Neustadt „Kahlschlag wieder aufforsten“

Freigeschlagen: die Trasse für den neuen Rehbach.
Freigeschlagen: die Trasse für den neuen Rehbach.

„Wer A sagt, muss nicht B sagen. Er kann auch erkennen, dass A falsch ist“, zitiert die BI „Hochwasserschutz ja - Rehbachverlegung nein“ Bertolt Brecht. Vernünftig wäre, den neuen Bachlauf nicht zu bauen, sondern den Kahlschlag aufzuforsten und damit das Trinkwasserschutzgebiet Mittelwald und den historischen Rehbach zu retten, so die BI.

Für die Ausleitung aus dem historischen Bachbett fehlten der Kreisverwaltung Grundstücke, kurz vor der Wiedereinleitung vor der Kläranlage sei die Trainingsbahn des Reitvereins im Weg: „Ist das ein planvolles Vorgehen?“, fragt die BI in einer Stellungnahme zur Begehung der Rehbach-Trasse (wir berichteten am 7. Mai). „Soll so Druck auf den Kreistag gemacht werden, den Kostensteigerungen zuzustimmen, jetzt wo die Schneise geschlagen ist? Und Druck auf die Grundstücksbesitzer ausgeübt werden, die ihr Land nicht für dieses Projekt hergeben wollen?“, sind weitere Fragen. Die Kosten der Rehbachverlegung von 4,2 Millionen Euro seien „ein sinnloses Verschwenden von Steuergeldern“, da kein Hochwasserschutz für die Ortslage Haßloch erreicht werde, so die BI weiter. Es gebe zu wenig Wasser für zwei Bachläufe, vor allem in Trockenphasen, hinzu komme der Verlust von Wald und bei Verlegung der Trainingsbahn in das Innere der Rennbahn eine Gefährdung der wertvollen Biotope dort. Kostensteigerungen seien jetzt schon bei den Baumfällungen zu verzeichnen: Angenommen worden seien laut Planfeststellungsunterlagen 800 Baumstümpfe, die ausgegraben, abgefahren, entsorgt werden müssen. Nach offiziellen Angaben seien es aber 4000 bis 5000 Baumstümpfe, dadurch erhöhten sich die Kosten von 24.000 Euro auf mindestens 145.000 Euro. In den Planunterlagen würden 30 Euro pro Baumstumpf angenommen. Wenn die Maßnahme teurer werde, zahle der Kreis den vollen Betrag, die Fördersumme sei gedeckelt. Nach Ansicht der Bürgerinitiative sollte für Naturschutz und nachhaltigen Hochwasserschutz der Rehbach-Speyerbach-Schwemmfächer weiterentwickelt werden. Für die dringend notwendige Grundwasserneubildung sollten bei den Zuflüssen in dieses System schon Rückhaltemöglichkeiten geschaffen werden, „im Rahmen einer echten Hochwasserpartnerschaft“.

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