Frankeneck Mahnwache gegen „Dankestour“ der AfD

An der Bushaltestelle setzten Gegner der AfD ein Zeichen gegen Rassismus.
An der Bushaltestelle setzten Gegner der AfD ein Zeichen gegen Rassismus.

Etwa 40 Teilnehmer waren am späten Freitagnachmittag bei einem Dämmerschoppen am Ende der Brücke zum ehemaligen Bahngelände in Frankeneck, zu dem die AfD eingeladen hatte. Zu einer Gegenkundgebung an der Bushaltestelle an der Talstraße kamen etwa 45 Menschen.

„Wir wollen zeigen, dass wir gegen Rassismus und Faschismus und im Herzen bunt sind“, nannte Oliver Ullrich als Grund, warum seine Frau Daniela zu einer Mahnwache aufgerufen hatte. Wegen einer Erkrankung konnte sie selbst dann allerdings nicht kommen.

Thomas Stephan, Vorsitzender der AfD des Kreises Bad Dürkheim, erklärte, dass der Dämmerschoppen Teil einer „Dankestour“ der AfD an die Wähler sei. In Frankeneck hatte die AfD bei der Europawahl im Juni einen Stimmenanteil von über 40 Prozent erreicht. Dafür wolle man sich bedanken, so Stephan. Bei der Kommunalwahl war die Partei nicht angetreten. Bundes- und Landtagsabgeordnete der AfD begrüßten die Frankenecker und Bürger aus umliegenden Gemeinden, die gekommen waren. Er sei mit dem Wahlergebnis, wie auch mit dem Besuch des Dämmerschoppens zufrieden, so Stephan.

„Könnten mehr sein“

Ullrich dagegen kommentierte die Anzahl der Teilnehmer bei der Mahnwache mit den Worten: „Es könnten mehr sein.“ Unter den Teilnehmern war eine größere Gruppe der „Omas gegen Rechts“ aus Neustadt. „Hass und Hetze sind keine Lösung und bringen uns keinen Schritt weiter“, sagte Rosalia Michel aus Neustadt, eine der Rednerinnen. „Bei uns kann jeder reden, der möchte“, betonte Ullrich. Ziel sei es, die Talbevölkerung „mit ins Boot zu holen“, damit sie nicht mehr AfD wähle.

Unter den Teilnehmern waren auch einige Kommunalpolitiker aus der Verbandsgemeinde. „Ich bin ein ganz normaler Bürger aus Frankeneck und heute gekommen, weil ich es sehr befremdlich finde, dass die AfD bei der Wahl hier so viele Stimmen bekommen hat“, erklärte Olaf Barthel. Lautstark machte eine kleine Gruppe der Antifa auf sich aufmerksam, die deren schwarze Fahne schwenkte.

Bernd Schattner, Bundestagsabgeordneter der AfD, kündigte eine Ordnungswidrigkeitsanzeige gegen die Veranstalter der Mahnwache an. An der Bushaltestelle seien politische Fahnen und Parolen angebracht, das sei nicht durch das Versammlungsrecht gedeckt, kritisierte Schattner.

Nach Angaben der Polizei verliefen beide Veranstaltungen ruhig.

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