Neustadt Mystische Schattenspiele

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Der Luisenpark verwandelt sich ab heute in den Abendstunden in eine mystische Lichterwelt. Bis zum 26. Februar erstrahlen in der grünen Oase Mannheims Lichtkunstwerke. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 30.000 Besuchern.

Kalt ist es im Luisenpark, eiskalt. Wolfgang Flammersfeld und seine Mannschaft der „World of Lights“ geraten trotzdem gehörig ins Schwitzen. Seit Montag arbeitet der Lichtkünstler aus dem Ruhrgebiet daran, dass im Park wieder die Winterlichter erstrahlen können. Bereits im dritten Jahr gibt es die Veranstaltung. „Wir haben deshalb schon ein bisschen Routine“, sagt Flammersfeld. Freilich nur Routine, was den Ort betrifft, denn die Inszenierung ist in jedem Jahr neu. „Ich würde sagen, dass etwa 20 Prozent aus dem Vorjahr bekannt sind. Alles andere haben wir völlig neu konzipiert.“ Der Rundgang verläuft heuer vom Haupteingang am Pflanzenschauhaus vorbei, rund um den Kutzerweiher in Richtung Fernmeldeturm. Ein längerer Weg und ein größerer Aufwand. „Im Vergleich zum Vorjahr gehen wir mit rund 300 zusätzlichen Lichterquellen an den Start“, berichtet der Lichtkünstler. Spots, Lichtröhren, Großscheinwerfer oder angestrahlte Discokugeln – sie alle sollen die Besucher verzaubern, zum Nachdenken anregen. So wie die „Lichtgestalten“ direkt am Fernmeldeturm. Hier stehen die Schattenumrisse von Michael Jackson, Elvis Presley und Marylin Monroe. „Die Negative werden von hinten farbig angestrahlt. Die Positive stehen davor. Man sieht Licht und Schatten. Der Effekt ist vollkommen neu und hat uns selbst überrascht“, gibt Flammersfeld zu. Aus dem Vorjahr bekannt sind die „Schneeglöckchen“, die vor der Klangoase stehen. Die Lichtteppiche führen in diesem Jahr nicht mehr nur über die Brücken, sondern auch über Wege am Kutzerweiher, vorbei an Vögeln in den Bäumen, „Glühwürmchen“ in den Büschen. Doch es gibt noch mehr zu entdecken. Mit dazu gehört die große Wasserprojektionsfläche, die im Vorjahr von der Seebühne aus das gegenüberliegende Ufer erstrahlen ließ. Am morgigen Samstag ist diese Wasserwand laut Flammersfeld ein „Hydroschild“ mit knapp sechs Metern Durchmesser. Es ist an der Gondoletta-Station unterhalb des Fernmeldeturms aufgebaut und projiziert dreiminütige Filmschnipsel auf die lebendige Leinwand, die aus nächster Nähe Bilder auf den gefrorenen Weiher prasseln lässt. „Ich schätze mal, dass der Rundgang eine gute Stunde dauern wird“, meint Flammersfeld. Dafür sind im Lauf der Woche über 200 Mehrfachsteckdosen verteilt und etwa sieben Kilometer Elektrokabel verlegt worden. Beim Burgspielplatz ist ein kleines Winterdorf aufgebaut. Bis morgen entsteht außerdem noch die wohl größte Installation, eine knapp 30 Meter lange stilisierte und illuminierte Welle, die tagsüber unscheinbar einfach nur aus Dachlatten besteht, ihren Zauber in der Dunkelheit entfaltet, verspricht der Macher. Rund 400 Arbeitsstunden stecken in den Winterlichtern. Der Aufwand zahle sich aus: Rund 23.000 Menschen besuchten die Installationen bei der Premiere, 35.000 waren es im vergangenen Jahr. Künstler und Initiator hoffen auf eine weitere Steigerung. „Seit Jahren hatte ich nach einem stimmigen Veranstaltungskonzept gesucht, dass den Luisenpark auch im Winter attraktiver macht“, berichtet Veranstaltungsleiter Andreas Dauth und hofft darauf, dass die Witterung mitspielt: „Bei Regen sind die Lichter ganz besonders eindrucksvoll, aber vielleicht kommen in diesem Jahr ja auch noch Eis und Schneekristalle hinzu.“ Noch Fragen? Die Winterlichter erleuchten den Luisenpark ab heute bis 26. Februar, täglich ab 18 Uhr. Zugang nur über den Haupteingang und am Fernmeldeturm.

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