Hassloch Neue Hoheiten fürs Bierfest

 Die neuen Hoheiten: Bierfestkönigin Emelie Franke (links) und Prinzessin Celina Usner.
Die neuen Hoheiten: Bierfestkönigin Emelie Franke (links) und Prinzessin Celina Usner.

Das Andechser Bierfest versetzt Haßloch und seine Besucher an diesem Wochenende wieder in ausgelassene Feierstimmung. Schon am Krönungsabend der Hoheiten erwies sich das Publikum im Festzelt erneut als unerschütterliche Fangemeinde.

Bereits einen Tag vor der offiziellen Festeröffnung mit Fassanstich hat das neue Festzelt auf dem Haßlocher Jahnplatz seinen ersten „richtigen“ Bierfest-Test gut überstanden. Nach der Sportlerehrung am Mittwoch und dem beliebten „Nachmittag für Junggebliebene“ wurde am Donnerstagabend im ausverkauften Zelt zünftig Krönung gefeiert. Damit das Andechser Bierfest und sein Gastgeberort auch in dieser Saison durch zwei Hoheiten vertreten werden – wie es sich für ein großes Bierfest inmitten einer Weinbauregion gehört. Zuletzt waren 40.000 Besucher zu Ehren des Andechser Gerstensafts vom Heiligen Berg verzeichnen worden.

900 Fans hatten sich im sehr schnell erledigten Vorverkauf eins der begehrten Tickets für den Krönungsabend sichern können. Anders als 2022 kostet der reguläre Festbesuch keinen Eintritt mehr – wie bereits im vergangenen Jahr. Und so stand der Krönung am Donnerstag nichts im Weg: Die bisherige Prinzessin Emelie Franke folgt als elfte Andechser Bierfestkönigin auf ihre Amtsvorgängerin Eve-Kathrin Münster-Grimm. Das war im Vorfeld längst bekannt. Insofern gab es auf der Festzeltbühne auch keine Befragung und auch keine Wettkämpfe rund um das Bier aus dem bayerischen Partner-Landkreis Starnberg – wie in früheren Jahren. Doch die Fangemeinde störte die Veränderung am Konzept wenig: Lautstark feierten die Besucher, von denen viele wieder stilecht in Dirndl oder Lederhosen gekleidet waren, ihre neue Königin.

20 gekrönte Häupter

Die Stimmung war emotional, als über 20 aktuelle und ehemalige gekrönte Häupter der Region – von früheren Andechser Hoheiten bis zur Zwiebelkönigin – sich auf der Bühne versammelten, um die Arbeit der scheidenden Hoheit Eve-Kathrin Münster-Grimm zu würdigen. Deren eher langer Name ließ sich während der Abkrönung aber konsequent als „unsere Eve“ abkürzen. Sie erntete unter diesem Rufnamen von Haßlochs Bürgermeister Tobias Meyer und von Werner Schmid, dem Geschäftsführer der Gesellschaft für Wirtschafts- und Tourismusentwicklung im Landkreis Starnberg, so viel Lob, dass sie direkt eine neue Aufgabe erwartet: Die Schärpe der Königin darf Eve gegen die der neuen „Haßlocher Botschafterin“ eintauschen und sich so „auch in Zukunft um die künftigen Hoheiten mitkümmern“, wie Schmid erklärte. Ein von ihr mit Elan aufgebautes „Hoheitennetzwerk“ mit über 220 gekrönten Häuptern wolle man „nicht einfach so liegenlassen“, erklärte Meyer. Zudem habe Eve im ablaufenden Amtsjahr über 100 Termine absolviert, „so viele wie nie“. Dass Münster-Grimm den Part der Unterstützerin gut kann, bestätigte auch ihre bisherige Prinzessin Emelie Franke: „Du warst und bist immer für mich da“, lobte die 19-jährige neue Bierfestkönigin.

Nachdem Münster-Grimm sich bei ihrem Mann mit einer Schärpe „Taschenträger Kurt I.“ für seine Unterstützung während ihrer Amtszeit bedankt hatte, war es an der Zeit, Königin Emelie eine neue Prinzessin an die Seite zu stellen. Hierzu hatte ein Auswahlgremium aus Vertretern der Gemeinde Haßloch und dem Landkreis Starnberg schon vorab eine Entscheidung getroffen, die für das Publikum jedoch neu war. Aus einem Bewerber und zwei Bewerberinnen hat die Jury sich für Celina Usner aus Haßloch entschieden. Unter tosendem Applaus stellte sich die 22-Jährige vor: Sie ist Auszubildende zur Medizinischen Fachangestellten, außerdem ehrenamtliche Sanitätshelferin und schon seit 17 Jahren aktiv im Haßlocher Carneval Verein engagiert. Mehrfach betonte sie, dass das Amt der Hoheit ihr „großer Kindheitstraum“ gewesen sei.

Eine Runde „Dalli-Klick“

Dass es aufgrund der Vorauswahl keine Spiele oder Fragen auf der Bühne gab, störte das Publikum in keiner Weise: Offensichtlich wollten die meisten einfach nur die neuen Hoheiten sehen und ins Bierfest starten. Zuvor jedoch ließ Moderator Ralf Schwoll Meyer und Schmid, also den „Tobias aus Haßloch und den Werner aus dem Landkreis Starnberg“, zu einer Runde „Dalli-Klick“ antreten. Dabei mussten sie Fotomotive aus den Partnerregionen erkennen und richtig benennen. Was beiden bei einem Punktegleichstand gelang. Zum Ausklang sorgte DJ Danny Malle noch bis zu später Stunde für Stimmung im Festzelt.

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