Neustadt Lieblingsgegner als Aufbauhilfe

«Pfullingen». Tobias Job war bester Laune. „Schade, dass wir nur zwei Mal pro Saison gegen Pfullingen spielen dürfen“, sagte der Trainer des Handball-Drittligisten TSG Haßloch mit einem Grinsen im Gesicht. Mit 30:26 (15:11) hatte die TSG am Fuße der Schwäbischen Alb gewonnen und damit die Serie gegen ihren Lieblingsgegner fortgesetzt.

„Wir haben ein Riesenspiel abgeliefert“, jubelte Oliver Zeller. „Wir haben selten so viel richtig gemacht.“ Auch Zeller machte sehr viel richtig. Der Rückraum-Mitte-Mann zog gekonnt die Fäden und trug sich fünf Mal in die Torschützenliste ein. Die TSG, so Zeller, habe es „geschafft, das Pfullinger Tempospiel zu unterbinden“. Trainer Job schlug in die gleiche Kerbe. Der Sieg für sein Team sei „absolut verdient“ gewesen, auch wenn es „hinten raus eng wurde“. Die TSG Haßloch hat mit diesem Erfolg Pfullingen in der Tabelle überholt, ist nun Zehnter mit 23:27 Punkten. „Jetzt wollen wir am nächsten Samstag im Heimspiel gegen Kornwestheim den Deckel draufmachen. 25 Punkte reichen für den Klassenverbleib“, richtete der Coach den Blick nach vorne. Interessant: Alexander Job, der Bruder von Tobias, spielte einst für Pfullingen in der Bundesliga und führte die Schwaben später als Trainer in die Oberliga. Der VfL Pfullingen sei nach seinen jüngsten Paukenschlägen bei den Rhein-Neckar Löwen II (34:24-Sieg) und gegen den TuS Dansenberg (25:22-Erfolg) mit „unheimlich viel Selbstvertrauen“ in die Partie gegangen, erklärte Job. Sein Team zog dem Kontrahenten allerdings schnell den Zahn und geriet während der gesamten Spielzeit nie in Rückstand. Nach dem 3:3 (6. Minute) setzte sich Haßloch auf 8:5 (12.) und 11:6 (18.) ab. Die Job-Schützlinge zogen ein strukturiertes Angriffsspiel auf und fanden immer wieder Lücken in der Pfullinger Hintermannschaft. Der VfL, der in der ersten DHB-Pokalrunde den Erstligisten Die Eulen Ludwigshafen bezwungen hatte, setzte zunächst auf eine 5:1-Abwehrformation. Auf die hatte sich Haßloch jedoch exzellent eingestellt. Pfullingen stellte deshalb im Laufe der Partie auf eine 6:0-Formation um. Eine gute Note bei Haßloch verdiente sich im ersten Durchgang Torhüter Daniel Schlingmann, für den nach 30 Minuten sieben Paraden zu Buche standen. Auffallend: In der 26. Minute brachte Kreisläufer Lars-Matthias Hannes seine Farben mit 14:9 in Führung. Und zwar deshalb, weil er ebenso wie seine Mitstreiter hellwach war. Pfullingens Keeper Magnus Becker musste bis zu diesem Zeitpunkt nach vier Paraden jeweils einen Gegentreffer einstecken, weil die Haßlocher Angreifer gedanken- und reaktionsschnell waren. In der zweiten Hälfte baute Haßloch seinen Vorsprung mehrmals auf sechs Tore aus. In der 35. Minute markierte Elvijs Borodovskis das 18:12, eine Zeigerumdrehung später jagte Denni Djozic den Ball vom Kreis zum 19:13 in die Maschen und in der 39. Minute sorgte Zeller für das 20:14. Haßloch war vor 500 Zuschauern in der Kurt-App-Halle spielbestimmend. Als Zeller in der 54. Minute zum 27:21 traf, schien die Partie entschieden zu sein. Doch Pfullingen raffte sich noch einmal auf. Beim 27:25 (57.) und 28:26 (58.) betrug der Vorsprung nur noch zwei Tore. Im Lager des Gastgebers keimte Hoffnung auf, doch Hannes und Dennis Gregori stellten mit ihren Toren den 30:26-Endstand her. Und sorgten für eine gute Laune bei Trainer Job, der einmal mehr gegen seinen Lieblingsgegner Pfullingen ein Erfolgserlebnis hatte. So spielten sie Haßloch: Schlingmann (1), Pfaffmann (1) - Seelos (2), Zeller (5), Borodovskis (2) - Job (3) - Kern (5), Gregori (5) - Djozic (4/3), Hannes (3), Muhovec, Schmieder, Freitag, Hartstern, Götz Spielfilm: 3:3 (6.), 4:6 (9.), 5:8 (12.), 6:11 (18.), 9:12 (23.), 11:15 (30.), 12:18 (35.), 16:20 (41.), 19:24 (47.), 21:27 (54.), 25:27 (57.), 26:28 (58.)- Zeitstrafen: 4:5 - Disqualifikation: Job (56.) - Siebenmeter: 7/6 - 3/3 - Beste Spieler: Becker - Schlingmann, Zeller, Kern, Gregori - Zuschauer: 500 - Schiedsrichter: Homa/Mehl (Fürth)

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