Neustadt Jakobsmuschel erinnert an Station der Pilger

Die Jakobsmuschel wird viele Menschen zur Johannes-Kirche ziehen, ist sich Pfarrer Stefan Klein sicher.
Die Jakobsmuschel wird viele Menschen zur Johannes-Kirche ziehen, ist sich Pfarrer Stefan Klein sicher.

Eine Jakobsmuschel und eine Informationstafel weisen seit Samstag an der katholischen St. Johannes-Kirche in Königsbach darauf hin, dass die Kirche und die früher an dieser Stelle stehende Johanneskapelle wohl seit dem Mittelalter eine der Stationen der Jakobspilger nach Santiago de Compostela sind. Mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem kleinen Festakt wurden Muschel und Tafel der Öffentlichkeit übergeben.

Vor rund einem Jahr waren an der evangelischen St. Laurentius-Kirche in Gimmeldingen ebenfalls eine Jakobsmuschel und eine Informationstafel der deutsch-französischen Initiative „Sternenweg/Chemin des étoiles“ angebracht worden. Die Initiative wolle daran erinnern, dass es auch einen Jakobspilgerweg von Worms nach Weißenburg entlang der Haardtachse gegeben hat. Die Pilger hätten sich an der Milchstraße orientiert, deshalb habe dieser Pilgerweg den Namen Sternenweg bekommen, sagte Stefan Klein, Pfarrer der Laurentiuskirchengemeinde, am Samstag. Klein habe dazu beigetragen, dass in Gimmeldingen und nun auch in Königsbach Muschel und Informationstafel an diesen Sternenweg erinnern und die heutigen Pilger einladen, betonte Professor Wolfgang Appel, Vorsitzender des Gemeindeausschusses St. Johannes. Es sei ein schönes Zeichen der Ökumene, dass nun an der evangelischen Kirche in Gimmeldingen und der katholischen Kirche in Königsbach die Jakobsmuschel, die auch als ein Symbol des Friedens und des Miteinanders gilt, angebracht ist, so Klein und Alexandra Schaupp, stellvertretende Ortsvorsteherin von Königsbach. Wie der Leichnam Jakobus’, des Jüngers Jesu, in die spanische Stadt gekommen ist, wisse man nicht. Überhaupt sei wenig über Jakobus bekannt, doch sei er der erste Jünger gewesen, der den Märtyrertod starb, sagte der katholische Dekan Michael Janson, der gemeinsam mit Klein den ökumenischen Gottesdienst gestaltete. Janson erinnerte daran, dass seit Jahrhunderten Menschen über viele Wege nach Santiago de Compostela pilgern. Es habe unterschiedliche Ursachen und Bedeutungen. Karl Unold, Beauftragter der St. Jakobus-Gesellschaft Rheinland-Pfalz/Saarland, betonte, dass die Jakobsbewegung auch eine europäische Bedeutung habe. Deshalb werde das Modellprojekt Sternenweg auch mit EU-Mitteln finanziert. Auf der Informationstafel ist der Verlauf des Sternenwegs zu sehen, außerdem wird über die Route informiert und über die Johanneskirche. „Stellen Sie sich darauf ein, dass Menschen hierher kommen werden, die sich die Jakobsmuschel und die Kirche anschauen möchten“, so Klein. Er äußerte die Hoffnung, dass die Königsbacher die Pilger willkommen heißen und ihnen den weiteren Weg weisen werden. Janson berichtete von Begegnungen mit Jakobspilgern und regte an zu prüfen, ob die Beschilderung des Jakobswegs in Neustadt ausreichend ist. Die Jakobsmuschel sei ein Hoffnungs- und Friedenszeichen und ein Zeichen einer die Menschen verbindenden Kraft, so Klein. Er hoffe, dass dies auch für Begegnungen mit Muslimen gelte.

x