Neustadt Mehr Biss gefordert

Andreas Zellmer (am Ball) erweitert die ohnehin schon lange Ausfallliste der TSG Haßloch am Samstag.
Andreas Zellmer (am Ball) erweitert die ohnehin schon lange Ausfallliste der TSG Haßloch am Samstag.

«Hassloch.» Das mit Spannung erwartete Handball-Pfalzderby am morgigen Samstagabend zwischen der gastgebenden TSG Haßloch und dem TuS KL-Dansenberg (TSG-Sportzentrum, 19.30 Uhr) steht aus Haßlocher Sicht unter schlechten Vorzeichen. Denn unter der Woche stand nicht fest, wer gegen die abstiegsgefährdeten Westpfälzer auflaufen kann.

Dementsprechend groß sind auch die Sorgenfalten von TSG-Trainer Tobias Job und dem sportlichen Leiter Thomas Müller. „Momentan ist die Personalsituation wirklich katastrophal. Nun erweitert auch noch Andreas Zellmer unsere lange Verletztenliste“, klagt Müller und fordert, dass die verbleibenden fitten und leicht angeschlagenen Spieler am Samstagabend zusammenrücken und auf die Zähne beißen, um die angestrebten Heimpunkte zu sichern. Der sportliche Leiter weiter: „Ich erwarte ein Spiel auf Augenhöhe, wobei die bessere Tagesform entscheiden wird. Wir sind schon gegen Heilbronn und Köndringen arg dezimiert angetreten und konnten die Punkte mitnehmen.“ Den Haßlocher Anhängern empfiehlt Müller ein frühes Erscheinen im Sportzentrum, da auch zahlreiche TuS-Fans erwartet werden. Sein Trainer Tobias Job sieht allerdings nicht nur die Personalmisere für die jüngste Heimniederlage gegen den TSV Neuhausen/Filder als ausschlaggebend an. „Das wäre zu einfach. Wir haben einfach den nötigen Biss vermissen lassen und die Gäste wollten einen Tick mehr. Da müssen wir gegen Dansenberg ansetzen“, nimmt Job, der bis in die Haarspitzen motivierte Gäste erwartet, seine verbleibenden Spieler in die Pflicht. Dabei erwägt der Coach mit Karsten Keiser einen Spieler aus der vereinseigenen A-Klasse-Mannschaft einzusetzen, um dem einen oder anderen Akteur eine kurze Verschnaufpause verschaffen zu können. Ein guter Unterbau macht sich in solchen Situationen eben auch bezahlt. „Wir müssen am Ende nur ein Tor mehr geworfen haben“, fügt der Übungsleiter mit einem Lachen hinzu. Sein Gegenüber Marco Sliwa hatte zuletzt Grund zum Jubeln. Zum einen schaffte der TuS mit zwei Siegen in Folge den Anschluss an die Nichtab-stiegsplätze, zum anderen überzeugte sein 25-jähriger Neuzugang Loic Laurent, der mit dem französischen Erstligisten Chambery Savoie bereits in der Champions League am Ball war, mit neun Feldtoren. „Loic Laurent war zum ersten Mal für uns im Einsatz und hat ein starkes Spiel abgeliefert“, fand Sliwa lobende Worte für den Rückraumallrounder, der nach dem Kreuzbandriss des erst kürzlich verpflichteten Mislav Nenadic nach Dansenberg geholt wurde. Apropos Neuverpflichtungen: Neben einer überzeugenden Defensive machten die Neuen, Rechtsaußen Augusto Aranda, Kreisläufer Theodor Megalooiknomou und besagter Loic Laurent, mit 17 (von 25) erzielten Feldtoren den Unterschied beim ersten Auswärtssieg gegen den Mitkonkurrenten TV 1893 Neuhausen aus. Für die kommende Runde möchte auch die TSG Haßloch personell nachlegen. Nachdem Torhüter Malte Röpke studienbedingt nicht mehr zur Verfügung stehen kann, befinde man sich laut Müller in aussichtsreichen Gesprächen mit einem adäquaten Ersatz. Zudem schaue man noch nach einem weiteren Rückraumspieler, um den Kader zu vervollständigen. Der Vertrag von Rechtsaußen Max Zech wurde bereits um ein weiteres Jahr verlängert.

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