Neustadt Interview: „Herausdrehen war ein Kraftakt“

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Ein sechsköpfiges Team des Kampfmittelräumdienstes Rheinland-Pfalz hat die alte US-Fliegerbombe in der Landwehrstraße entschärft. Wir sprachen mit dem Leiter Horst Lenz und seinem federführenden Mitarbeiter Thomas Guindeuil. Seit Dienstag wird in Neustadt erzählt, die Entschärfung sei einfach. Erfunden oder wahr? Das war auch unser erster Eindruck. Aber wie so oft, lagen Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Wo hat es gehakt? Im wahrsten Sinn des Wortes an den Gewinden der zwei Zünder. Es war ein Kraftakt, sie herauszudrehen. Die Rede war zunächst davon, dass Raketenzünder eingesetzt werden und es deshalb knallen wird ... Wir haben beim ersten Zünder versucht, ihn herauszudrehen, indem wir großkalibrige Platzpatronen verwendet haben. Das hat aber nichts geholfen. Beim zweiten haben wir dann gleich auf unsere Kraft, Rohrzange und Säge gesetzt. Evakuiert wurde ja ein großflächiges Gebiet. War das denn nötig? Das ist vorgeschrieben. Pro Pfund Bombengewicht einen Meter, in diesem Fall also 500 Pfund und damit 500 Meter Evakuierungsradius. Hat Sie der Regen gestört? Na ja, ideal war er nicht. Aber da wir unter dem Schutz eines Zelts arbeiten konnten und damit nicht in einem Schlammloch stehen mussten, war er auch kein echtes Problem. Die Bombe liegt jetzt in dem Lkw hinter uns. Was passiert denn mit ihr? Sie geht in ein zentrales Lager nach Koblenz und wird später dann als Bestandteil eines Sammeltransports entsorgt. Und jetzt besuchen Sie alle noch den Wurstmarkt in Bad Dürkheim? (lacht) Das wird man sehen.

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