Neustadt Laute, verbissene Diskussion um Saisonbeginn

RÖDERSHEIM-GRONAU. Obwohl der Rahmenspielplan einen früheren Beginn vorsieht, startet die Fußball-A-Klasse Mitte erst am Wochenende 15./16. August in die Serie 2015/2016. Das wurde bei der Rückrundenbesprechung der Vereine am Donnerstagabend in Rödersheim-Gronau festgelegt. Es war eine sehr laute, sehr emotionale, bisweilen verbissen und ein Stück weit unsachlich geführte Diskussion um den passenden Beginn einer Saison.

Die Trainer Frank Wallenwein (FV Heiligenstein) und Willi Ritz (VfL Neuhofen) hatten das heiße Thema angeschnitten. „Wir diskutieren darüber, welche Farben die Radlerhose und das Unterziehhemd haben müssen. Aber die wirklich wichtigen Dinge werden über unsere Köpfe hinweg entschieden“, klagte Ritz. Kollege Wallenwein legte nach: „Der Verband bestimmt. Er kommt den Vereinen nicht entgegen und zeigt keine Flexibilität.“ Beide forderten, die Saison wegen des späten Ferienbeginns, der kurzen Sommerpause und der vorgeschalteten Vorbereitungszeit später beginnen zu lassen. Man könne im August und September englische Wochen, also Spiele im Sonntag-Mittwoch-Sonntag-Rhythmus, ansetzen. „Es war Wunsch der Vereine, vermehrt in den Sommermonaten zu spielen. Zudem werden im August und September unter der Woche mehrere Pokalrunden ausgetragen“, entgegnete Kreisvorsitzender Klaus Karl (Weingarten). Die klassischen Pokaltermine, die Feiertage 3. Oktober und 1. November, kommen im Jahr 2015 nicht infrage. Sie fallen jeweils auf ein Wochenende, an dem schon Punktspiele terminiert sind. „Außerdem haben die Vereine Wert darauf gelegt, dass möglichst die Zweite Mannschaft vor der Ersten spielt. Das ist bei Mittwochspielen nicht möglich“, ergänzte Karl. Schließlich sei der Verband bei der Festlegung des Rahmenterminplans an übergeordnete Klassen gebunden. Zum Beispiel, weil bis zum Beginn der Aufstiegsspiele in die Oberliga die unteren Klassen abgeschlossen sein müssten. Da es in jeder Liga Aufstiegsspiele gebe, sei ein gemeinsames Saisonende verpflichtend. Aber trotz aller gut gemeinter Argumente schienen sich die Fronten zu verhärten. Der Ton wurde schärfer und lauter. Doch mit einem Schlag kehrte Ruhe ein. „Ich bin bereit, die ersten beiden Spieltage der Saison 2015/2016 nach hinten zu verschieben. Auch auf Wochentage“, erklärte Staffelleiter Ottmar Fischer (Hanhofen). Damit hatte der Klassenleiter die Diskussion beendet, das Problem ist aber längst nicht gelöst. Denn es muss Einigkeit herrschen, auch bei Mittwoch-Spielen. Dass da Zweifel angebracht sind, wurde 45 Minuten zuvor deutlich, als es darum ging, die Termine für die restlichen Rückrundenspieltage festzulegen. Mehrfach wurden Wünsche von Vereinsvertretern, Partien auf einen Wochentag zu verlegen, vom Gegner mit dem Hinweis abgeschmettert, wegen vieler Studenten oder im Einzelhandel beschäftigter Spieler sei nur der Sonntag möglich. Das dürfte im Sommer ähnlich sein, was englische Wochen schwierig macht. Eine Teillösung haben die Vereine der A-Klasse Nord gefunden. Die hatte sich vor dieser Saison darauf geeinigt, den ersten Spieltag vom ersten August-Wochenende auf das erste Dezember-Wochenende zu verlegen. In Sachen Fair Play stehen für die A-Klasse Mitte durchschnittliche Werte zu Buche. 619 Gelbe, 32 Gelb-Rote und 28 Rote Karten sind nach 18 Spieltagen nicht außergewöhnlich hoch, aber es geht auch besser. Aufsteiger TSG Deidesheim (34/2/2) ist zusammen mit Phönix Schifferstadt II Zweiter, der FC Hambach (21/4/3) belegt Rang 13 vor dem VfL Neustadt II auf dem 14. Platz. Kurios: Obwohl der VfL II noch ohne Platzverweis ist, landete er nur auf dem drittletzten Platz, unter anderem, weil das Team zweimal nicht angetreten ist. Fischer informierte darüber, dass die Vereine im Schnitt 44,47 Euro pro Spiel an Schiedsrichterkosten aufwenden mussten. Während der VfL Neustadt II mit 40,70 Euro etwas darunter liegt, mussten der FC Hambach (49,70 Euro) und die TSG Deidesheim (49,80) etwas mehr bezahlen. Der Vorsitzende des Kreisjugendausschusses, Klaus Veth (Ruppertsberg), erklärte, die Hallenrunde sei angelaufen, an der auch die A-Junioren teilnähmen. Gespielt werde nach Futsalregeln. Wettbewerbe, die der Verband ausrichtet, würden nur noch als Futsalturniere durchgeführt. (thl)

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