Neustadt Neustadt: Neue Preise für Privatgiro-Konten bei Sparkasse Rhein-Haardt

In die Sparkassen-Filiale am Klemmhof kommt das neue Kundendialog-Center der Bank .
In die Sparkassen-Filiale am Klemmhof kommt das neue Kundendialog-Center der Bank .

Die Sparkasse Rhein-Haardt hat am Freitag damit begonnen, 102.000 Kunden in Briefen über die neuen Preise für Privatgiro-Konten zu informieren.

Aus sieben Kontenmodellen bei der Sparkasse Rhein-Haardt werden zum 1. Dezember fünf. „Wir wollten ein übersichtliches Angebot schaffen, das in der Summe nicht mehr kostet, weil es andere Vorteile haben wird“, betonte gestern der Vorstandsvorsitzende Andreas Ott. Wichtigste Änderung: Das bislang kostenlose Online-Konto heißt künftig Giro-Digital, kostet 2,90 Euro im Monat, plus fünf Cent für eine beleglose Buchung. Im Gegenzug bekommen die Kunden, wenn sie mit ihrer Sparkassen-Karte bei Händlern aus der Region zahlen, Rabatte zwischen zwei und vier Prozent. Den Nachlass finanzieren die Händler, für die die Sparkasse Werbung machen will. Bislang sind 158 Firmen im Boot, mindestens 250 Partner will die Sparkasse bis zum Start, ebenfalls am 1. Dezember, unter Vertrag nehmen. Es gibt die Rabatte auch bei Online-Einkäufen bei Handelskonzernen, unter anderem Lidl, Tchibo, C&A oder dem Otto-Versand. Partner der Sparkasse bei dieser sogenannten Vorteilswelt ist die Augsburger Paycentive-Gruppe, die bislang mit bundesweit 24 Sparkassen kooperiert. In Rheinland-Pfalz ist die Sparkasse Rhein-Haardt der erste Paycentive-Partner. Ott betont, dass es einen Gebietsschutz gebe. Keine andere Bank im Marktgebiet dürfe ebenfalls mit Paycentive zusammenarbeiten. Das frühere Klassik-Konto kostet ab Dezember 4,90 Euro statt bislang zwei Euro. Eine beleglose Buchung ist für 30 Cent zu haben, die schriftliche Buchung per Überweisungsvordruck für 60 Cent. Keine Zusatzgebühren kostet das Premium-Konto, das von neun auf 11,90 Euro aufschlägt. Dafür hat der Kunde den Vorteil, dass ein Dispositionskredit vier Prozent weniger kostet, derzeit 5,9 Prozent statt 9,9 Prozent. Überziehungszinsen für Abhebungen über das Dispo hinaus berechnet die Sparkasse schon seit zwei Jahren nicht mehr. Kostenlos sind nach wie vor die Jugendkonten Giro-Life (von 16 bis 27 Jahren) und das Giro-Start (bis 18 Jahre). Für alle Konten gibt es jeweils einen Euro Nachlass im Monat, wenn der Kunde seine Auszüge nicht mehr in der Filiale ausdruckt, sondern online abruft. Der für das Privatkundengeschäft zuständige Vorstand Georg Lixenfeld betont, dass die Gebührenmodelle von dem Prinzip geleitet seien, Kosteneinsparungen der Bank an die Kunden weiterzugeben: „Wer seine Bankgeschäfte am Computer abwickelt, soll weniger zahlen, weil wir damit ja auch geringere Kosten haben.“ In den Filialen sei man auf den erhöhten Beratungsbedarf in den kommenden Tagen vorbereitet, so Lixenfeld. Kunden, die auf den Brief nicht reagieren, werden ein zweites Mal angeschrieben. Andreas Ott kündigte an, dass die Sparkasse im Frühjahr 2018 ein Kundendialog-Center aufbaue, um auch außerhalb der Öffnungszeiten der Filialen telefonisch erreichbar zu sein. Angedacht sei eine Arbeitszeit im Schichtwechsel von 8 bis 19 Uhr. Man kalkuliere mit 16 Arbeitsplätzen für die neue Abteilung, die im ersten Obergeschoss des Klemmhof-Komplexes in Neustadt angesiedelt werde. „Dort war noch ausreichend Platz, außerdem gehört der Gebäudeteil ja uns“, begründete Ott die Standortwahl. Die Mitarbeiter, die zum Teil hochqualifiziert seien, würden nicht neu eingestellt, sondern kämen aus anderen Filialen. „Die werden in der Lage sein, anspruchsvolle Fragen der Kunden zu beantworten“, will Lixenfeld nicht von einem klassischen Call-Center sprechen.

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