Neustadt Ihlenfeld: Rodung wird preiswerter als geplant

Die Gesamtkosten für die Herstellung der Rehbach-Trasse liegen laut Ihlenfeld „absolut im Rahmen“.
Die Gesamtkosten für die Herstellung der Rehbach-Trasse liegen laut Ihlenfeld »absolut im Rahmen«.

„Absurd“ nennt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) die Hochrechnung der Bürgerinitiative (BI) „Hochwasserschutz ja - Rehbachverlegung nein“, nach der die Kosten für die Rodung der neuen Rehbach-Trasse enorm gestiegen seien. Das Gegenteil sei der Fall.

Ihlenfeld widerspricht den Angaben der BI in der Ausgabe vom 9. Mai. Daran sehe man wieder, dass die „selbsterklärten Fachleute der BI keine Ahnung von Forstwirtschaft haben“, so der Landrat. Derzeit liege man deutlich unter den anvisierten Gesamtkosten von 164.000 Euro für Fällung, Räumung und Rodung. Wie berichtet, hatte die BI errechnet, dass die Kosten für die Entsorgung der Baumstümpfe von 24.000 Euro auf 145.000 Euro gestiegen seien, da deutlich mehr Bäume als 800, wie angeblich geplant, gefällt worden seien. So könne aber nicht gerechnet werden, so Ihlenfeld. Richtig sei, dass in den Planfeststellungsunterlagen von 800 Baumstümpfen ausgegangen worden sei, die für rund 30 Euro pro Stück entsorgt werden müssten. Diese Anzahl sei geschätzt worden; die genaue Anzahl der Bäume sei nicht bekannt gewesen. „Diese Zahl kann auch gar nicht bekannt sein, weil so Forstwirtschaft nicht funktioniert. Man zählt nicht die einzelnen Bäume im Wald“, so Ihlenfeld. Dagegen habe festgestanden, dass rund 1600 bis 2000 Festmeter Holz für die Trasse eingeschlagen werden mussten. Das sei im Rahmen des jährlichen Forsteinschlags in Haßloch erfolgt. Doch wie viele Bäume dies sein würden, sei vorher nicht genau bekannt gewesen. Um dennoch einen Schätzwert für die Entsorgungskosten der Wurzeln zu haben, sei man von 800 Bäumen ausgegangen, die im Mittel mehr als 50 Zentimeter Stammdurchmesser aufweisen. „Dies war ein Bezugswert, um kalkulieren zu können“, erklärt Ihlenfeld. Tatsächlich hätten weniger als zehn Prozent der gefällten Bäume am Ende diesen Durchmesser gehabt. Die 1600 verwertbaren Festmeter, die gefällt wurden, hätten aus mehreren dünnen anstatt aus wenigen dicken Bäumen bestanden, „um es vereinfacht auszudrücken“. Dadurch hätten sich auch die Entsorgungskosten der Wurzeln geändert. „Dieser simple Dreisatz, den die BI hier anwendet, funktioniert nicht“, so Ihlenfeld. Zudem habe es eine Kostenänderung gegeben, weil die meisten Wurzelstöcke in Absprache mit der Landespflege am Parkplatz Rennbahn und entlang einem Teilstück der Trasse verbleiben, um dort ein Biotop zu bilden. Das werde nicht nach Stück, sondern nach Tonne abgerechnet. Wegen der Baumstruktur entlang der Trasse habe eher gerodet denn klassisch gefällt werden können, was sich ebenfalls auf die Kosten auswirke. In den Planfeststellungsunterlagen seien 164.000 Euro für Fällen, Räumen und Roden kalkuliert. Bisher sei davon mit 71.000 Euro weniger als die Hälfte angefallen. „Uns fehlen noch wenige Arbeiten, aber der Großteil ist bereits entfernt. Wir werden im Ergebnis sehr sicher unter den kalkulierten Kosten liegen“, so der Landrat. Zwar seien statt den anfangs überschlagenen 24.000 Euro rund 40.000 Euro nur für die Entsorgung der Baumwurzeln angefallen, nicht 145.000 Euro, wie die BI behauptet hatte. Durch Kosteneinsparung bei den Fällungsarbeiten blieben die Gesamtkosten jedoch „absolut im Rahmen“. Solche kleinen Änderungen seien „völlig normal“. Was an einer Stelle teurer werde, könne man an einer anderen wieder einsparen.

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