Wasserbehälter werden aus Edelstahl gefertigt und ebenerdig auf eine Bodenplatte gestellt. Dadurch wurden teure unterirdische Bauarbeiten gespart. Das Gebäude wird als Stahlhalle gebaut. Die Außengestaltung erfolgt in Abstimmung mit der Gemeinde Venningen. Die Wasserbehälter im bestehenden Wasserwerk sind aus Beton gefertigt und sanierungsbedürftig. Bei einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zeigte sich, dass es sinnvoller ist, auf eine Sanierung der bestehenden Behälter zu verzichten und neue, größere vorzusehen. Die Aufbereitungstechnik wird zum Teil aus dem bestehenden Wasserwerk übernommen und in das neue Wasserwerk eingebaut. Ersteres wird abgerissen, im neuen gibt es eine Enthärtungsanlage. Dabei wird das Wasser ohne den Einsatz von Chemikalien in einer Membranfiltrationsanlage bearbeitet, heißt es. Auf diese Weise können die Kunden in den Gäugemeinden und in der Stadt Edenkoben künftig mit gleichbleibender Wasserqualität im Härtebereich „weich“ rechnen. Eingeweiht werden soll in diesem Jahr auch die Klärschlammverstromungsanlage auf der Kläranlage Edenkoben, östlich der Autobahn 65 gelegen. Die Anlage wird auf „anaerobe Schlammstabilisierung mit Hochlastfaulung“ umgebaut. Dabei entsteht Methangas. Das Gas wird genutzt, um Wärme und Strom zu gewinnen. Die Anlage soll sich in zwölf Jahren amortisieren, da sich durch die Umstellung die Energiekosten verringern. Der Eigenbedarf an Strom kann zu 60 Prozent selbst gedeckt werden und das Klärschlammaufkommen wird reduziert. Die Investition ist mit 4,3 Millionen Euro veranschlagt. Eine Photovoltaikanlage wird das Bild einer umweltfreundlichen Anlage abrunden. Für die Werke auf dem Programm stehen noch: Erneuerung/Sanierung der Wassergewinnung und der Quellleitungen des Triefenbachtals sowie Kanalsanierungen in Edenkoben und Altdorf. (mik)

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