Neustadt/Bad Dürkheim/Grünstadt In eigener Sache: Peter Bouché übergibt an Christian von Perbandt

Christian von Perbandt (links) und Peter Bouché.
Christian von Perbandt (links) und Peter Bouché.

17 Jahre an der Mittelhaardt, über 46 Jahre im Unternehmen – mit dem 1. September endet bei der RHEINPFALZ-Gruppe eine Ära: Peter Bouché (64) geht als Regionalleiter des Verlages in den Ruhestand und übergibt an Christian von Perbandt (52).

Schon im Elternhaus von Peter Bouché in Böhl-Iggelheim spielte die Zeitung eine bedeutende Rolle. Der kleine Peter wollte stets wissen, was es in der Region Neues gibt. Da lag es nah, dass er sich nach der Schule für eine Ausbildung zum Verlagskaufmann bei der RHEINPFALZ entschied.

Gleichzeitig bot der 1. FC Kaiserslautern dem talentierten Fußballer des FC Palatia Böhl einen Amateurvertrag an. Bouché sagte schweren Herzens ab, auch weil der Vater darauf drängte, dass er sich auf die Lehrzeit konzentriert. Er wechselte zum FC 08 Haßloch in die Verbandsliga.

Nach Ausbildung und Bundeswehrdienst wurde Bouché bei der RHEINPFALZ in die Zentrale in Ludwigshafen übernommen – als Assistent des damaligen Anzeigenleiters Emil Erbacher. „Ein ungemein charismatischer Chef, von dem ich ganz viel gelernt habe“, erinnert sich Bouché, der schnell die Begeisterung für das Anzeigengeschäft entdeckte. So geriet die Idee, auch mal in die Redaktion hineinzuschnuppern, mit den Jahren in den Hintergrund. Und blieb die unerfüllte Sehnsucht. „Das hätte ich mir auch vorstellen können“, sagt Bouché im Rückblick.

Verständnis für die andere Seite

Das Verständnis für die andere Seite des Geschäfts war so immer vorhanden. Und wenn Anzeigenkunden glaubten, mit ihren Werbeanzeigen auch redaktionelle Inhalte kaufen zu können, dann schüttelte Bouché den Kopf. „Das untergräbt die Glaubwürdigkeit einer Zeitung und schadet damit allen: der Redaktion, den Anzeigenkunden und den Lesern“, zitiert Bouché seinen Lehrmeister Emil Erbacher.

Im Anzeigenaußendienst machte Bouché schnell Karriere, studierte nach Feierabend noch an der Akademie für Marketing und Kommunikation in Frankfurt, legte dabei zusätzlich die Staatsprüfung ab und belegte später Betriebswirtschaftslehre an der Fern-Universität in Hagen. Ab 1998 betreute Bouché bundesweit Großkunden der RHEINPFALZ, 2007 wurde er Bezirksverlagsleiter für die Mittelhaardt und damit die Ausgaben Neustadt, Bad Dürkheim und Grünstadt. Seit 2021 ist er Regionalleiter der RHEINPFALZ-Tochter Mediawerk Südwest und hat damit auch die Verantwortung für die Stadtanzeiger und Wochenblätter in dem Gebiet.

„Immer gerne zur Arbeit“

Am Haardtrand hat sich der Vorderpfälzer immer wohlgefühlt, „weil hier die Menschen so schön offen und herzlich sind“. Peter Bouchés Erfolgsgeheimnis im Rückblick: „Ich habe immer versucht, Mitarbeitern und Kunden auf Augenhöhe zu begegnen, habe so extern und intern Wertschätzung bekommen.“ Bouché sah sich nicht nur als Verkäufer, sondern auch als Berater. In dieser Rolle war er stets ein gefragter Schulungsdozent für die Verkäufer bei der RHEINPFALZ und den Anzeigenblättern der Gruppe.

„Ich hatte das Glück, jeden Tag gerne zur Arbeit gehen zu dürfen“, sagt Bouché. Auf was er sich im Ruhestand freut: wieder mehr Motorradfahren, viel reisen und Musik machen. Bouché ist Schlagzeuger in der Santana-Tribute-Band Niagara.

Der Neue ist „ein Verlagskind“

Der Neue, Christian von Perbandt (52), bezeichnet sich selbst als „Verlagskind“. Der Vater arbeitete in der technischen Leitung bei DuMont Schauberg in Köln, später bei Axel Springer in Ahrensburg bei Hamburg und dann bei der Mainzer Verlagsanstalt.

Christian von Perbandt ist in Hamburg und Mainz aufgewachsen. Es zog ihn mehr in Richtung Marketing und Verkauf. Seine beruflichen Stationen führten ihn von Mainz über die Rhein-Zeitung in Koblenz nach Münster zum Aschendorff-Verlag. Auch weil es seine Frau, eine gebürtige Pfälzerin, zurück in die Heimat zog, wechselte er Ende 2011 zur RHEINPFALZ als Bezirksverlagsleiter und wurde 2021 Regionalleiter für die Südpfalz.

Mit dem Ausscheiden von Bouché wird er alleiniger Regionalleiter für die Weinstraße von Grünstadt bis nach Landau. Sein berufliches Motto: „Nah bei den Kunden sein.“ Seinen ehrgeizigen Anspruch formuliert er so: „Die Kunden davon überzeugen, dass nicht nur die gedruckten Zeitungen und Anzeigenblätter eine starke Plattform für ihre Werbung sind, sondern auch die Online-Angebote.“ Von Perbandt wohnt im Landauer Stadtteil Mörzheim.

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