Neustadt Hilfe und Engagement gefragt

„Du bist Esthal“ – so soll ein Verein heißen, der noch in diesem Jahr in dem Walddorf gegründet werden soll. Wie die Nachbarhilfe-Vereine in Lambrecht und Elmstein soll der Verein Unterstützung für alte und kranke Bürger organisieren, aber zusätzlich auch ehrenamtliche Aktivitäten im Ort koordinieren. Mitglied in dem Verein können nur die Esthaler Vereine werden.

In Lambrecht wurde vor einigen Jahren, unter anderem auf Initiative des früheren Bürgermeisters Michael Stöhr (CDU), der Trägerverein Nachbarhilfe Lambrecht – Bürger helfen Bürgern gegründet. Der Verein vermittelt Unterstützung für Menschen, die gelegentlich oder in einer besonderen Situation Hilfe brauchen, die beispielsweise wegen einer Erkrankung jemand benötigen, der für sie einkaufen geht oder der sie gelegentlich zum Arzt fährt. Ziel von Verbandsbürgermeister Manfred Kirr und des für Soziales zuständigen Beigeordneten der Verbandsgemeinde, Hans-Werner Rey (CDU), ist es, dass in allen Orten der Verbandsgemeinde Lambrecht solche Vereine entstehen. In Esthal wurde über das Thema bereits einige Male im Gemeinderat diskutiert, wobei einige Ratsmitglieder die Auffassung vertraten, dass aufgrund der Sozialstruktur in Esthal ein solcher Verein nicht erforderlich sei. Wie Bürgermeister Gernot Kuhn (CDU) berichtet, gab es bei dem Lambrechter Trägerverein schon Anfragen von Esthaler Bürgern. Auch wisse er von einigen, die gelegentlich Hilfe benötigten. „Der Bedarf ist zwar geringer als in größeren Orten, aber mit der Zeit wird er zunehmen“, glaubt Kuhn. Im Gegensatz zu Lambrecht und zu Elmstein, wo inzwischen ebenfalls ein entsprechender Verein gegründet worden sei, wolle sich der in Esthal geplante Verein nicht nur auf Hilfe für einzelne Bürger konzentrieren, sondern auch Engagement für den Ort koordinieren. Bei mehreren Veranstaltungen einer Zukunftswerkstatt, die Kuhn initiiert hatte, hatte sich gezeigt, dass es Bürger gibt, die bereit wären, sich bei Aktionen für den Ort zu engagieren. Etwa bei der Pflege der Streuobstwiese, bei Säuberungs- und Verschönerungsaktionen oder auch bei der Organisation von regelmäßigen Seniorentreffen. Bei Aktionen in der Vergangenheit haben sich auch immer Helfer gefunden. „Was fehlt, ist jemand, der solche Aktionen initiiert und koordiniert“, sagt Kuhn. Als ehrenamtlicher Bürgermeister, der voll berufstätig sei und Familie habe, fehle ihm selbst dazu die Zeit. Zwar werde nach wie vor nach einem Koordinator gesucht, doch könne der Verein zumindest eine Plattform bieten und so die Arbeit etwas erleichtern, sagt Kuhn. Die Verbandsgemeindeverwaltung habe geprüft, ob eine Erweiterung des Vereinszwecks rechtlich möglich sei. Dahingehend gebe es keine Bedenken, sagt Kuhn. Wie er weiter berichtet, hätten sich bereits Esthaler gemeldet, die bereit wären, anderen gelegentlich zu helfen. Derlei Einsätze sollten aber von dem Trägerverein koordiniert werden. Wie in Lambrecht und Elmstein sollten ausschließlich Vereine Mitglied in dem geplanten Verein werden. So solle auch die Unterstützung der Vereine gesichert werden. Nach Angaben von Kuhn haben sich bereits fast alle Esthaler Vereine bereit erklärt, mitzumachen. Fest steht auch schon der Name für den geplanten Club. „Du bist Esthal“ war ursprünglich ein Slogan, den Kuhn und seine beiden Schwestern für einen Vortrag bei einer Faschingsveranstaltung benutzt hatten. Inzwischen ist daraus ein im Ort gängiger Begriff geworden, der ausdrückt, dass jeder Bürger seinen Beitrag in dem Walddorf leisten kann. Und vielleicht findet sich ja auch noch ein Esthaler, der zukünftig die ehrenamtlichen Aktivitäten koordiniert. |ann

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