Neustadt Jugend im Großeinsatz

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Großeinsatz in der Haßlocher Straße. Überall Blaulicht. Wagen des Technischen Hilfswerks (THW) rollen an, zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge sind im Einsatz. Das Gelände ist abgesperrt. „Zum Löschangriff Wasserentnahme Hydrant“, schallt es am Samstag über das Gelände bei der Großübung der Neustadter Jugendfeuerwehr, des THW und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK).

Noch während ständig weiter Druckschläuche ausgerollt und an Hydranten angeschlossen werden, sind ganze Löschtrupps im Einsatz, halten die Wasserstrahlen ans Dach des Logistikzentrums des Floristikbedarfshandels Trautz in Lachen-Speyerdorf und stellen eine Wasserwand gegen giftige Dämpfe her. Die ersten Verletzten und Brandopfer werden vom DRK notversorgt und abtransportiert. Auffangbehälter für Gefahrenstoffe und ein Stützgerüst für den einsturzgefährdeten Gebäudeteil stellt das THW-Team. Zielstrebig und koordiniert gehen die jungen Teams vor. Entwarnung: Es ist kein Ernstfall, sondern die erste gemeinsame Einsatzübung des Nachwuchses der Feuerwehr, des THW und des DRK, organisiert von André Luipold, Zugführer aus Lachen-Speyerdorf, und seinem Jugendfeuerwehrwart Alexander Schanzenbächer. Aus einer Großübung der Feuerwehr habe sich eine erneute Übung mit THW und nun erstmals auch mit dem DRK ergeben. Nur die Gruppenführer seien über den Übungsablauf informiert gewesen, erklärt Jugendfeuerwehrwart Tobias Sattler. 57 Jugendliche und 24 Betreuer der Feuerwehr aus den seit dem Jahr 2002 nach und nach gegründeten fünf Jugendfeuerwehren NW-Nord (Mußbach, Gimmeldingen, Königsbach), NW-Süd (Hambach, Diedesfeld), NW-Ost I und II (Lachen-Speyerdorf) sowie Mitte (Kernstadt, Haardt), dazu zwölf Jugendliche und sieben Betreuer des THW sowie acht Jugendliche und sechs Betreuer des DRK nehmen teil. Zusätzlich fungieren zwölf Freiwillige als „Opfer“. „Gefährdungsbrand, Verkehrsunfall und Gefahrgutaustritt“ seien die Vorgaben für die Großschadenslage der Übung gewesen: „So nah an der Realität wie möglich“ sollten die Einsatzübungen sein, stellt THW-Zugtruppführer Jens Aedtner fest. Die erfahrenen Aktiven begleiten die Einsatzübung und helfen, wenn es zu schwer wird, oder fahren die Fahrzeuge. Luca Staudt (12) und Jonas Rider (11) stehen in ihren Schutzanzügen hintereinander am Schlauch. „Schwierig ist das eigentlich nicht, zu löschen“, schnaufen sie begeistert. Allerdings sei der Schlauch durch den Wasserdruck schwer zu halten. Eine Vertreterin des Regionalen Feuerwehrverbands Vorderpfalz beobachtet die Abläufe, Schaulustige stehen an der Straße und kommentieren das Geschehen mit einem „nur Übung macht den Meister“. Währenddessen stehen Rettungswagen des DRK weit entfernt von der Gefahrenstelle an der Nordumgehung Richtung Haßloch, Durchfahrt zur Verkaufshalle von Trautz. Die Firmenunterstützung freut die Einsatzkräfte, die immer Übungsgelände suchen. Durch die Einsatzübung stellten die Jugendgruppen ihre Leistungsfähigkeit zur Schau. Ihre Handgriffe liefen bereits meist routiniert und sehr erfolgreich ab. Die Jugendarbeit, die auf den beiden Säulen technisches und praktisches Lösch- beziehungsweise Rettungsfachwissen für den erfolgreichen Einsatz beruhe, sei erfolgreich, stellt Sattler zufrieden fest. Wenn die Einsatzübung vorbei sei, werde in den Gruppenstunden noch einmal über Probleme und Verbesserungsmöglichkeiten diskutiert. Insbesondere der Teamgeist werde durch solche gemeinsamen Großeinsätze gefördert. Weitere Jugendliche seien immer willkommen. |aew

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