Hassloch Neue Köpfe im Gemeindevorstand

Ratsmitglieder Thomas Stephan (links) und Daniel Mischon zählen die bei der eines der Beigeordneten abgegebenen Stimmen
Ratsmitglieder Thomas Stephan (links) und Daniel Mischon zählen die bei der eines der Beigeordneten abgegebenen Stimmen

Die neuen Beigeordneten der Gemeinde Haßloch stehen fest: Es sind Marcel Wirdemann (CDU) und Ralf Trösch (SPD). Am Mittwoch wurden sie gewählt. Es gab keine Gegenkandidaten, aber eine deutliche Anzahl an Gegenstimmen.

Der 43-jährige Wirdemann, der bisher kommunalpolitisch nicht in Erscheinung getreten ist, wurde in der Gemeinderatsitzung am Mittwoch vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Daniel Mischon vorgeschlagen. Wirdemann, der Leiter der Kriminalpolizei Bad Kreuznach ist, sagte bei seiner Vorstellung, dass er als leitender Polizeibeamter „ständig“ Kontakt mit Kommunalpolitikern und dadurch Einblick in die Kommunalpolitik habe. Aufgrund seines Studiums und seines Berufs „bringe ich ein Paket mit, das mehr als ausreichend ist“, betonte der verheiratete Vater von „derzeit drei und bald vier Kindern“, wie er sagte.

„Ich muss den Kopf schütteln, dass die CDU einen No-Name aufstellt“, kommentierte Peter Stuhlfauth (AfD). Stuhlfauth erinnerte daran, dass Wirdemann es auf der Kandidatenliste der CDU nur auf einen „nicht aussichtsreichen Platz“ geschafft habe und von dort bei der Wahl noch mehrere Plätze nach hinten gerutscht ist. „Das zeigt, die Bürger wollen ihn nicht“, so Stuhlfauth. Von den 35 anwesenden Ratsmitgliedern stimmten 21 für Wirdemann, 14 votierten mit nein.

Änderungen bei Dezernatsverteilung

Ralf Trösch, der bis zu seiner Wahl zum Beigeordneten Fraktionsvorsitzender der SPD war, wurde von Thomas Liese-Sauer (SPD) vorgeschlagen. Der 52-jährige Rechtsanwalt erinnerte an seine erste Amtszeit als Beigeordneter von Haßloch in den Jahren 2014 bis 2019. In dieser Zeit seien vier neue Kindertagesstätten und die Sammelunterkunft für Asylbewerber in der Gottlieb-Duttenhöfer-Straße eröffnet worden. Er habe Lust, die Arbeit des Beigeordneten noch einmal zu machen, so der verheiratete Vater von Zwillingen. Stuhlfauth bezweifelte, dass Trösch ein Beigeordneter für alle Haßlocher Bürger sein wird. Trösch wurde mit 25 Stimmen gewählt, bei zehn Gegenstimmen.

Bürgermeister Tobias Meyer (CDU) teilte mit, dass es bei der Verteilung der Dezernate einige Änderungen geben wird. Unberührt von diesen Änderungen bleiben die Aufgaben des hauptamtlichen Beigeordneten Carsten Borck. Meyer wird einige seiner bisherigen Tätigkeitsfelder an die neuen Beigeordneten abgeben und im Gegenzug einige übernehmen, für die die bisherigen ehrenamtlichen Beigeordneten zuständig waren.

Trösch wird für Kinder, Jugend, Senioren, Soziales, Asyl, Gleichstellung, das Jugend- und Kulturhaus Blaubär, den Jugend- und den Seniorenbeirat zuständig sein. Dies sind im Wesentlichen die Aufgabenfelder, die er auch in seiner ersten Amtszeit hatte. Wirdemann bekommt die Aufgabengebiete öffentliche Sicherheit und Ordnung, Bußgeldstelle, Brand-, Zivil- und Katastrophenschutz.

Kritik von FDP

Daniel Roth (FDP) kritisierte, dass die Stellen der ehrenamtlichen Beigeordneten nicht entsprechend den Aufgaben, für die sie zuständig sein werden, ausgeschrieben werden. Auch verwies er darauf, dass Trösch ein deutlich größeres Aufgabengebiet habe. Auf eine Frage von Roth sagte Meyer, dass ein ehrenamtlicher Beigeordneter in Haßloch in der Regel ein Arbeitspensum von eineinhalb bis zwei Tagen habe, einschließlich Abendterminen. Die von Meyer vorgesehene Dezernatsverteilung wurde bei acht Gegenstimmen der AfD-Ratsmitglieder gebilligt.

Meyer bedankte sich bei den bisherigen Beigeordneten Thomas Götz (CDU) und Claus Wolfer für ihre Arbeit. „Es ist in großem Maß das Verdienst von Götz, dass das Problem Badepark zu einem guten Ende gebracht wurde“, lobte Meyer.

„Es war immer darauf angelegt, dass ich nur für eine kurze Zeit Beigeordneter bin“, erklärte Götz. Er habe das nicht öffentlich gesagt, „sonst ist man gleich eine lahme Ente“. Götz war erst im September 2021 zum Beigeordneten gewählt worden. Götz sagte, dass er in dieser Zeit einiges erreicht habe. So sei es ihm gelungen „den gordischen Knoten Badepark zu durchschlagen“. Er habe einen Ergänzungsbau für die Musikschule initiiert, dafür gesorgt, dass die „verschmierten“ Verteilerkästen und Buswartehäuschen attraktiver werden und Vorschläge für die Umgestaltung der Ortsmitte gemacht.

WoIfer verwies darauf, dass seine Amtszeit durch die Pandemie beeinträchtigt gewesen sei. Er wird nun dem Gemeinderat angehören. Da Trösch als Beigeordneter mit Geschäftsbereich kein Mitglied des Gemeinderats sein darf, rückt für ihn Claudia Gramlich nach.

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