Neustadt Junge Hasen im Freien nicht anfassen

Das passt doch zu Ostern: Die „Schutzgemeinschaft Deutsches Wild“ hat den Feldhasen zum „Tier des Jahres 2015“ gewählt. „Wir haben in unserer Region leider nicht mehr viele Hasen“, bedauert Kurt Hauck. Der Gimmeldinger ist als stellvertretender Kreisjagdmeister für das Gebiet der Stadt Neustadt und des Landkreises Bad Dürkheim zuständig. Seit 35 Jahren werden es in unserer Region immer weniger Hasen, berichtet Kurt Hauck. Den Tieren machen Pflanzengifte der Landwirtschaft und der fehlende Lebensraum zu schaffen. „Es gibt kaum noch Feldholzinseln mit Bäumen und Sträuchern“, sagt der Fachmann. Die meisten Feldhasen sieht er noch auf Mußbacher Feldern und auf den Wiesen rund um Lachen-Speyerdorf. In der Rheinebene gibt es da schon mehr, erzählt Kurt Hauck, der seit über 40 Jahren Jäger ist. Mit Weinbergen, von denen es ja viele rund um Neustadt gibt, hat es der Feldhase nicht so. Da lebt er trotz seines Namens lieber noch im Wald. Etwa rund um das Weinbiet, wo es einige gibt. Die Hasenreviere im Wald sind örtlich begrenzt, bestätigt Jens Bramenkamp. An der Art, wie junge Waldbäume angefressen sind, kann der Revierförster erkennen, ob daran Rehe oder Hasen geknabbert haben. Im Frühjahr bekommen die Häsinnen ihre Jungen. Nur zweimal am Tag kommt die Mutter vorbei, um die kleinen Hasen zu säugen. Sie leben zwar allein, sind aber nicht verlassen. Daran sollten Kinder und Erwachsene immer denken, wenn sie Junghasen in der freien Natur entdecken. Werden die Tiere von Menschen berührt, nehmen sie deren Geruch an. Die Mutterhäsin kümmert sich dann nicht mehr um sie, da sie ihre Jungen nicht mehr am Duft erkennt. „Nicht anfassen, in Ruhe lassen, von weitem beobachten und gegebenenfalls den zuständigen Jäger informieren“, empfiehlt Jens Bramenkamp in solchen Fällen. Von Osterhasen aus Teig oder Schokolade hat er ausdrücklich nichts gesagt, denn die sind von dieser Regel natürlich ausgenommen! (ain)

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