Neustadt Hymne auf die Pälzer Grumbeer

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NEUSTADT. Rund 140 Besucher und damit doch etwas weniger, als von der Kulturabteilung erhofft, folgten am Samstagabend der Einladung „Nix(e) wie hie“ zum Kulturfest am illuminierten Floßbach. Die, die gekommen waren, bereuten es nicht, denn das Live-Bühnenprogramm mit Comedy, Musik und Pfälzer Helden bot viel gute Unterhaltung.

Den Einstieg ins Programm machten in der lauen Sommernacht Kerstin Bachtler und Bodo Redner, die sich als Duo „Texttaxi“ nennen und an diesem Abend ganz passend Texte zu bekannten und weniger bekannten Helden der Pfälzer Geschichte vortrugen. Da begegnete man unter anderem einigen Pfälzer Auswanderern, die Karriere in Amerika machten oder berühmte Nachfahren hervorbrachten, wie die Presslers aus Hochstadt, deren Linie irgendwann ein gewisser Elvis Presley entspringen sollte. Aber auch die erste Pfälzer Weinkönigin Ruth Bachrodt wurde wieder lebendig, die Daniel Meininger, der Erfinder dieser Form von Weinrepräsentantinnen, aus der „Schuhstadt“ Pirmasens engagiert hatte. Auch die Ulrichs aus Maikammer, die den Klappmeter und die Wasserwaage entwickelt haben, zählen zu den Pfälzer Helden, wie Johann Adam Hartmann aus Edenkoben, der angeblich dem amerikanischen Schriftsteller James Fenimore Cooper als Vorbild für die Figur des „Lederstrumpfs“ gedient haben soll. Wunderschön auch die Spielszene, in der Bachtler und Redner als Pfälzer Auswanderer den Untergang der Titanic erleben. Das Comedy-Duo „Spitz und Stumpf“ knüpfte im Anschluss nahtlos an das vom „Texttaxi“ vorgegebene Thema an und erhob kurzerhand die Pfälzer Grumbeer (oder Grandbeer) zu seiner persönlichen Pfälzer Heldin. Bernhard Weller und Götz Valter schwärmten in ihrem Song zum Takt der „Blue Note Jazz Combo“ unter Leitung von Bernd Gaudera von der Knolle, aus der die Frankenthaler Firma Chio ihre Chips macht, und vom einmaligen „Pälzer Woi“. Bis zur Sperrstunde rockten die Zuschauer mit den Künstlern, die zu guter Letzt auch noch ihre „Duddesuppe“, neuhochdeutsch Suppentütchen, ins Publikum warfen und so vielleicht manchem Gast ein ratzfatz gekochtes Sonntagsgericht bescherten. |awk

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