Neustadt Nachruf: Markus Pacher mitten aus dem Leben gerissen

Markus Pacher (1965–2024).
Markus Pacher (1965–2024).

Journalisten werden nicht alt – diesen Satz aus raueren Zeiten glaubte man eigentlich zu den Akten legen zu können. Jetzt ist mit Markus Pacher ein allseits geschätzter Kollege aus Neustadt mitten aus dem Leben gerissen worden – mit 59 Jahren.

Der gebürtige Neustadter war als Redakteur der Wochenblattausgaben Neustadt und Haßloch über mehr als zwei Jahrzehnte ein prägendes Gesicht des Journalismus in Neustadt. Seine große Leidenschaft freilich gehörte der Musik, und daher war er an der Weinstraße fast genauso häufig auch noch in einer zweiten Funktion zu erleben: als Musikkritiker für die RHEINPFALZ. So lag beispielsweise über viele Jahre die komplette Berichterstattung über das Hambacher Musikfest in seinen Händen.

In seinem Urteil konnte er sich dabei auf fundierte Kenntnisse stützen, die er sich nach dem Abitur 1985 am Leibniz-Gymnasium mit dem Studium der Musikwissenschaft in Saarbrücken erworben hatte. Nach seinem Abschluss arbeitete er von 1994 bis 2000 als Musikdokumentar beim Internationalen Quellenlexikon der Musik (RISM) in Frankfurt, bevor er 2001 beim Stadtanzeiger seiner Heimatstadt anfing und zum intimen Kenner der regionalen Szene wurde.

Eine weitere große Passion war der Sport – in durchaus anspruchsvoller Ausprägung wie etwa Extremradtouren oder der Alpenquerung von Ost nach West. Beides, Sport und Musik, verbindet sich nun auch in seinem Tod auf tragische Weise, denn er starb am Freitag beim Radfahren in der Nähe von Hagenbach – auf dem Weg zu einem Probenwochenende „seines“ Figuralchors im badischen Bühl und wohl ohne Fremdeinwirkung. Der geschockte Chor, dessen Gründung auf seine Initiative zurückgeht, will sein am 17. November in der Stiftskirche geplantes Konzert nun dem verstorbenen Freund widmen.

Weil Stadtanzeiger und RHEINPFALZ in Neustadt seit diesem Jahr im selben Haus residieren, begegnete man sich fast täglich. Erst vor wenigen Wochen berichtete er dabei über seine Pläne fürs Alter, bei denen das Forsthaus Benjental bei Gimmeldingen, ein Haus mitten in der geliebten Natur des Pfälzerwalds, eine große Rolle spielte. Der Journalist hatte die traditionsreiche Waldgaststätte erst Anfang des Jahres von der Stadt Deidesheim erworben.

Markus Pacher hinterlässt ein Partnerin sowie drei erwachsene Töchter aus einer früheren Ehe.

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